Dreitägiges Festival

Hin und Her um vermeintliche Mehrkosten für Sicherheit bei Salzburger Stadtfest

Das dreitägige Salzburger Stadtfest Ende Juni 2025 kostete deutlich mehr als das veranschlagte Budget. (ARCHIVBILD)
Das dreitägige Salzburger Stadtfest Ende Juni 2025 kostete deutlich mehr als das veranschlagte Budget. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 23. September 2025 14:20 Uhr
Das erste Salzburger Stadtfest im Juni 2025 hat die Erwartungen bei weitem übertroffen – und auch das Budget. Statt der geplanten 500.000 Euro gab die Stadt am Ende 880.000 Euro aus, erklärte Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ). Dafür hätten unter anderem erhöhte Sicherheitsvorkehrungen infolge des Amoklaufs in Graz gesorgt – die Salzburger Polizei dementiert allerdings, dass es verstärkte Sicherheitsmaßnahmen gegeben habe.

Das dreitägige Salzburger Stadtfest Ende Juni 2025 hat deutlich mehr gekostet als vorgesehen. Statt der veranschlagten 500.000 Euro wurden für das in dieser Form neue Innenstadtevent 880.000 Euro ausgegeben, informierte am Montag Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) im Stadtratskollegium. „Wir haben zu gering budgetiert“, erklärte der Stadtchef und machte für die Mehrkosten gleich mehrere Faktoren aus. Unabhängig davon soll das Fest im Juni 2026 erneut stattfinden.

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Stadt spricht von 100.000 Euro Mehrkosten für Sicherheit

Wie Auinger sagte, habe man nach dem Amoklauf in Graz rund 100.000 Euro mehr für den Bereich Sicherheit investiert. Von der Salzburger Polizei wird das in einer Aussendung am Dienstag allerdings dementiert. „Die Salzburger Polizei stellt klar, dass es aufgrund des Amoklaufes in Graz oder sonstiger Vorfälle zu keinen Erhöhungen der vorgegebenen Sicherheitsmaßnahmen beim Salzburger Stadtfest kam“, so die Landespolizeidirektion.

Laut Polizei keine Erhöhung interner und externer Sicherheitskräfte

Das Sicherheitskonzept sei daher bereits im Vorfeld auf Basis der laufenden polizeilichen Gefährdungseinschätzung ausgearbeitet worden. „Aus Sicht der Landespolizeidirektion Salzburg war keine Erhöhung der eigenen sowie externen Sicherheitskräfte erforderlich. Eine Anordnung zur Aufstockung des privaten Sicherheitspersonales der Stadt Salzburg erfolgte vonseiten der Polizei daher ebenso zu keinem Zeitpunkt.“ 

Der Stadtchef zeigte sich gegenüber SALZBURG24 über die Aussagen der Landespolizeidirektion verwundert. „In den Besprechungsrunden wurden zusätzliche Maßnahmen wie etwa erweiterte Videoüberwachung und eine sichtbare Erhöhung der Präsenz von Einsatzkräften vereinbart. Dass die Polizei nun betont, keine formale Anordnung getroffen zu haben, ändert nichts daran, dass wir alle Vorkehrungen getroffen haben, um das Fest so sicher wie möglich zu gestalten.“ In der Endabrechnung sei daher auch für die Polizei bezahlt worden, als ursprünglich budgetiert.

Man habe mit 35.000 Besucherinnen und Besuchern kalkuliert – gekommen seien schließlich 55.000 bis 60.000 Personen.

Vonseiten der Stadt heißt es Dienstagnachmittag: „Für 2026 ist das Budget realistischer kalkuliert. Einmalige Anlaufkosten entfallen, höhere Sponsor:innenbeiträge und Standmieten sind vorgesehen.“

Stadtchef Auinger: Festspielgast stärker gefördert

In Salzburger Medien verglich Auinger am Dienstag die Kosten mit den Subventionen für die Salzburger Festspiele. "Die Stadt fördert die Festspiele mit vier Millionen Euro im Jahr. Bei 256.000 Besuchern sind das 16 Euro Förderung pro Besucher. Beim Stadtfest sind es mit derselben Rechnung 11 Euro pro Besucher." Eine in Auftrag gegebene Analyse zur wirtschaftlichen Wertschöpfung des Festes liege noch nicht vor.

Die neben der SPÖ in der Stadtregierung vertretenen Parteien KPÖ Plus, ÖVP und Bürgerliste zeigten sich angesichts der Kostenüberschreitung wenig erfreut und wünschen sich eine Evaluierung, mehr Kontrolle oder eine Redimensionierung des Festes. Konsequenzen wie von Neos oder FPÖ gefordert dürfte es wohl nicht geben. Für die Neuauflage im nächsten Jahr sind bereits Mittel von rund einer halben Million Euro budgetiert, darüber hinaus will die Stadt höhere Sponsoreneinnahmen lukrieren. Heuer betrug der Anteil von Sponsoren rund 150.000 Euro.

(Quelle: apa)

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Von SALZBURG24 (alb)
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