Der Ticketverkauf in den Obussen in der Stadt Salzburg wird mit 1. Oktober eingestellt. Die Verkehrsbetriebe wollen damit Staus und Verzögerungen im öffentlichen Verkehr reduzieren, wie die Geschäftsführung der Salzburg Linien in einer Aussendung am Montag mitteilen. Auch beim Großteil der Albus-Linien erfolgt dieser Schritt. Fortan werde auf den Verkauf an Automaten, in Trafiken, über mehrere Apps und Dauerfahrkarten gesetzt. Zuletzt wurden nur noch knapp 15 Prozent der Fahrscheine direkt im Fahrzeug gekauft.
Automaten für Senior:innen „ohne weite Wege zugänglich machen“
Bedenken zu dieser Umstellung äußert im SALZBURG24-Gespräch Albert Preims vom Salzburger Senioren-, Pensionisten- und Rentnerbund. „Da braucht es viel an Aufklärungsarbeit, dass das tatsächlich bei den Menschen ankommt“, betont er. Viele Senior:innen würden aber bereits Dauerfahrkarten wie etwa Monatskarten oder das Klimaticket nutzen. „Wichtig für die ältere Generation ist natürlich auch, dass die Automaten zugänglich, funktionstüchtig und nicht mit weiten Wegen verbunden sind.“
Damit flächendeckend Ticketautomaten zur Verfügung stehen, hat Salzburg Linien bereits angekündigt, zu den bestehenden 40 Geräten 20 weitere zu installieren. Wo genau diese stehen werden, stehe aber noch nicht endgültig fest, wie Harald Haidenberger, Sprecher von Salzburg Linien, auf S24-Anfrage erklärt. „Die Platzierung der zusätzlichen Ticketautomaten ist derzeit in Endplanungsphase.“ Für den Umgang mit Apps und Co hat Salzburg Linien persönliche Schulungen im ServiceCenter Alpenstraße für ältere Menschen angekündigt.
Wo stehen die Fahrscheinautomaten in der Stadt Salzburg?
Einen Überblick über die bereits bestehenden Geräte ist online auf der Website der Salzburg AG zu finden. Mit sechs Stücke stehen die meisten davon in der Salzburger Altstadt – gefolgt von Salzburg-Süd mit vier und Wals-Siezenheim (Flachgau) mit drei Automaten.
Salzburg Verkehr verwirft alternative Lösungen
Ins Gespräch bringt Preims auch alternative Lösungen, wie etwa Fahrscheinautomaten in den Bussen, Stempelsysteme oder Guthabenkarten, wie in anderen europäischen Städten. Derartige Systeme habe man durchaus in Betracht gezogen, aber nach genauerer Betrachtung vor allem aus einem Grund verworfen, so Haidenberger: „Erfahrungen anderer Verkehrsdienstleister zeigen, dass sich Automaten in den Bussen nicht bewähren. Durch die ständigen Erschütterungen sind sie sehr fehleranfällig und fallen sehr oft aus.“
Aber was, wenn der Automat an meiner Haltestelle defekt ist? „Durch das technische Back-up sind defekte oder ausgefallene Ticketautomaten binnen kürzester Zeit wieder funktionsfähig“, erklärt der Sprecher. Im Fall der Fälle solle man ein Foto von dem defekten Gerät machen, um es bei einer Kontrolle vorzeigen zu können. Bei der nächsten Möglichkeit müsse aber ein gültiger Fahrschein gekauft werden.
Kernzonen-Tickets weiterhin in Regionalbussen erhältlich
Was in jedem Fall weiterbestehen soll, ist der Fahrscheinverkauf in den Regionalbussen des Bundeslandes, wie Yvonne Rosenstatter, Sprecherin von Salzburg Verkehr, im S24-Gespräch betont. „Man kann im ganzen Bundesland in den Regionalbussen auch Tageskarten für die Öffis in der Kernzone, also der Stadt Salzburg, kaufen.“ Wenn man also im Pinzgau einsteigt und ein Tagesticket samt Kernzone kauft, ist man auch mit den Obussen in der Stadt Salzburg ohne Extra-Ticket uneingeschränkt unterwegs.
„Generell empfehlen wir aber die Nutzung der Apps ‚Salzburg Verkehr‘, ‚Salzburg Mobil‘ oder 'ÖBB Scotty' für den Ticketkauf und eine zuverlässige Fahrplanauskunft – samt Verspätungen oder Ausfällen.“ Im Idealfall greife man als regelmäßiger Fahrgast auf eine Dauerkarte zurück. „In den Klimatickets sind in Salzburg auch ÖBB-Railjets und Züge der Westbahn für Streckenabschnitte innerhalb des Bundeslandes inkludiert. So zahlt sich der Preis von 295 beziehungsweise 393 Euro schnell aus“, so Rosenstatter abschließend.
(Quelle: salzburg24)