Seit rund drei Jahren sind die Kapuziner in der Stadt Salzburg ein Ausbildungskloster für angehende Brüder. Derzeit zählt die Gemeinschaft rund vier Mal mehr Männer als noch Anfang 2022. Dieses Wachstum sowie der Abschluss der Sanierungsarbeiten des Klosters und der Kirche standen beim Festgottesdienst am Sonntag im Mittelpunkt, berichtet das Land Salzburg in einer Aussendung.
Während vielerorts Klöster wegen fehlenden Nachwuchses schließen müssen, gibt es für Salzburg gute Nachrichten. „Durch das aktive Einbringen des Landes, der Stadt sowie der Erzdiözese konnten wir eine Absiedelung des Ordens aus Salzburg verhindern und gleichzeitig das Kloster aufwerten. Die Brüder im deutschsprachigen Raum werden bei uns ausgebildet. Daher war es ein logischer Schritt, auch Geld für die Sanierung der Kirche und des Klosters bereitzustellen. Land, Stadt und Erzdiözese haben hier an einem Strang gezogen“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP).
Rund 2,6 Millionen Euro wurden innerhalb der vergangenen eineinhalb Jahre in die Klosteranlage investiert. Land, Stadt sowie Erzdiözese steuerten jeweils rund 650.000 Euro zur Sanierung des Kulturdenkmals bei.
Auinger und Lackner: „Kapuziner gehören zu Salzburg“
Stadtchef Bernhard Auinger (SPÖ) sagt: „Die Kapuzinerkirche und das angrenzende Kloster sind seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil unserer Stadt Salzburg. Sie haben nicht nur spirituelle und religiöse Bedeutung, sondern spielen auch eine zentrale Rolle im kulturellen und sozialen Gefüge unserer Stadt.“
Erzbischof Franz Lackner bedankte sich im Vorfeld der Messe bei allen Förderern, dass die Restaurierung des Klosters ermöglicht wurde. Schließlich würden die Kapuziner seit Jahrhunderten fest zu Salzburg gehören.
Die Neo-Kapuziner verbringen im Ausbildungskloster in Salzburg das sogenannte Postulat. „Sie leben ein Jahr mit uns in der Gemeinschaft. Dabei lernen sie auch Italienisch, da das Noviziat in Italien stattfindet. Danach kehren sie wieder zu uns zurück. Ein Bruder ist erst kürzlich wieder zu uns gekommen. In den vergangenen Jahren gab es wieder mehr Anfragen, in unser Kloster einzutreten. Es ist aber ein sehr verantwortungsvoller Weg. Einerseits für den jeweiligen Interessenten als auch für die Gemeinschaft“, so der Leiter des Klosters, Bruder Hans Pruckner.
Daten und Fakten zum Kapuzinerkloster
- Seit rund 430 Jahren sind die Kapuziner in der Stadt Salzburg.
- Derzeit leben zwölf Personen in der Hausgemeinschaft am Kapuzinerberg.
- Der älteste Bruder ist 88 Jahre, der jüngste 25 Jahre.
- Die Brüder stammen unter anderem aus Österreich, Deutschland sowie aus Madagaskar.
- Außerhalb des Klosters sind die Brüder in folgenden Bereichen tätig: Seelsorgerische Arbeit in der Stadt Salzburg sowie in der Erzdiözese, Mitarbeit in der Flüchtlingshilfe oder als Religionslehrer an der HAK Oberndorf.
- Das Kapuzinerkloster inklusive Gartenanalage ist rund zwei Hektar groß.
- Jeden Sonntag wird eine öffentliche Messe in der Kirche gefeiert. Im Winter beginnt der Gottesdienst um 15.00 Uhr, im Sommer um 17.00 Uhr.
(Quelle: salzburg24)