Pflegekrise und Co

Könnten Gesundheitskioske Salzburger Ärzt:innen entlasten?

Veröffentlicht: 28. Juni 2023 14:30 Uhr
Schnelle und unkomplizierte Gesundheitsberatung on the Go und ohne gleich die nächste Arztpraxis aufsuchen zu müssen? Für die Einrichtung sogenannter Gesundheitskioske in der Stadt Salzburg setzt sich Gemeinderat Bernhard Carl ein.

Ob Blutdruckmessen, Verbandswechsel, Wundversorgung oder schnelle und unkomplizierte Beratung zu Gesundheitsfragen – wofür bisher der Gang zum Arzt oder zur Ärztin nötig war, soll künftig eine eigene Stelle zuständig sein, fordert Gemeinderat der Stadt Salzburg und Gesundheitspsychologe Bernhard Carl (Bürgerliste, die Grünen der Stadt Salzburg).

In sogenannten Gesundheitskiosken sollen niederschwellige medizinische, soziale oder psychische Anliegen unbürokratisch, schnell und vor allem verständlich geklärt werden können, wie er im SALZBURG24-Gespräch am Mittwoch aufzeigt. Erst kürzlich hat er für die Einrichtung solcher Anlaufstellen einen Antrag bei der Stadt Salzburg eingebracht.

 

Gesundheitskiosk: Entlastung für Pflege und Patient:innen

In einigen deutschen Städten wurden solche Anlaufstellen bereits eingerichtet. Der Fokus liegt dabei auf Regionen, in denen es schlechten oder schwierigen Zugang zum Gesundheitssystem gibt. Dadurch würden drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Mediziner:innen werden entlastet, Patient:innen werden schnell versorgt und Versorgung wird zudem koordiniert, heißt es etwa vom deutschen Gesundheitsministerium.

Anlaufstellen für medizinische und soziale Beratung

Das sieht auch Carl so: „Diese Stellen könnten die Leistungen übernehmen, für die gar kein Besuch beim Arzt oder der Ärztin nötig ist und gleichzeitig aber darauf hinweisen, wenn man sich genauer untersuchen lassen sollte.“ Auch eine Verbesserung der Gesundheitsprävention hält er für möglich, etwa durch Ernährungsberatungen, Befundbesprechungen oder Routinechecks. Die Betreuung sieht er in den Händen von Community Nurses, Sozialarbeiter:innen, Pflegekräften und Psychotherapeut:innen.

 

Darüber hinaus sei es ein wichtiger Ansatz, die Gesundheitskioske mehrsprachig zu besetzen, um fremdsprachigen Salzburger:innen den Zugang zu medizinischer Versorgung zu erleichtern und sie verständlich zu beraten. Auch Hilfe bei bürokratischen Anliegen sei im Rahmen des Konzeptes angedacht, so der Gemeinderat.

Salzburger Gemeinderat fordert Kioske für Gesundheitsfragen

Carl hofft nach seinem Antrag nun darauf, dass die Stadt Salzburg die Idee der Gesundheitskioske in den Budgetverhandlungen im Herbst berücksichtigt und bereits Anfang nächsten Jahres an der Umsetzung gefeilt werden kann. Vorstellen könnte er sich den ersten Gesundheitskiosk Salzburgs in den Stadtteilen Lehen oder Elisabeth-Vorstadt, da gerade dort der Zugang zu Gesundheitsleistungen erschwert ist. „Ich glaube, solche Stellen würden für alle Beteiligten massive Vorteile bringen, von Mediziner:innen und Pflegekräften bis natürlich zu den Patient:innen selbst.“

Was sagt ihr zu dem Vorschlag von Gesundheitskiosken? Würdet ihr einen solchen aufsuchen oder ist der Gang zum Art oder zur Ärztin für euch nicht ersetzbar? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare!

(Quelle: salzburg24)

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