Seit Juli 2018 waren die Männer, Frauen und Jugendlichen – die zum großen Teil auch miteinander verwandt sind – vor allem in der Stadt Salzburg unterwegs. 44 Opfer forschte die Polizei bereits aus. Beute machten die Beschuldigten mit 32 Diebstählen, zwei Handtaschenrauben, Urkundenunterdrückungen, Hehlerei und Betrügereien. Der bisher bekannte Schaden beträgt 10.000 Euro. Die mutmaßlichen Täter erbeuteten vor allem Handys, Schmuck und Bargeld.
Verdächtiger noch flüchtig
Vier der 13 führt die Polizei derzeit als Hauptverdächtige. Für drei hat die Staatsanwaltschaft Salzburg Haft angeordnet. Zwei Rumänen, sie sind 16 und 18 Jahre alt, wurden bereits in die Justizanstalt Salzburg überstellt. Sie seien zum Großteil der Fakten geständig und befänden sich derzeit in U-Haft, teilt die Polizei mit. Ein 14-jähriger Beschuldigter ist noch flüchtig.
Betrug an Fahrkartenautomaten
Die Vorgangsweise war bei vielen Aktionen die gleiche: Einer der Jugendlichen lenkte das Opfer während des Kaufes eines Fahrtickets am Automaten ab, indem er es in ein Gespräch verwickelte. Ein zweiter drückte beim unmittelbaren Kaufvorgang den Button „Abbrechen“. Dann schnappte er sich unbemerkt vom Opfer die Geldscheine, die der Automat wieder ausgab.
Beute an Verwandte übergeben
Anschließend tauchten die beiden unter und übergaben die Beute an ihre wartenden Verwandten. Danach machten sich auf die Suche nach weiteren Opfern. Im Lauf der Zeit wurde ihr Vorgehen immer aggressiver. Ende September versuchten sie, einem 78-jährigen Mann dessen Geldbörse zu rauben. Als der sich wehrte, biss ihn einer der Verdächtigen in die Hand. Die dabei gesicherten DNA-Spuren ergaben einen Treffer: Ein 18-Jähriger konnte identifiziert werden. Ende November war die Bande bei einem weiteren Geldtaschenraub erfolgreich.

Mädchen (9) bei kriminellen Aktionen dabei
Zusätzlich zu den bereits genannten Vorwürfen werden einige der Gruppe wegen Quälens oder Vernachlässigens Unmündiger oder jüngerer Personen angezeigt. Neben den Jugendlichen war auch ein neunjähriges Mädchen bei Straftaten beteiligt. Weil der noch flüchtige 14-Jährige einem 67-jährigen Salzburger gegen Bezahlung eine 16-jährige Rumänin für Sexdienste vermitteln wollte, wird er außerdem wegen Förderung der Prostitution angezeigt.
Verdächtige nach Rumänien ausgewiesen
Das Diebesgut brachten die Beschuldigten mit dem Zug nach Rumänien. Dabei posteten sie auch Bilder auf Online-Plattformen, wo sie mit Geldscheinen posierten. Das Bundesamt für Asyl und Fremdenwesen (BFA) verhängte gegen alle Beschuldigten ein Einreiseverbot. Die Verdächtigen wurden laut Polizei Salzburg bereits nach Rumänien zurückgebracht.
(Quelle: salzburg24)