In Italien geschnappt

Sechs Jahre Haft für "Rammbock"-Einbruch in Salzburg

Die Polizei veröffentlichte Bilder vom Überfall und bittet die Bevölkerung um Hinweise. 
Veröffentlicht: 23. Juni 2023 15:34 Uhr
Drei Jahre nach dem spektakulären "Rammbock"-Einbruch in ein Uhren-Geschäft in der Salzburger Altstadt wurde nun ein Täter zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
SALZBURG24 (OK)

Nur wenige Wochen nach seiner Festnahme in Italien ist am Freitag am Landesgericht Salzburg ein 42-jähriger Rumäne wegen schweren Einbruchsdiebstahls zu einer unbedingten Gefängnisstrafe verurteilt worden. Der lange von der Polizei gesuchte Mann soll mit zwei unbekannten Komplizen am 10. Februar 2020 in der Stadt Salzburg bei einem "Rammbock"-Einbruch binnen weniger Minuten 73 Luxusuhren im Wert von fast 500.000 Euro erbeutet haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Alte Strafen summieren sich für Einbrecher

Der Richter verhängte heute zusätzlich zu einer offenen achtmonatigen Haftstrafe aus einer Verurteilung in Rumänien aus 2021 und einer offenen 30-monatigen Haftstrafe aus einer Verurteilung in Belgien aus 2022 weitere 2,5 Jahre Haft. Insgesamt muss der Angeklagte damit fünf Jahre und acht Monate ins Gefängnis. Für Staatsanwalt Alexander Winkler handelt es sich bei dem Mann um einen "Kriminaltouristen der massiveren Art", der quer durch Europa gereist ist und Einbrüche gemacht hat, die hohe Beute erwarten ließen.

"Rammbock"-Einbrecher rauben Salzburger Uhren-Boutique aus

Bei dem Blitzeinbruch in Salzburg hatten damals drei vermummte Täter in den frühen Morgenstunden aus einer Uhren-Boutique in der Altstadt hochpreisige Damen- und Herrenarmbanduhren gestohlen. Die Männer waren mit einem schwarzen Audi mit gestohlenen Kennzeichen rückwärts gegen die Glastür des Juweliergeschäfts gefahren. Vor die Türe hatten sie einen Holzpflock als Rammbock gestellt, um die Wirkung des Aufpralls zu erhöhen.

Durch die zersplitterte Scheibe gelangten die Einbrecher in den Innenraum. Sie verstauten das Diebesgut in Kunststofftaschen und machten sich anschließend mit dem Auto davon. Der ganze Coup dauerte lediglich drei Minuten. Der 42-Jährige wurde drei Monate später durch die Auswertung der Spuren am Tatort identifiziert: Auf einem Hammer und auf einer Plastikbox war seine DNA gefunden worden. Der mit Europäischem Haftbefehl gesuchte Mann war lange flüchtig und wurde zunächst im November 2022 in seiner Heimat verhaftet. Nach zwei Wochen wurde er aber wieder auf freien Fuß gesetzt - was er zur Ausreise nutzte. Letztlich klickten Ende März 2023 bei einer Kontrolle im italienischen Triest die Handschellen.

Rumäne zeigt sich geständig

Der Angeklagte, Vater zweier Kinder, zeigte sich heute geständig. Er verweigerte aber weitere Angaben - insbesondere zu seinen beiden noch flüchtigen Komplizen. "Das kann ich nicht sagen, weil meine Familie bedroht wird." Und: Er habe aus Geldnot gehandelt, weil sich sein Sohn einer schwierigen Operation habe unterziehen müssen. Für seine Beteiligung an der Tat habe er 4.000 Euro erhalten, die Ware selbst sei von seinen Mittätern mitgenommen worden.

Die Nebenrolle nahm ihm der Richter aber nicht ab. Der 42-Jährige hat mehrere Vorstrafen in Spanien, Rumänien und Belgien angesammelt, dazu laufen mehrere offene Verfahren. In Antwerpen war der Rumäne im Vorjahr wegen eines versuchten Rammbock-Einbruchs auf ein Juweliergeschäft in Abwesenheit verurteilt worden, wegen des gleichen Modus Operandi - hier erfolgreich - wird er auch von der dänischen Justiz gesucht: Er soll in Kopenhagen 100 Uhren im Wert von 700.000 Euro gestohlen haben.

73 Luxus-Uhren in Salzburger Altstadt gestohlen

Ursprünglich war in Berichten von 72 in Salzburg gestohlenen Luxusuhren die Rede, eine Mitarbeiterin der Boutique korrigierte die Zahl heute auf 73. Der Verkaufspreis der Uhren betrug demnach 496.500 Euro. Ziehe man den Einkaufswert und die beim Einbruch angerichteten Schäden heran, blieben nach Abzug der Versicherungsleistungen immer noch mehr als 311.000 Euro übrig, auf denen das Geschäft letztlich sitzen blieb. Eine Summe, die laut Gericht nun der 42-jährige Rumäne zahlen muss.

Bildergalerien

Die Polizei veröffentlichte Bilder vom Überfall und bittet die Bevölkerung um Hinweise. 
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(Quelle: apa)

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