Auf dem Weg in die Stadt leistete der schöne, neue Regenschirm noch beste Dienste. Dann kam die Sonne durch - und der Schirm war rasch vergessen. Aber wo? Wer hat noch nie einen Schirm, einen Schlüssel oder auch eine Kamera verloren, vielleicht aber auch gefunden? Der materielle Wert des Verlorenen ist oft gar nicht so groß, zehn Euro macht er dennoch schnell aus. Und damit steigen die Chancen, den Gegenstand beim Fundamt wieder zu bekommen. Denn ab diesem Wert müssen Gegenstände ins Fundamt gebracht werden.
4.272 Fundstücke im Jahr 2017
Insgesamt 4.272 Fundstücke wurden heuer bereits im Schloss Mirabell abgegeben, 3.800 davon wurden auch wieder abgeholt bzw. an die zuständigen Wohngemeinden oder ausstellenden Behörden übermittelt. Allein im Juli brachten Finder 90 Schlüssel zum Fundamt. Auch 41 Stockschirme und Knirpse wurden von Jänner bis jetzt im Fundamt abgegeben - allesamt vom Team des ObusService-Centers. Das berichtet die Stadt Salzburg am Donnerstag in einer Aussendung.
Gebisse abgegeben, aber nicht abgeholt
„Das FundService im Schloss Mirabell ist die erste Anlaufstelle für alle, die in der Stadt etwas verloren oder gefunden haben. Unser Team hat dabei viele sehr schöne, aber auch sehr seltsame Dinge erlebt", erzählt Ressortchef Harald Preuner (ÖVP). So wurden etwa schon Gebisse und Krücken abgegeben - und nicht mehr abgeholt.
Aber nicht alles, was gefunden werden kann, gehört auch ins Fundbüro. Wer eine inländische Kennzeichentafel, Waffen und waffenrechtliche Dokumente, Führerscheine oder Zulassungsscheine verliert oder findet, muss sich an die Bundespolizeidirektion Salzburg oder ein Wachzimmer wenden. Schieß- und Sprengmittel müssen ausnahmslos bei der Polizei abgegeben werden.
Fundstücke auch online melden
Nicht nur persönlich, auch online kann nachgefragt werden, ob der gesuchte Gegenstand abgegeben wurde. In jedem Fall braucht es eine detaillierte Beschreibung bzw. Eigentumsnachweis des Gegenstandes sowie einen Lichtbildausweis, um das Fundstück ausgehändigt zu bekommen.
Wurde der verlorene Gegenstand noch nicht beim Fundamt abgegeben, kann eine Verlustmeldung erstattet werden – diese dient zugleich als Bestätigung, dass der Verlust beim Fundamt gemeldet wurde und eventuell zur Vorlage bei Versicherungen oder Handybetreibern zum Erhalt einer neuen SIM-Karte.
Was passiert, wenn niemand das Fundstück sucht?
Erst einmal wird versucht, den Besitzer zu ermitteln. Gelingt das nicht, wird der Fundgegenstand ein Jahr lang aufbewahrt. Nach Ablauf der Jahresfrist werden Finder ab einem Wert von 100 Euro automatisch in schriftlicher Form verständigt und zur Abholung des Fundes eingeladen.
Zum Thema Finderlohn: Finder haben einen zivilrechtlichen Anspruch auf Finderlohn, das heißt, die Fundbehörde ist nicht zur Einbehaltung und Ausbezahlung des Finderlohns berechtigt. Bei verlorenen Sachen gelten zehn Prozent bis zu einem Wert von 2.000 Euro, darüber hinaus fünf Prozent, bei vergessenen Dingen ist jeweils der halbe Prozentsatz heranzuziehen. Der Finderlohn wird aber nicht vom Fundamt, sondern direkt zwischen Finder und Besitzer geklärt.
Verlorene Schlüssel leichter finden
Und dann ist da noch so ein leidiges Thema – die verlorenen Schlüssel: Das Schlüssel-Fundservice, ein kostenloses Angebot der Stadt Salzburg, nutzen bereits 20.000 Salzburger. Ein anhand der persönlichen Daten codierter Anhänger am Schlüsselbund macht es leicht, einen Schlüssel rasch wiederzufinden. Besonders praktisch: Ein Schlüssel-Fund kann im Fundbüro, aber auch bei allen Obus-Fahrern abgegeben werden. Bei der notwendigen Registrierung gibt es noch einen weiteren Code, der bei Verlust auch weitere wichtige persönliche Gegenstände leichter auffindbar macht.
Verlorene Haustiere gehören nicht ins Fundbüro
Nicht nur ärgerlich, sondern sehr schmerzlich ist es, wenn ein geliebtes Tier verloren geht. Wer kann Auskunft geben, wo könnte der Liebling gelandet sein? Auf der anderen Seite stehen auch Finder vor Problemen. Wem gehört das ihnen zugelaufene Tier, wo können sie es hinbringen, wer ist zuständig, wenn sich das Tier nicht fangen lässt oder verletzt ist?
In der Stadt Salzburg gilt: Zugelaufene Tiere können täglich kostenlos im Tierheim Salzburg abgeben werden. Außerhalb der Öffnungszeiten ist für die Bergung und Abholung von verletzten sowie unverletzten Tieren die Berufsfeuerwehr Salzburg zuständig. Besitzer haben die entstandenen Kosten zu übernehmen. Verloren gegangene Tiere können entweder im Tierheim persönlich oder in der Fundtier-Datenbank gesucht werden.
(Quelle: salzburg24)