Die Mörth-Brüder sind aus der Salzburger Musikszene nicht wegzudenken. Während sich Harald im Studio um die Musikproduktion kümmert, hat Michael vor allem die Label-Arbeit und Veranstaltungen wie den Liberty Soundclub über, bei dem der Salzburger Musikernachwuchs gefördert wird. Aufgrund ihrer Verdienste rund um die Professionalisierung der heimischen Musikszene erhielten die beiden Kulturschaffenden Mitte Jänner den heuer mit 5.000 Euro dotierten Heimo Erbse Preis.
Late Hour Music: Viel Arbeit auch im Lockdown
Seit bald einem Jahr befindet sich die Kulturbranche in einem mehr oder weniger harten Lockdown. Der Ausfall der Live-Musik sorgte bei Produzent Harald Mörth jedoch nicht für weniger Arbeit: "Der Live-Sektor ist komplett weggefallen, beim Produzieren habe ich aber weiterhin sehr viel Arbeit gehabt." Viele Musiker hätte gerade durch den Wegfall der Live-Shows die Zeit gefunden, eigene Songs im Studio aufzunehmen. Ähnlich gestaltete sich die Arbeit im hauseigenen Label. "Wir produzieren auch hier sehr viel, haben aber noch nichts released. Wir nutzen die Zeit zum Experimentieren."
Heimo Erbse Preis: Unterstützung für junge Künstler
Der Heimo Erbse Preis wurde im Krisenjahr von 3.000 auf 5.000 Euro angehoben. Indem heuer Late Hour Music damit bedacht wurde, kommt das Geld der gesamten Salzburger Musikszene zugute: "Bei Embuna (Label) und Late Hour Music haben wir immer schon junge Künstler unterstützt, auch finanziell. Das werden wir auch weiter so machen und Aushelfen, wenn Musiker Hilfe bei Recording, Promo oder Videodreh brauchen", so Michael Mörth.
Embuna: Rap-Sampler und Live-Show
Auch wenn aus derzeitiger Sicht ein Pandemie-Ende noch in weiter Ferne erscheint, so planen Harald und Michael Mörth bereits die Rückkehr zu Live-Shows. Mit ihrem Label Embuna kümmern sich die beiden um den heimischen Rap-Nachwuchs, für Sommer ist der erste gleichnamige Sampler geplant: "Auf dieser Platte findet man viele Kollaborationen – es ist also die Arbeit, die wir im Corona-Lockdown geleistet haben." Der Release soll – sofern möglich – mit einer Live-Show gefeiert werden.
Corona-Lockdown drückt auf Stimmung
Die Mörths hoffen auf baldige Maßnahmen-Lockerungen im Kultur-Bereich. Die monatelangen Einschränkungen würden sich nicht nur in der wirtschaftlichen Situation der Branche bemerkbar machen, bei vielen Musikern schlagen sie auch aufs Gemüt, wie Harald Mörth weiter ausführt: "Das sind oft einfach Bühnensäue, die brauchen den Applaus, die Leute und die Stimmung, sonst werden sie depressiv."
"Wird die Leute aus der Depression holen"
Der Wiedereröffnung sprechen die beiden Salzburger somit auch therapeutische Fähigkeiten zu: "Die Leute haben vielleicht ein bisschen vergessen wie es ist, Live-Shows zu besuchen. Aber wenn sie erst mal laute Musik hören und sie die Euphorie erleben, dann ist alles vergessen. Das wird die Leute aus ihrer Depression holen", ist sich Harald Mörth sicher.
(Quelle: salzburg24)