Er ist damit der größte Nationalpark Mitteleuropas, der Alpen und der einzige von der Weltnaturschutzunion IUCN anerkannte Nationalpark in den Bundesländern Salzburg (805 Quadratkilometer), Tirol (611 Quadratkilometer) und Kärnten (440 Quadratkilometer).
1.213 Quadratkilometer unter strengem Schutz
Die Kernzone erstreckt sich über ein Gebiet von 1.213 Quadratkilometern und umfasst weitgehend unberührte Naturlandschaft, die unter strengem Schutz steht. Drei Viertel dieser Fläche sind von jeglicher wirtschaftlicher Nutzung ausgeschlossen. Die Außenzone bietet auf 643 Quadratkilometern artenreiche Bergwiesen und Almen, die durch die jahrhundertelange Arbeit der Bergbauern in naturverträglicher Weise entstanden sind.
Schutzgebiet Hohe Tauern beherbergt 10.000 Tierarten
Geologische Prozesse, die Kraft der Gletscher und des Wassers, haben die Landschaft des Nationalparks Hohe Tauern im Laufe vieler Jahrmillionen geprägt und zu einem außergewöhnlichen Lebensraum gemacht. Trotz extremer Bedingungen beherbergt das Schutzgebiet ein Drittel aller in Österreich vorkommenden Pflanzenarten und an die 10.000 Tierarten. Beinahe die vollständige Palette der österreichischen Alpenflora und -fauna ist dort vertreten, eine Vielzahl von Biotoptypen heimisch, die sonst nirgendwo in Österreich zu finden sind. Viele davon leben in einem Extremgebiet, in dem acht Monate im Jahr tiefster Winter herrscht und Frühling und Herbst nahezu ausfallen. An solche Bedingungen haben sie ihren Körperbau, ihr Verhalten und ihre Physiologie angepasst, um in diesem Lebensraum überleben zu können.
Höchster Gletscher und höchster Berg im Nationalpark
Im Nationalpark finden sich 551 Bergseen, mehr als 300 Berggipfel über 3.000 Meter Seehöhe sowie 342 Gletscher mit einer Gesamtfläche von 170 Quadratkilometern. Auch der höchste Berg Österreichs, der Großglockner mit 3.798 Metern und der größte Gletscher der Ostalpen, der Pasterzengletscher, liegen im Nationalpark. Besucher können auf 4.308 Kilometern wandern, dazu gibt es 62 Themenwege.
Heimat für fast ausgerottete Tierarten
Der Nationalpark bietet heute jenen Tierarten wieder einen gesicherten Lebensraum, die durch eine Ausrottungswelle u.a. gegen Beutegreifer zu Beginn des 19. Jahrhunderts in fast ganz Europa ausgerottet worden sind. Dazu zählt der Steinadler Aquila chrysaetos, dessen Bestand, wie das Monitoringprojekt zeigt, mit ca. 40 Brutpaaren im Nationalpark Hohe Tauern gesichert ist. Beispiele für beinahe verschwundene Arten, die heute, zum Teil durch Wiedereinbürgerungen im Nationalpark, wieder weit verbreitet sind, sind der Alpensteinbock Capra ibex und das Murmeltier Marmota marmota. Vom Steinwild gibt es mittlerweile wieder rund 1.000 Stück im Nationalpark Hohe Tauern. Das Murmeltier ist wieder flächendeckend verbreitet mit Dichten von 40 - 350 Individuen pro Quadratkilometer.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)