Kleine Maßnahmen, große Wirkung?

Nußdorferstraße in Salzburg-Riedenburg wird zu Testlabor für Verkehrssicherheit

In der Nußdorferstraße in Salzburg-Riedenburg werden breitere Radstreifen und Markierungen getestet.
Veröffentlicht: 26. Mai 2025 12:20 Uhr
Die Nußdorferstraße im Salzburger Stadtteil Riedenburg ist seit Kurzem Teil eines Verkehrsversuchs. Der Test soll zeigen, ob Radfahren auf vielbefahrenen Straßen durch breitere Radstreifen und große Markierungen sicherer wird. Verkehrsteilnehmer:innen können online Feedback geben und so zur Auswertung der Testphase beitragen.

Die Nußdorferstraße im Salzburger Stadtteil Riedenburg ist seit Neustem Schauplatz für ein Verkehrsforschungsprojekt. Die dortigen Fahrradstreifen wurden dort stellenweise vergrößert und sind nun mit zwei Metern etwa doppelt so breit wie zuvor. Teils wurden auch große Piktogramme auf die Straßen gemalt. So wollen Stadt und Land Salzburg und der Verkehrsverbund beobachten, ob die Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer dadurch verbessert werden kann. 

Zwei Testabschnitte in Salzburg-Riedenburg

Das Rad ist für viele Stadt-Salzburger:innen das Verkehrsmittel der Wahl. Kein Wunder, immerhin stehen Auto und Bus nicht selten im Stau. Weil es vielerorts aufgrund der gegebenen Straßenbreiten aber nicht möglich sei, ausreichend breite und richtlinienkonforme Radwege zu bauen, würden auch vielbefahrene Hauptstraßen oft Bestandteil des Radnetzes bleiben, heißt es dazu in einer Aussendung der Stadt. Mit dem Reallabor in Riedenburg wolle man untersuchen, wie man die Sicherheit für Verkehrsteilnehmer:innen dennoch verbessern kann.

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Getestet wird in zwei Abschnitten: Zwischen Moosstraße und Leopoldskronstraße wurden große Fahrrad-Piktogramme auf die Straße gemalt. Zwischen Moosstraße und Bräuhausstraße weisen breite Mehrzweckstreifen mit einer sogenannten „schmalen Kernfahrbahn“ deutlich breitere Radstreifen aus. Kfz-Lenker:innen dürfen die Mehrzweckstreifen zwar mitbenutzen, sollen beim Überholen von Radfahrenden aber nach links – neben den Streifen – ausweichen. Bei Gegenverkehr ist es dafür zu eng, Autofahrer:innen bleiben also dahinter.

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Im Grunde ändert sich also nichts – die Regeln werden durch breitere Wege und Piktogramme lediglich verdeutlicht. In einer zweiten Phase werden die neuen Markierungen in beiden Abschnitten im August noch durch rote Blockmarkierungen ergänzt. Über ein Feedback-Formular können Verkehrsteilnehmer:innen ihre Erfahrungen mit den Maßnahmen teilen und so aktiv zur Forschung beitragen. Die Ergebnisse sollen noch heuer im November veröffentlicht werden.

Nußdorferstraße baut auf Forschungsprojekt auf

Das Reallabor in der Nußdorferstraße baut auf das länderübergreifenden Forschungsprojekts „RADBEST“ auf. Untersucht soll werden, wie das Radfahren auf Hauptstraßen bei beengten Verhältnissen sicherer und komfortabler gestaltet werden könnte. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass Pkw-Lenker:innen den gesetzlich vorgeschriebenen Abstand von 1,5 Metern beim Überholen oder Vorbeifahren oft nicht einhalten. Jedes vierte Auto werde sogar weniger als einen Meter dicht an Fahrradfahrenden vorbeigelenkt, heißt es auf der Homepage des Forschungsprojekts. Ob sich das durch einen breiteren Radstreifen ändert? Das Reallabor in der Nußdorferstraße wird es zeigen.

(Quelle: salzburg24)

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