Der Salzburger Gemeinderat hat heute die Weiterentwicklung des städtischen Nahverkehrsplans beschlossen. Ziel ist es, den öffentlichen Verkehr auszubauen und auf die konkreten Bedürfnisse der Salzburger:innen einzugehen. Die Stadt Salzburg nimmt dafür in den kommenden Jahren massiv Geld in die Hand: Alleine im Obus-Bereich steigen die Investitionen von 58,6 Millionen Euro (2025) auf 73,6 Millionen Euro im Jahr 2031 – ein Anstieg von rund 25 Prozent, berichtet die Stadt Salzburg in einer Aussendung am Mittwoch.
Neue Mitte Lehen wird direkt an Stadtzentrum angeschlossen
Ein konkreter Beschluss betrifft die direkte Anbindung der Neuen Mitte Lehen an das Stadtzentrum, die auch künftig gesichert sei. Zusätzlich wurde die Geschäftsstelle des Nahverkehrskomitees beauftragt, dem Gemeinderat ein Konzept vorzulegen, wie die stark wachsenden Wohnquartiere rund um die Guggenmoosstraße und die General-Keyes-Straße künftig sinnvoll in das öffentliche Verkehrsnetz integriert werden können.
Neues Linienkonzept im Überblick
Ein zentraler Bestandteil des Nahverkehrsplans ist die Umsetzung des „Großen Linienkreuzes“, das Salzburgs O-Bus-Netz neu organisieren und effizienter machen soll. Die geplanten Linienführungen hier im Überblick:
- Die neue Linie 1 wird zur durchgehenden Nord-Süd-Verbindung: Von Liefering über Lehen und das Stadtzentrum bis Salzburg Süd – ohne Umstieg.
- Die neue Linie 4 übernimmt die Ost-West-Achse: Europark – Maxglan – Innenstadt – Gnigl – Mayrwies.
- Die Linie 5 wird vom Hauptbahnhof über die Lehener Brücke bis zur Messe verlängert und ersetzt in diesem Abschnitt die bestehende Linie 1.
- Die neue Linie 8 führt künftig über die Guggenmoosstraße und die General-Keyes-Straße Richtung Innenstadt und Hauptbahnhof.
Umsetzung in mehreren Phasen
Die Umsetzung der vorhaben erfolgt in mehreren Phasen und soll von Dezember 2026 bis Dezember 2028 dauern.
- Dezember 2026 – Start der Umstellung (Phase 1):
Einführung der neuen Linie 1 und Neustrukturierung des Liniennetzes in Anpassung an die Neutorsperre im Zuge der Festspielhaussanierung.
Erste Teilumstellungen erfolgen mit Fahrplanwechsel 12/2026, ergänzt durch ein eigenes Baustellenverkehrskonzept, um die Erreichbarkeit aller Stadtteile zu gewährleisten. - Ab Herbst 2027 – Abschluss der Bauarbeiten Neutor (Phase 2):
Nach Ende der Sperre wird das neue Liniennetz vollständig umgesetzt – mit neuer Linienführung für 1, 4, 5 und 8.
Betrieb vorerst im 10-Minuten-Takt (aufgrund von Personal- und Fahrzeugbedarf). - Dezember 2028 – Taktverdichtung (Phase 3):
Auf den Linien 1, 3, 4 und 5 erfolgt die Verdichtung auf einen 7,5-Minuten-Takt.
Im zentralen Abschnitt ergibt sich durch Überlagerung von Linien ein 3- bis 4-Minuten-Intervall. - Ab Fahrplan 2030 – Harmonisierung der Betriebszeiten (Phase 4):
Anpassung des gesamten Liniennetzes an Nachfrage, Tageszeiten und Pendlerströme – für ein stadtweit durchgängiges, attraktives Angebot.
„Der Nahverkehrsplan stellt sicher, dass wir alle gut ankommen – sei es in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit. Es geht darum, bestehende Stärken zu sichern und das Angebot auszubauen“, sagt Verkehrs- und Planungsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste – die Grünen in der Stadt Salzburg).
Mobilitätsbericht 2025 und Mobilitätsplan 2040
Die Weiterentwicklung des Nahverkehrsplans ist eingebettet in eine größere Mobilitätsstrategie. Im aktuellen Mobilitätsbericht 2025 sind zahlreiche weitere Maßnahmen enthalten – vom Bike-Sharing-System (S-Bike) ab 2026, über neue Mobilitätsknoten mit Carsharing, bis zur Radstrategie 2030. Bis Ende 2026 soll zudem der „Mobilitätsplan 2040“ beschlossen werden – Salzburgs erstes ganzheitliches, verbindliches Verkehrskonzept auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040.
(Quelle: salzburg24)