Österreich steuert nach den unter der Führung von Karl Nehammer (ÖVP) geplatzten Koalitionsverhandlungen auf eine blau-schwarze Bundesregierung zu. Für FPÖ-Chef Herbert Kickl ist das Amt des Bundeskanzlers zum Greifen nah. Die ÖVP wird sich mit der Position als Juniorpartner zufriedengeben müssen. Nehammer hatte eine Koalition mit Kickl als Kanzler wie berichtet kategorisch ausgeschlossen. Nachdem dieser nun aber seinen Rücktritt verkündet hatte, legte der neue geschäftsführende ÖVP-Chef Christian Stocker eine Kehrtwende hin und zeigte sich offen für Verhandlungen. Genau das stößt einigen Salzburgerinnen und Salzburgern sauer auf.
"ÖVP hat Rückgrat einer Qualle"
Bei einer Kundgebung am Salzburger Hauptbahnhof will eine "bunt zusammengewürfelte Gruppe von Menschen, die sich von der ÖVP belogen fühlt", am Donnerstag ab 18 Uhr ihren Unmut kundtun, heißt es in einer Pressemitteilung von „Solidarisches Salzburg“. „Über Wochen und Monate war das zentrale Wahlversprechen der ÖVP, keine Koalition mit der FPÖ einzugehen. Seit Montag wissen wir, dass das eine eiskalte Lüge war. Die ÖVP hat jegliche Glaubwürdigkeit verloren – sie hat das Rückgrat einer Qualle", heißt es weiter.
Proteste in Salzburg, Innsbruck und Wien
Welche Personen Reden halten werden, war bis Mittwochvormittag noch nicht bekannt. Ein Sprecher der Gruppe erklärte gegenüber S24, dass die Veranstaltung mit 300 Personen angemeldet worden sei. Wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei sein werden, konnte er noch nicht abschätzen. Zeitgleich finden in Wien und Innsbruck Versammlungen statt, die sich gegen die Regierungsbeteiligung FPÖ stellen, kündigt „Solidarisches Salzburg“ an.
Ähnliche Protestaktionen gab es in Salzburg bereits gegen die schwarz-blaue Landesregierung. Auch nach der Nationalratswahl vergangenen September, bei der die FPÖ als Sieger hervorging, fanden Demonstrationen statt.
(Quelle: salzburg24)