Der Bürgermeister lobte heute das ganze Team für die "wertvolle Arbeit", ohne der die Pandemie nicht in den Griff zu bekommen sei. Was die Massentests betrifft, so könne es sein, dass das Team im Regelbetrieb noch aufgestockt werden muss, sagte er zur APA. Der stellvertretende Militärkommandant von Salzburg, Oberst Günther Gann, schloss eine weitere personelle Verstärkung des Contact-Tracing-Teams durch das Bundesheer ebenfalls nicht aus.
Corona-Zahlen in Salzburg weiter hoch
Preuner äußerte allerdings die Hoffnung, "dass in ein, zwei Wochen das Infektionsgeschehen nach unten geht und die Kurve in den nächsten Tagen abflacht." Das würde personell auch einen Puffer für die Massentests schaffen. Die Stadt sei personell grundsätzlich gut aufgestellt.
Angesichts der aktuellen Infektionszahlen - gestern registrierte die Stadt Salzburg 1.427 aktiv Infizierte, 1.020 Personen waren als Kontaktperson der Kategorie eins abgesondert - konnte noch keine Entwarnung gegeben werden. "Wir haben den Break-Even-Point noch nicht erreicht", sagte Michael Haybäck, Leiter der städtischen Bezirksverwaltung. "Ein rasches Heruntersinken der Zahlen ist nicht zu erwarten."
Contact-Tracer im Drei-Schicht-Betrieb
Dementsprechend hoch ist auch der Arbeitsaufwand des Contact-Tracing-Teams in der Veranstaltungsstätte TriBühne Lehen, die nun die Zentrale für das Contact-Tracing der Stadt ist. Die Mitarbeiter kommen u.a. aus der Stadtverwaltung, der Tourismus Salzburg GmbH, der nationalen Anti-Doping Agentur (NADA), dem Bundesheer oder haben sich auch freiwillig gemeldet. Sie versehen im Drei-Schicht-Betrieb an sieben Tagen in der Woche ihren Dienst. Die zwei Hauptschichten dauern von 7.30 bis 21.00 Uhr. Fachlichen Rat geben Ärzte und Juristen.
Lisa Jury kommt aus der Gastronomie. Weil sie derzeit keine Arbeit hat und "nicht nur zu Hause sitzen sondern einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten will", hilft sie seit 12. November im Contact-Tracing-Team mit, wie die 31-Jährige im APA-Gespräch erzählte. Sie informiert Infizierte über das positive Testergebnis und geht mit ihnen die Checkliste durch. Die Themen betreffen die Absonderung und die Ermittlung von Kontaktpersonen. Die Arbeit macht ihr Freude, wie die gebürtige Kärntnerin betont. "Ich habe noch keine schlechte Erfahrung gemacht. Die Leute sind froh, dass wir anrufen und ihre Fragen beantworten." Viele seien allein zu Hause. "Es braucht viel Empathie, für die Leute ist das nicht so einfach."
Wöchentlicher PCR-Test für Mitarbeiter
Haybäck setzt in der Zusammenarbeit der Behörden auf Landesebene auf die Umstellung des IT-Landessystems "KRIBE", das bereits in den nächsten Tagen erfolgen soll. Dann können die Bescheide bezirksübergreifend schneller ausgestellt werden. Das gemeinsame EDV-System erleichtere die Kommunikation der Bezirkshauptmannschaften untereinander und damit auch die behördliche Abwicklung der bevorstehenden Massentests.
Zum Eigenschutz tragen die Mitarbeiter des Contact-Tracing-Teams FFP2-Masken und sind auf mehrere Räume verteilt. Im Zentralraum, dem Veranstaltungssaal der TriBühne, sitzen sie an ihren Schreibtischen weit getrennt von einander, im Nebenraum sind sie in Kabinen untergebracht. Die 25 Soldaten des Bundesheeres befinden sich in einem eigenen Raum, um einen Kontakt und damit eine potenzielle Ansteckung zwischen den Teams zu vermeiden. Als Vorsichtsmaßnahme werden die Mitarbeiter ein Mal in der Woche mittels PCR-Test getestet, wie Haybäck sagte. Dafür gebe es ein Budget von 30.000 Euro.
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(Quelle: apa)