Millionenprojekt

Salzburger Mozarteum präsentiert neues Foyergebäude

Führung durch das neue Foyergebäude der Internationalen Stiftung Mozarteum am Dienstag, 18. Oktober 2022, in Salzburg
Veröffentlicht: 18. Oktober 2022 16:35 Uhr
Das Mozarteum Salzburg hat am Dienstag das neu fertiggestellte Foyergebäude präsentiert. Die Kosten beliefen sich auf 11,7 Millionen Euro und waren damit um knapp 21 Prozent höher als anfänglich berechnet.
SALZBURG24 (jp)

Unter dem Motto "mehr Raum für Mozart" ist nach zweijähriger Bauzeit das neue Foyergebäude der Internationalen Stiftung Mozarteum in der Stadt Salzburg fertiggestellt worden. Die Kosten liegen bei 11,7 Millionen Euro und damit wegen Preissteigerungen um knapp 21 Prozent höher als anfangs kalkuliert. Abgeschlossen wurde auch die erste Etappe der Renovierung des Großen Saals, der im Festspielsommer 2024 um voraussichtlich vier Millionen Euro fertig saniert sein soll.

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Foyergebäude "Meilenstein" für Mozarteum

Stiftungspräsident Johannes Honsig-Erlenburg war sichtlich erleichtert, als er am Dienstag bei einer Pressekonferenz das neue Foyergebäude präsentierte. Die Konstruktion aus Glas und Stahl verbindet die beiden denkmalgeschützten Gebäudeteile des Mozarteums - den Schul- und Konzerttrakt - und schafft mit insgesamt 370 Quadratmeter Fläche auf zwei Ebenen viel mehr Platz als bisher. "Es ist vollbracht und es ist wirklich die allergrößte Freude, die wir uns und den Menschen bereiten", sagte Honsig-Erlenburg. Er bezeichnete den Neubau als "einen Meilenstein in der 140-jährigen Geschichte der Stiftung Mozarteum".

Eröffnet wird das neue, lichtdurchflutete und barrierefreie Gebäude mit dem "Mozart+Fest", das von kommenden Donnerstag bis Sonntag über die Bühne geht und an dem internationalen Stars der Musikszene teilnehmen. Vorerst allerdings ohne Rolando Villazon, wie Honsig-Erlenburg bedauerte. Der künstlerische Leiter der Internationalen Stiftung Mozarteum hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Er befindet sich derzeit in Paris. Falls sich Villazon "freitesten" könne, "kann es sein, dass er dazu stößt", gab sich der Stiftungspräsident hoffnungsvoll.

Altes Gebäude viel zu klein

Das alte Pausenfoyer im Mitteltrakt des von 1912 bis 1914 errichteten Gebäudes ist mit der Zeit viel zu klein geworden. Das Geschiebe und Gedränge in dem alten, nur 60 Quadratmeter großen Pausenfoyer gehört nun endgültig der Vergangenheit an. Das Architekten-Team Maria Flöckner und Hermann Schnöll hat den Architektenwettbewerb im Jahr 2018 für sich entscheiden können und setzte das Projekt großzügig, aber mit einer noblen Zurückhaltung um. Die alte Fassade mit dem Balkon auf der Seite der Schwarzstraße blieb erhalten.

"Ziel war es, die historische Bausubstanz weitgehend unberührt zu lassen", erläuterte der Vorsitzende des Kuratoriums, Erich Marx. Anfängliche Differenzen mit ICOMOS Austria (Österreichisches Nationalkomitee des Internationalen Rats für Denkmalpflege, Anm.) und auch Widerstände einiger Bürger seien längst durch umfassende Informationen ausgeräumt worden. Wegen der Corona-Pandemie erfolgte die Baubewilligung im Jahr 2020 mit leichter Verzögerung. Danach war eine Fülle an Problemen zu bewältigen, wie Preissteigerungen und unterbrochene Lieferketten. "Gott sei Dank ist das vorbei", zeigte sich Marx erleichtert.

Wie das Mozarteum-Foyer finanziert wird

Den beiden Architekten war es ein Anliegen, in dem neuen Gebäude zwischen Mirabellgarten und der Schwarzstraße eine Sichtdurchlässigkeit herzustellen, wie Schnöll betonte. Die "Füge", wie der Architekt die Konstruktion bezeichnet, hat die Atmosphäre eines Außenraumes, die verwendeten Materialien wie Rohstahl und eine gläserne "Ice-Age-Bodenplatte" mit auffallend glänzendem Eisblumenmuster verstärken diesen Effekt. Die zwei Foyerräume im Erdgeschoß und ersten Stock, 200 und 170 Quadratmeter groß, können auch als Veranstaltungsräume genutzt werden. Die Integration des Bastionsgartens in den Konzertbetrieb mit der Öffnung zum Heckentheater und der Vorplatz sollen im Sommer 2023 fertiggestellt werden. Der Bastionsgarten ist ab Donnerstag benutzbar.

Das Geld für den Umbau stammt aus den Rücklagen der Stiftung, privaten Zuwendungen und der finanziellen Unterstützung durch die öffentliche Hand. Zur Finanzierung der Arbeiten startete die Stiftung auch die Aktion "Mein Stein für Mozart". Für eine Spende von 1.000 Euro erhalten die Geldgeber ein neu gestaltetes dekoratives Objekt zur Erinnerung und werden zusätzlich mit Namensnennung auf einer Tafel im Mozarteum gewürdigt. Bisher seien 220 Steine verkauft worden, sagte Stiftungs-Geschäftsführer Rainer Heneise. In einer ersten Sanierungsphase wurden der Parkettboden und die Bestuhlung des Großen Saals erneuert sowie die Konzertsaaltechnik und der Brandschutz modernisiert. Für die neuen Stühle haben sich 120 Patenschaften gefunden.

Bildergalerien

(Quelle: apa)

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