Salzburgs Veranstalter sehen sich in den letzten Jahren zunehmend mit verschärften Auflagen konfrontiert. So legten traditionelle Events wie etwa der Maxglaner Krampuslauf schon mal eine Pause ein, erst vergangenes Wochenende verkündete Joachim Maislinger, ÖVP-Bürgermeister der Gemeinde Wals-Siezenheim (Flachgau) das Aus für das beliebte Walser Dorffest. Als Grund gab er strengere Umwelt- und Hygieneauflagen an, wie Salzburger Nachrichten und ORF Salzburg berichten.
Auflagen: Teure Mehrwegbecher
Am Samstag findet im Salzburger Stadtteil Liefering zum 33. Mal das traditionelle Dorffest statt. Dieses, nicht nur bei den Besuchern, beliebte Fest dient allen voran den Vereinen als Einnahmequelle. Doch mit neuen Auflagen steigen für die Veranstalter auch zunehmend die Kosten. "Wir haben jedes Jahr eine Steigerung bei den Kosten, und nun kommen auch noch die Mehrwegbecher dazu. Die schlagen mit weiteren 3.000 bis 5.000 Euro zu Buche", so Veranstalter Heimo Krischke von der ARGE Lieferinger Dorffest, einem Zusammenschluss von zehn Vereinen, im Gespräch mit SALZBURG24. Um diese Mehrausgaben wieder ausgleichen zu können, seien weitere Anstrengungen von Nöten, da sonst die Vereine draufzahlen, wie der Organisator weiter ausführt.
Becher zur Reinigung nach Wien
Dazu kommen weitere Auflagen bei WCs, Absperrungen, Sicherheitsdienst und Versicherungen. Krischke ist den Reglementierungen gegenüber dabei aber durchaus positiv gestimmt: "Es ist schon gut, dass man das reguliert. Ich habe auch immer darauf geachtet, das Fest nachhaltig zu gestalten. Dass man allerdings die Mehrwegbecher nach der Verwendung zur Reinigung nach Wien bringen muss, da ergibt sich für mich der Umweltgedanke nicht unbedingt."
Vereine von Einnahmen abhängig
Für die lokalen Vereine ist das Dorffest von größter Bedeutung. Die Einnahmen gehen an sie und somit auch wieder an die Mitglieder zurück. "Die Musi kauft mit dem Geld neue Instrumente, die Feuerwehr braucht Sprit. Dann haben wir noch die Fußballer, die aufgrund der Jugendgruppen stark von den Einnahmen abhängen", so der Organisator.
Mehrkosten durchaus zu stemmen
Die Mehrkosten durch neue Auflagen seien laut dem Veranstalter dabei durchaus zu stemmen, solange nicht noch Schlimmeres hinzukomme. Krischke blickt deshalb mit etwas Unverständnis nach Wals-Siezenheim. Die Kosten seien ohnehin um ein vielfaches höher, wenn das Wetter dem Event zusetzt und es abgesagt werden muss.
Lieferinger Dorffest zum 33. Mal
Krischke wirkt seit 15 Jahren bei der Organisation des Lieferinger Dorffestes mit. In der Vergangenheit ist das Fest wetterbedingt nur "drei oder vier Mal" ausgefallen. Für diesen Samstag scheint die Prognose aber ganz gut. Die Veranstalter erwarten heuer wieder 4.000 bis 5.500 Besucher.
(Quelle: salzburg24)