Rund 150 Teilnehmer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz werden zur 10. Dreiländertagung der Arbeitsgemeinschaft für Minimal Invasive Chirurgie sowie zum 4. Austrian Single Incision Symposium erwartet.
Kongressstandort Salzburg
Der Kongressstandort Salzburg ist kein Zufall, gilt doch das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Mozartstadt mit dem Vorstand des Chirurgischen Abteilung, Primar Helmut Weiss, und seinem Team als jenes mit der weltweit größten Erfahrung mit neuen minimal-invasiven Operationsmethoden bei Tumor-Patienten. Hier wurden zum ersten Mal Leber- und Bauchspeicheldrüsen-Tumore mit nur einem einzigen Minischnitt im Nabel entfernt, und nicht - wie sonst - mit vier bis fünf kleinen Schnitten in der Bauchdecke.
Seit September 2008, als Weiss an dieses Spital kam, fanden 800 Eingriffe nur durch den Nabel statt: 100 Dickdarmgeschwüre (gut- und bösartig), 13 Leber- und vier Bauchspeicheldrüsen-Tumore wurden minimal-invasiv operiert. Dazu kamen 254 Gallenblasen-Operationen bei Steinleiden und akuten Entzündungen, 271 Eingriffe bei Leistenbrüchen, 13 bei Zwerchfellbrüchen (Sodbrennen), 52 Blinddarm-Operationen und verschiedene andere Eingriffsarten.
"Schwierige" Operationsmethode
Bei der minimal-invasiven Operationsmethode geht es im Prinzip darum, den Patienten mit so wenigen Schnitten wie möglich zu belasten, die Bauchdecke nicht weit zu öffnen, sondern über einen kleinen, "natürlichen" Zugang zu operieren, dessen Narbe man im Bauchnabel verstecken kann. "Momentan ist die Methode international nur in Expertenhand Routine und gilt bei manchen traditionsbehafteten Chirurgen als zu schwierig", so Weiss, bei dem Kollegen aus Österreich, aus anderen europäischen Ländern sowie den Vereinigten Staaten und asiatischen Ländern hospitieren.
Im Vergleich zu den 800 Eingriffen am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg zählte man an anderen weltbekannten Zentren der minimal-invasiven Chirurgie wie in Cleveland 500 bis 600, in Aberdeen knapp 600, und eine ähnliche Anzahl an der Mayo-Klinik. Nur ein reger Erfahrungs- und Entwicklungsaustausch innerhalb dieser Zentren ermöglicht solche medizinischen Leistungen. (APA)
(Quelle: salzburg24)