Der erste Teil des S-Links vom Salzburger Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz in der Landeshauptstadt soll in rund drei Jahren gebaut werden. Für die betroffenen Anrainer:innen könnte der Lärm, der durch Hämmern, Bohren und Graben entsteht, zur Belastungsprobe werden. Verschiedene Maßnahmen sollen das vermeiden, heißt es in einer Aussendung von S-Link am Mittwoch. Am 26. November können alle Menschen, die in der Stadt Salzburg leben, abstimmen, ob der S-Link überhaupt gebaut werden soll.
Regelarbeitszeiten von 6 bis 19 Uhr
Ein wichtiger Punkt sind die Arbeitszeiten. Konkret wurden die Regelarbeitszeiten auf der Baustelle demnach unter der Woche von 6 bis 19 Uhr beantragt. Von 6 bis 7 Uhr, 12 bis 13 Uhr und 18 bis 19 Uhr sollen „lärmintensive Tätigkeiten“ aber generell vermieden werden.
Zu lärmintensiven Arbeiten zählen zum Beispiel Abbrucharbeiten mit Abbau- und Bohrhämmern, das Holzschneiden mit einer Kettensäge, die Metallverarbeitung (z.B. Schleifen mit dem Winkelschleifer), Ein- und Ausschalarbeiten, Gleisbauarbeiten und Tunnelarbeiten.
Ausnahme bei Gleisunterquerung
Eine Ausnahme gibt es bei jenem Streckenabschnitt, auf dem die ÖBB-Gleise unterquert werden müssen. Auf der rund 80 Meter langen Strecke müsse aus sicherheitstechnischen und bauablaufbedingten Gesichtspunkten die Vortriebsarbeit im Schichtbetrieb unter der Oberfläche rund um die Uhr durchgeführt werden. Die Arbeiten sollen rund drei Monate dauern. Die An- und Ablieferung von Materialien soll in der Regelarbeitszeit am Tag stattfinden, teilt die Projektgesellschaft mit.
Wie werden Lärmschutzmaßnahmen berechnet?
Als Grundlage für die Berechnung der Schutzmaßnahmen hätten die „lautesten theoretisch möglichen Geräusche“ gedient. Vereinzelt sei es aber möglich, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte bei alten Fenstern mit geringer Schallschutzwirkung überschritten werden.
Für diese Fälle wurde ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der von schallschutztechnischen Maßnahmen bis hin zum Angebot von Ruheräumen abseits der Baustelle reicht. In den nächsten Wochen seien außerdem individuelle Erhebungen der Gebäude vom Lokalbahnhof bis Mirabellplatz geplant.
Sind die Bauarbeiten dann vorbei und der Betrieb läuft, sei der neue Lokalbahntunnel in der Innenstadt „der beste Lärmschutz für die Anrainerinnen und Anrainer“, heißt es in der Aussendung. Beim geplanten dichten Zugverkehr in kurzen Takten werde somit keine Belastung entstehen.
Dokumente zur UVP öffentlich
Seit Mitte September liegen – wie berichtet – alle von der Projektgesellschaft zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereichten Pläne und Dokumente öffentlich zur Einsicht beim Bürgerservice der Stadt Salzburg im Schloss Mirabell auf. Hier könnt ihr auch die geplanten und vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen während des Baus noch einmal detailliert nachlesen.
Der erste Abschnitt des S-Links vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz soll ab seiner Inbetriebnahme pro Werktag 40.000 KFZ-Kilometer einsparen. Das bedeutet pro Jahr eine Einsparung von 9 bis 13 Millionen KFZ-Kilometern, teilt die Projektgesellschaft mit.
Wenn ihr als Anrainer:innen selbst betroffen seid, könnt ihr euch am 4. und 18. Oktober für Servicetermine anmelden. Dabei werden Details in persönlichen Gesprächen besprochen, heißt es von der Projektgesellschaft. Die Einladungen wurden mit der Post verschickt.
(Quelle: salzburg24)