Initiative sorgt für Wirbel

Sorge um historische Häuser entlang S-Link-Trasse in Salzburger Altstadt

Veröffentlicht: 04. September 2024 15:56 Uhr
Zwei gutachterliche Stellungnahmen warnen vor Schäden an denkmalgeschützten Gebäuden in Salzburgs Altstadt durch den geplanten Bau der S-Link-Trasse. Die Kritik sei jedoch anhand umfangreicher Prüfungen haltlos, heißt es von der S-Link-Projektgesellschaft.

Die geplante S-Link-Trasse in Salzburg, die unter der historischen Altstadt verlaufen soll, stößt einmal mehr auf Kritik: Zwei gutachterliche Stellungnahmen würden nun zeigen, dass durch die Grabungen massive Schäden an mehreren denkmalgeschützten Altstadthäusern entstehen könnten, das teilt die Initiative privater Hauseigentümern, die sich „die Rettung der rechten Salzburger Altstadt“ auf die Fahnen geschrieben hat, am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Sorge um denkmalgeschützte Häuser entlang S-Link-Trasse

Besonders gefährdet seien mittelalterliche Häuser mit fragilen Fundamentsystemen, die den Belastungen durch den Tunnelbau nicht standhalten könnten, heißt es. Die Gutachten heben hervor, dass selbst aufwendige Sicherungsmaßnahmen nicht ausreichen würden, um die historischen Gebäude zu schützen. Die Beschaffenheit des Salzburger Seetons verstärke zudem das „Risiko für Risse und Schiefstellungen.“

Im Falle einer Untertunnelung seien irreparable Schäden an denkmalgeschützten Gebäuden unausweichlich. "Weshalb unabhängige Experten für Bauwesen, Geotechnik und Statik der Firmen 3P Geotechnik ZT GmbH und Zipperer ZT GmbH davon dringend abraten", heißt es in einer Aussendung am Mittwoch. Die betroffenen Hauseigentümer fordern daher, den Schutz der Altstadt und ihrer historischen Gebäude über den Bau des S-Link zu stellen. In der Aussendung verweist die Initiative auch auf im Jahr 1997 geprüfte Tunnelbau-Pläne, die damals geplatzt seien, weil „die Risiken für die Altstadtbauten als untragbar eingestuft wurden“.

S-Link: Kritik beziehe sich auf Dokumente aus dem Jahr 1997

Auf die lautgewordene Kritik reagiert Moritz Rettenbacher, Sprecher der S-Link-Projektgesellschaft im SALZBURG24-Gespräch wie folgt: „Wir nehmen diese Ängste sehr ernst. Es ist aber wichtig festzuhalten, dass hier keine Gutachten erstellt wurden, sondern nur gutachterliche Stellungnahmen“. Was sich erst einmal recht ähnlich anhöre, hätte nämlich einen entscheidenden Unterschied: „Die nun publik gemachten Stellungnahmen beziehen sich auf ein Schreiben aus dem Jahr 1997, seitdem hat sich aber bautechnisch viel getan“, sagt Rettenbacher. Diese Aussage wiederum will die Initiative nicht gelten lassen: „Die Stellungnahmen beziehen sich in keiner Weise auf das Schreiben aus dem Jahr 1997. Die privat in Auftrag gegebenen gutachterlichen Stellungnahmen berücksichtigen den derzeitigen Stand der Planungen und Erkundungen, die örtlichen Gegebenheiten sowie die aktuellen technologischen Methoden.“

Keine Gefahr für Altstadt-Häuser durch S-Link-Bau

Laut aktuellem Stand und durch mehrere Prüfungen sei man aufgrund des umfassenden Ermittlungsverfahrens zum Ergebnis gekommen, dass bei bescheidmäßiger Umsetzung keine derartigen Schäden zu erwarten sind. „Ebenso können in der Betriebsphase Gebäudeschäden zufolge Verkehrserschütterungen jedenfalls ausgeschlossen werden“, so die Projektgesellschaft in einer Stellungnahme. „Es haben bereits über 100 Bohrungen zur Beschaffenheit des Seetons entlang der geplanten Trasse stattgefunden, alle mit dem Ergebnis, dass die befürchteten Gefahren nicht bestehen.“

(Quelle: salzburg24)

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