In einem Posting in den Sozialen Medien machte der Anrainer-Schutzverband Salzburg Airport (ASA) am 30. Juli seinem Ärger Luft: In der Zeit von 8. Juli bis 29. Juli habe es am Salzburger Flughafen zwölf verspätete Flugbewegungen außerhalb der Betriebszeiten von 6 Uhr bis 23 Uhr gegeben. Konkret gehe es hier um Landungen nach 23 Uhr.
ASA ortet strukturelle Probleme
Gegenüber dem ASA habe der Flughafen Wetter, Verkehrsüberlastung und Streik als Gründe für die außertourlichen Landungen angeführt. Der Anrainer-Schutzverband lässt dies jedoch nicht gelten und ortet strukturelle Probleme wie Personalknappheit, schlechte Arbeitsbedingungen und Streikandrohungen als Ursache. Die Probleme würden auf dem "Rücken der Anrainer:innen ausgetragen", so der ASA in einem Facebook-Posting.
Gegenüber SALZBURG24 spricht Flughafensprecher Alexander Klaus von Ausnahmen und verweist auf den gesetzlichen Kontrahierungszwang. „Wenn es – aus welchem Grund auch immer – zu einer verspäteten Landung kommt, dann muss diese erfolgen können“, führt Klaus die Regelung im Gespräch mit SALZBURG24 am Mittwoch aus.
Bis zu 40 verspätete Flüge jährlich am Flughafen Salzburg
Bei den verspäteten Flugbewegungen im Juli handle es sich um Ausnahmen. Klaus: "Wir haben etwa 19.000 kommerzielle Flüge im Jahr. 30 bis 40 davon finden jährlich außerhalb der Betriebszeiten statt." Dabei könne es sein, dass dies mitunter in wenigen Wochen geballter vorkommt. Als Gründe nennt der Flughafensprecher hier einen überlasteten Verkehrssektor oder extreme Wetterkapriolen, wie sie zuletzt über Europa vorherrschten.
Auch Streiks bei Fluglinien oder anderen Flughäfen könnten Gründe für verspätete Landungen sein. Darauf habe man allerdings keinen Einfluss, erklärt Klaus. Dem Vorwurf der Personalknappheit erteilt er eine Absage. "Hier gibt es von mir ein klares Dementi. Wir sind, was das Personal angeht, wieder auf einem normalen Stand."
Keine aktuellen Luftwerte?
In seinem Posting kritisiert der Anrainer-Schutzverband zudem, dass die Lärmwerte auf der Seite des Flughafens seit 23. Juli nicht mehr aktualisiert werden. Dazu Klaus: "Es gibt auch so etwas wie Urlaub. Wir haben eine Stabsstelle Umwelt, wenn die in der Urlaubszeit einmal nicht besetzt ist, dann werden diese Werte vorübergehend nicht aktualisiert." Die Seite solle demnächst wieder upgedatet werden.
Mit Ende der Urlaubszeit und einer sich beruhigenden Wetterlage könnten diese Probleme also schon bald wieder der Vergangenheit angehören.
(Quelle: salzburg24)