Rund 120 Autos bei knapp 55 Parkplätzen am Gipfel: Dieses Bild bot sich vergangenen Sonntag am Gaisberg, wie die Grüne Bürgerliste anhand von Webcam-Aufnahmen am Montag vorrechnete. Aber nicht nur die Pkw standen im Stau, sondern auch der Bus kam nicht mehr voran. Damit sich das Verkehrsaufkommen am Salzburger Hausberg in Zukunft beruhigt, haben viele S24-Leserinnen und -Leser ihre Ideen im Kommentarforum geteilt. Welche das sind und was Gaisberg-Koordinator Florian Kreibich (ÖVP) davon hält, lest ihr hier.
Eine Sperre für den Individualverkehr, wie sie die Bürgerliste fordert, schlugen auch einige Leser:innen vor. Weil die Straße aber eine Landesstraße ist, verweist Kreibich auf das Land. Außerdem müsse geklärt werden, ab welchem Punkt eine Sperre gelten soll – zum Beispiel ab der Zistel oder bereits ab Guggenthal. „Ich bin für eine Verkehrsberuhigung ob der Zistel zu haben“, sagt er am Dienstag im S24-Gespräch.
Dass das Wildparken ein Problem ist, wenn die Parkplätze ausgelastet sind, erkennt der Koordinator an. Er wolle mit den Gründeigentümer:innen ins Gespräch treten, um Absperrungen – zum Beispiel mit Hölzern oder Steinen – einzurichten, damit Autos nicht mehr in den Wiesen abgestellt werden. Auch die Polizei könne das Parken nicht kontrollieren. Einen Ausbau der Parkflächen befürworte er im Hinblick auf den Naturschutz nicht. „Oben am Gaisbergspitz ist alles Naturschutzgebiet ersten Ranges. Wenn die 55 Parkplätze voll sind, sind sie voll.“
Ein S24-User schlägt eine Art Maut fürs Hinauffahren auf den Berg vor. Kreibich gibt zu bedenken: „Da muss entweder jemand sitzen oder es geht automatisch, das ist ein riesiger administrativer Aufwand. Und ich möchte nicht mit Strafen daherkommen, sondern ein Anreizsystem schaffen, dass die Leute auf den Bus umsteigen.“
Der Gaisbergbus sei im Vorjahr an zehn Tagen im 22-Minuten-Takt unterwegs gewesen und habe 130.000 Fahrgäste gezählt. Heuer soll das Kontingent auf 20 bis 25 Tage ausgeweitet werden – und zwar vor allem im Winter und Frühjahr.
Eine Ampel, die unten auf Rot schaltet oder ein System, das anzeigt, wenn zu viele Autos unterwegs sind, sei Kreibich nicht neu. Diese Überlegung wolle er weiterverfolgen. Zudem sollen im unteren Abschnitt mehr Schilder angebracht werden, auf denen hingewiesen wird, dass niemand mehr hinauffahren soll, wenn bereits zu viel los ist. „Es gibt immer wieder Leute, denen das total wurscht ist und einfach vorbeifahren.“ Um sicherzustellen, dass sich die Autofahrer:innen an die Beschilderung halten, komme bereits fallweise ein Sicherheitsdienst zum Einsatz. Dafür würden allerdings Kosten anfallen. Noch in diesem Quartal plant Kreibich jetzt eine Sprechstunde für alle, die ihre Vorschläge für eine Verkehrsberuhigung auf dem Gaisberg einbringen wollen.
Aktuell nichts Neues gibt es bezüglich der möglichen Errichtung einer Seilbahn am Gaisberg, die schon seit einigen Jahren diskutiert wird. Im Jahr 2022 war von Kosten in der Höhe von 20 Millionen Euro die Rede. Eine Gruppe von Investoren aus Salzburg und Oberösterreich hatte sich damals zusammengetan und ihre Pläne vorgestellt. Vorgesehen war eine Förderleistung von 800 bis 1.600 Fahrten pro Tag. Die Menschen sollten die rund 600 Höhenmeter auf den Berg in Achtergondeln zurücklegen. Auf Höhe des Gaisberg-Rundwanderwegs sollte eine Mittelstation, die Bergstation in Form einer unterirdischen Kaverne mit Zu- und Ausstieg auf Koppler Gemeindegebiet errichtet werden.
(Quelle: salzburg24)