Aus den historischen Räumen der Berchtoldvilla im Salzburger Stadtteil Nonntal wird in Kürze die „Villa Kunterbunt“. Die beiden Künstler Paul Stickler und Marc Itzinger verwirklichen sich damit einen Kindheitstraum und eifern ihrer Heldin Pippi Langstrumpf nach. Mit ihren verschiedenen Werken – von klassischer Leinwand über bemalte Objekte bis hin zu Skulpturen – wollen sie sich in der „zachen“ Salzburger Kunstszene etablieren, wie sie beim SALZBURG24-Besuch in der „Villa Kunterbunt“ am Mittwoch schildern.
„Eine Villa, wo du einfach machen kannst, was du willst“
Die Inspiration für den Titel sei naheliegend gewesen, erzählen die beiden im Gespräch mit S24: „Stell dir mal vor, du hast eine Villa, wo du einfach machen kannst, was du willst. So wie Pippi Langstrumpf das in ihrem Zuhause macht, dürfen wir uns hier unsere 'Villa Kunterbunt' erschaffen“, so Stickler. Bunt geht es in den historischen Räumen der Berchtoldvilla, die die Berufsvereinigung bildender Künstler in Salzburg beherbergt, allemal zu: Auf drei Etagen zeigen die beiden ihre durchwegs farbenfrohen Kunstwerke.
Bildergalerien
Stickler, der hauptberuflich als Tätowierer arbeitet, lässt sich bei seinen Arbeiten stark von der Graffiti- und Street-Art-Szene inspirieren, wie er erzählt. „Das ist zwar ein Kontrast zur High-End-Kunstszene, aber längst kein Widerspruch mehr. Street-Art ist mittlerweile sehr etabliert in Galerien. Graffiti eher weniger, weil es oft als 'schiache Schmiererei' betitelt wird – teilweise auch zurecht.“ Er wolle daher mit seinen Bildern zeigen, dass auch Schriftzeichen allein einen künstlerischen Wert haben können. „Wenn ein Buchstabe schön geschrieben und präsentiert ist, braucht es gar keinen großen Kontext oder eine Erklärung“, erklärt der 29-Jährige.
Der Einfluss der Tattoo-Szene wird auch bei Itzingers Werken deutlich: „Kräftige Linien, starke Kontraste und bunte Farbwelten sind mir sehr wichtig. Und ich spiele oft ein bisschen mit versteckten Objekten.“ Viele würden in den wilden Mustern seiner Bilder die verschiedensten Dinge entdecken, erklärt er. „Diese Neugier und diese Emotionen sind mir auch sehr wichtig.“
Duo aus Tattoo-Szene will Sprung in „zache“ Salzburger Kunstwelt schaffen
Ihre Connections in die Tattoo-Szene sind auch das, was die beiden eint. „Das ist ja auch eine Kunstform an sich. Dadurch haben wir auch beide viele Kontakte geknüpft. Wir versuchen aber mittlerweile seit vier Jahren, uns in der 'zachen' Salzburger Kunstszene zu etablieren“, schildert Itzinger, der eigentlich Lehrer ist, aber auch ab und an zur Nadel greift. „Wir wissen beide, es ist unmöglich, davon zu leben. Wir wollen aber unbedingt einfach unsere Kunst zeigen.“ Besucher:innen bei ihrer Ausstellung seien daher nicht nur Publikum, sondern auch Antrieb, so Itzinger.
Für die aktuelle Ausstellung haben die beiden sowohl einen Rückblick auf ältere Werke, als auch ganz neue Arbeiten zusammengestellt. „Wir wollten quasi einen Zeitstrahl aufzeigen. Vom Erdgeschoss, wo Ideen und Skizzen präsentiert werden, über den zweiten Stock mit Gemälden aus verschiedenen Lebensphasen bis zum Dachgeschoss, mit plastischer, greifbarer Kunst“, erklärt Stickler, als er uns durch die Räume führt.
Vernissage in Berchtoldvilla mit Überraschungsgast
Bewusst hätten die beiden vorab keine Einblicke in ihre Ausstellung in den sozialen Medien geteilt. „Wer vorbeikommt, soll wirklich Neues entdecken. Wir wollen überraschen. Deshalb haben wir auch unseren musikalischen Überraschungsgast bei der Vernissage vorab nicht verraten“, schmunzelt der Tätowierer. „Es gibt also viel Neues – frischer Wind in der Villa Kunterbunt“, ergänzt Itzinger.
Die Ausstellung „Villa Kunterbunt“ wird am Freitag, 22. August, um 19 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Bis 29. August sind die Werke der beiden Kreativen in der Berchtoldvilla in Salzburg-Nonntal zu sehen.
(Quelle: salzburg24)