Bei dem jüngsten Zwischenfall in Saalbach wurde am Mittwoch ein 72-jähriger Urlauber von einer Kuh überrannt. Erst am Wochenende fiel ein Wanderer durch den Stoß einer Kuh über eine Böschung in einen Fluss.
Das Land Salzburg gibt in einem eigenen Folder "Ich bin stärker – Verhalten von Weiderindern richtig einschätzen" Tipps zum richtigen Verhalten auf Almen. Darüber hinaus hat die Tiroler Landwirtschaftskammer im Vorjahr nach mehreren Zwischenfällen ein animiertes Informationsvideo erstellt.
Kühen nicht zu nahe kommen
"Wenn es nicht unbedingt nötig ist, sollte man weidenden Tieren nicht zu nahe kommen und vor allem Kälber weder streicheln noch füttern", rät Salzburgs Tierschutzombudsmann Alexander Geyrhofer. Wie bei Menschen habe bei Rindern der Schutz des Nachwuchses oberste Priorität, prinzipiell seien Kühe jedoch friedliche Tiere, betont die Obfrau der Pfotenhilfe Lochen, Johanna Stadler.
Herrsche in einer Herde Unruhe oder Wanderer würden durch einzelne Tiere bereits fixiert werden, sollte unbedingt Abstand von den Tieren gehalten und lieber ein Umweg in Kauf genommen werden.
Vorsicht, bei Wanderungen mit Hunden!
Werden Wanderer von Hunden begleitet, müsse unbedingt verhindert werden, dass die Hunde der Herde zu nahe kommen oder diese jagen wollen. "Hunde werden von Rindern als Feinde betrachtet und daher vor allem von Muttertieren häufig angegriffen", erklärt Geyrhofer.
Stadler rät in so einem Fall sich schon vor der Wanderung mit einem Hund alternative Routen zurechtzulegen, damit Weideflächen gemieden werden können. Ist dies nicht möglich, sollte der Hund angeleint und die Kuhherde in einem Abstand von mindestens 50 Metern umgangen werden. Hunde sollten nur von der Leine gelassen werden, wenn abzusehen sei, dass ein Rind angreift, da Hunde im Gegensatz zum Menschen schnell genug sei, um einem Angriff auszuweichen, führt Geyrhofer weiter aus.
Bei Kuhangriffen Ruhe bewahren
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu gefährlichen Situationen kommen, rät der Tierschutzombudsmann den Wanderern, Ruhe zu bewahren, nicht davonzulaufen und wenn möglich mit einem Wanderstock oder einem ähnlichen Gegenstand Drohgebärden zu machen. Auch laute Zurufe können aggressive Rinder zum Umkehren bewegen. Wenn alles nichts nützt, hilft nur mehr ein konsequenter und langsamer Rückzug aus der Gefahrenzone, ohne den Tieren jedoch den Rücken zuzukehren.
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(Quelle: salzburg24)