Im Rahmen des Projekts ZEMoS (Zero Emission Mobility Salzburg) testen der Salzburger Verkehrsverbund und die Salzburg AG einen Wasserstoffbus im öffentlichen Nahverkehr. In dem Projekt werden batterieelektrische und brennstoffzellenelektrische (FCE) Technologien verglichen und im praktischen Einsatz geprüft. ZEMoS adressiert die Herausforderungen der emissionsfreien Mobilität für den öffentlichen Verkehr im urbanen und alpinen Raum Salzburgs. Mit dem vom Klima- und Energiefond geförderten Projekt wird der schrittweise Umstieg von dieselbetriebenen Fahrzeugen auf emissionsfreie Fahrzeuge vorbereitet.
„Verkehrsplanung im öffentlichen Verkehr ist ein sehr komplexes Thema, vor allem hinsichtlich der Fahrplan- und Umlaufgestaltung. Verknüpft man das noch mit dem Einsatz von Bussen mit emissionsfreien Antrieben, dann gilt es viele Parameter zu berücksichtigen – wie zum Beispiel die Reichweite der Busse“, erklärt Hermann Riedl, Bereichsleiter Verkehrsplanung Salzburger Verkehrsverbund GmbH, in einer Aussendung am Dienstag.
Technische Daten zum Wasserstoffbus
- Typbezeichnung: Hyundai ELEC City Fuel Cell
- Kapazität: 60 Fahrgäste (24 Sitz- und 36 Stehplätze)
- Gesamtlänge 11 Meter, Gesamtbreite 2,5 Meter, Gesamthöhe 3,4 Meter
- Brennstoffzellensystem 180 kW (2 x 90 kW)
- Wasserstofftank: Tankdruck 700 bar, Tankkapazität 34 kg
- Motor: Zentralmotor mit 180 kW Leistung
Die aktuelle Testphase soll wichtige Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Wasserstofftechnologie unter realen Bedingungen liefern. Für den Vergleich in der Praxis wird ein Wasserstoffbus der Marke Hyundai im Raum Salzburg eingesetzt – auf diesen Linien fahren auch batterieelektrische Busse. Betankt wird der Bus durch eine mobile Wasserstofftankstelle der Firma Linde in Liefering.
Wasserstoffbus auf Linien 36 und 181 unterwegs
Der Wasserstoffbus mit Brennstoffzelle wird auf den Linien 36 und 181 eingesetzt, wodurch ein Vergleich zu den Batteriebussen möglich ist. „Die Rückmeldung der Fahrer ist gut. Auf den Gaisberg sehen wir im Moment im Betrieb, dass der Batteriebus die Nase vorne hat. Eine Hürde sehe ich bei der Tankinfrastruktur und deutlich höheren Kosten bei der Anschaffung und im Betrieb“, erklärt Hermann Häckl, Geschäftsführer Albus Salzburg Verkehrsbetrieb GmbH.
Weitere Tests im Tennengau und Pinzgau
Der Test wird wissenschaftlich begleitet und liefert viele Daten, die im Anschluss ausgewertet werden. Es sind weitere Tests in den beiden Salzburger Modellregionen Tennengau und Pinzgau geplant. Diese Tests ermöglichen einen fundierten Vergleich der verschiedenen Technologien und sollen eine solide Entscheidungsgrundlage für zukünftige Investitionen bieten.
(Quelle: salzburg24)