Ein aufgespannter Sonnenschirm, zwei Liegestühle und entspannte Gesichter waren gestern auf einer Parkfläche in der Schallmooser Hauptstraße in der Stadt Salzburg zu sehen: Die Initiative „Platz für Salzburg“ hat am Montag mit ihrer Aktion für Aufsehen gesorgt. Sie löste ein Parkticket für einen Parkplatz direkt vor der Fahrschule von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) in der Landeshauptstadt. Doch anstatt dort ein Auto abzustellen, wurde der Platz flugs in eine grüne Oase verwandelt.

Mit der kreativen Aktion wolle man „die enormen Privilegien des privaten, ruhenden Autoverkehrs“ sichtbar machen. So würden Autos im Schnitt 23 Stunden am Tag herumstehen und öffentlichen Grund „verparken“. Durch die Aktion wolle man aufzeigen, „dass eine menschengerechte Nutzung des Stadtraumes machbar ist, wenn der politische Wille da ist“, schreibt „Platz für Salzburg“ auf Facebook.
Bäume statt Parkplätze
Aktuell sei man einem Punkt, wo die meisten Straßen von beidseitig parkenden Autos gesäumt sind. „Die extreme Dominanz von Pkw im Stadtraum ist eine Entwicklung, die wir viel zu lange geduldet haben“, so die Initiative.
Sie fordert bis zum Jahr 2030 öffentliche Flächen zu entsiegeln und durch 1.000 Bäume und 800 Sitzgelegenheiten auszutauschen. Supermärkte wie Firmen sollen Parkplätze ebenso entsiegeln und mit Rasensteinen und Schattenbäumen begrünen und kühlen, so die Forderung.
Kostenloses Wasser und kühle Plätze
Auch Salzburgs Grüne pochen auf die Schaffung kühler Plätze. „Wir müssten in diesen Tagen Hinweisschilder zu kühle Orte aufstellen, kostenloses Wasser anbieten und Abkühlungen auf öffentlichen Plätzen sicherstellen“, fordert Gesundheitssprecherin Kimbie Humer-Vogl am Dienstag in einer Aussendung.
Aus Sicht Humer-Vogls sei Klimapolitik in diesem Zusammenhang auch Sozialpolitik. So seien es von Armut betroffene Menschen, die die Hitze besonders spüren: „Es leiden wieder einmal jene Menschen, die es schon schwer genug haben. Die in beengten Wohnverhältnissen leben, ohne Durchlüftungsmöglichkeiten, Balkon oder Garten. Das können beispielsweise Alleinerziehende, chronisch Kranke, von Armut betroffene oder ältere Personen sein“.
Was kann Salzburg gegen Hitze tun?
Sie fordert zudem einen Hitzeplan. „Neben den Sofortmaßnahmen braucht es auch eine langfristige Strategie. Städte und Gemeinden können ihre Plätze und öffentlichen Orte kühlend gestalten. Betonflächen, die sich stark erhitzen, haben in der Zukunft keinen Platz. Auch eine eigene Förderung für kühlende Außenjalousien muss angedacht werden“.
(Quelle: salzburg24)