Dass der Haushaltsmüll beim Entsorgen getrennt wird, ist für viele Salzburger:innen selbstverständlich. Doch wie sieht es eigentlich mit der Mülltrennung im öffentlichen Bereich der Mozartstadt aus? Die Stadt verfügt über drei Freibäder und den Lieferinger Badesee, in welchen über den Sommer einiges an Müll zusammenkommt.
Mangel an öffentlicher Mülltrennung?
Das Bewusstsein für Mülltrennung sollte im öffentlichen Bereich gefördert werden, da ist sich NEOS-Gemeinderätin Nevin Öztürk sicher. „Im Wohnbereich kümmert sich meist die Hausverwaltung um die Aufklärung sowie um die genaue Entsorgungsanweisung des Abfalls. Im öffentlichen Bereich ist die Mülltrennung, falls vorhanden, oft nicht so gut gekennzeichnet“, erklärt sie im Gespräch mit SALZBURG24. Viele Menschen seien sich dadurch gar nicht bewusst, welcher Abfall wo entsorgt werden soll.
Dass die Abfallordnung im öffentlichen Bereich der Mozartstadt noch zu wünschen übrig ließe, mache sich im Sommer vor allem Freibad bemerkbar. Um das zu ändern, sei laut Öztürk der gute Wille der Stadt nötig, da es keine einheitlichen Regeln zur Mülltrennung im öffentlichen Bereich gebe.
Mülltrennung in der Stadt Salzburg
Laut Thomas Buchner, dem stellvertretenden Leiter der städtischen Betriebe gibt es in den Salzburger Freibädern durchaus größere Container, die zur Mülltrennung beitragen sollen. Sie stehen in unmittelbarer Nähe zu den kleineren Mistkübeln, die man im Freibad gewohnt ist. Allerdings beobachtet auch Buchner das mangelnde Bewusstsein einiger Besucher:innen für Mülltrennung: „Weil man den Müll bis vor kurzem in der Öffentlichkeit nicht trennen musste, ist das noch nicht in den Köpfen verankert. Daher vernachlässigen Besucher:innen das Mülltrennungs-Angebot oft,“ erklärt er auf S24-Anfrage. Die Sammelumstellung der Gelben Tonne sorge bereits für eine sorgfältigere Entsorgung von Plastikflaschen.
Außerdem bemerkt er, dass Container, die keinen Deckel beziehungsweise eine Öffnung zum Einwerfen haben, durchaus genutzt werden. Container mit Deckel bleiben laut Buchner vergleichsweise leer. „Manchmal quellen die kleineren Mistkübel schon fast über, während im nebenstehenden Container fast nichts drin ist.“
Die Mülltrennung in Freibädern gestaltet sich laut Buchner vor allem deshalb schwierig, weil die großen Container erst aufgefüllt werden müssten, bevor es Sinn mache, sie abholen zu lassen. Außerdem müssten Mitarbeitende des Freibads den entsorgten Abfall nochmals trennen, damit die Müllabfuhr ihn mitnimmt.
Vorbild für jüngere Generation
Dass man mit öffentlicher Mülltrennung für Kinder mit gutem Beispiel vorangehen muss, weiß Gemeinderätin Öztürk aus erster Hand. Als Volksschullehrerin klärt sie ihre Schülerinnen und Schüler über richtige Abfallentsorgung auf: „In der Schule wird der Müll auch getrennt. Wenn ich dann mit meinen Schülerinnen und Schülern im Sommer ins Freibad gehe, wundern sie sich, warum alles in dieselbe Tonne kommt“, bemerkt sie.
Strandbad Seeham als Vorreiter
Mülltrennung an öffentlichen Badeplätzen ist kein neues Anliegen. Dass dieses Konzept funktionieren kann, beweist das Strandbad Seeham (Flachgau) – der Betrieb leitete bereits vor zehn Jahren die Trennung zwischen Plastik- und Restmüll im Strandbereich ein. Seit vier Jahren werden auf dem Gelände zusätzlich Papier-, Alu- und Glasmüll getrennt, erklärt Renate Schaffenberger, Geschäftsführerin des Tourismusverbands Seeham und des Strandbads, auf S24-Anfrage.
Dort käme die Mülltrennung von Besuchern und Besucherinnen gut an. „Grundsätzlich trennen sie den Abfall fleißig selbst, allerdings trennen unsere Mitarbeitenden den Abfall noch einmal gründlich bei der Entleerung“, so die Geschäftsführerin.

Mit Zeichnungen und handgeschriebenen Anmerkungen werden die Besucherinnen und Besucher in Seeham daran erinnert, ihren Abfall sorgfältig zu entsorgen.
Mülltrennung soll ausgeweitet werden
„Keine Mülltrennung ist im Jahr 2023 nicht mehr zeitgemäß“ – so hieß es am Mittwoch in einer Aussendung der NEOS der Stadt Salzburg. Die Gemeinderatsfraktion bringt im Herbst einen Antrag ein, der Mülltrennung in Freibädern fordert. Obwohl konkret nur Freibäder vom Antrag betroffen sind, erhofft sie sich in Zukunft mehr Engagement der Stadt gegenüber öffentlicher Abfalltrennung: „Das Thema Mülltrennung beschränkt sich nicht nur auf Freibäder. Auch auf öffentlichen Spielplätzen kommt beispielsweise alles in einen Abfalleimer“, kritisiert die Gemeinderätin.
Schwimmbad-Regeln der Stadt Salzburg
- Beim Baden ist saubere Badebekleidung zu tragen.
- Geduscht werden darf grundsätzlich nur in Badebekleidung. Ausgenommen davon sind die dafür vorgesehenen Duschkabinen.
- Kleinkinder müssen, falls nötig, dichte Windeln tragen.
- Schwimmbecken mit hohen Wassertiefen sollen nur von geübten Schwimmer:innen benutzt werden.
- Das Hineinspringen von den längsseitigen Beckenrändern ist nicht erlaubt.
- Die Sprunganlagen dürfen nur zu den freigegebenen Zeiten benutzt werden.
(Quelle: salzburg24)