In Auftrag gegeben wurde die Studie von der Rauscher Immobilien GmbH mit Sitz in Salzburg, erhoben hat die Daten die Immoservice Austria/Terravistor GmbH.
Wohnmarkt: Schmerzgrenze bei 500.000 Euro
1.500 Immobilien haben im letzten Jahr in Salzburg den Besitzer gewechselt. Neue Wohnungen haben ihren Preis: Im Schnitt kosten sie 5.600 Euro pro Quadratmeter – macht 336.000 Euro für eine 60 Quadratmeter Wohnung. Die Schmerzgrenze liegt für die Salzburgerinnen und Salzburger bei einer halben Million Euro.
Auch Bauland ist nicht gerade billig. Unter 1.000 Euro pro Quadratmeter gibt es quasi nichts, teilweise werden auch 1.500 Euro und mehr bezahlt.
So entstehen die Unterschiede
Wie auf der Karte erkennbar ist, unterscheiden sich die Preise nicht nur innerhalb der Stadtteile, sondern teils sogar in derselben Straße. Laut Immobilienmaklerin Elisabeth Rauscher liegt das an der Mikrolage: „Es gibt in einem Stadtteil und manchmal sogar in einer langen Straße unterschiedliche Strukturen und dadurch unterschiedliche Qualitäten. Es gibt sogar in ein und demselben Haus Preisunterschiede.“ Je weiter unten eine Wohnung sei, desto niedriger der Preis.

Die Jungen leben im Norden
60,3 Prozent der Bevölkerung in der Elisabeth-Vorstadt sind unter 44 Jahre alt. Damit ist sie der jüngste Stadtteil. Die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist wohl eines der Hauptargumente für Jüngere hier zu wohnen. Rauscher: „Die Elisabeth-Vorstadt bezaubert mit Multikultiflair durch Restaurants, Cafés und internationale Einkaufsmöglichkeiten.“ Ein weiterer Faktor sei, dass sich Junge in kostengünstigeren Lagen auch eine Neubauwohnung leisten und von einer Förderung profitieren könnten.
Anders ist das im Stadtteil mit der ältesten Bevölkerung. Mit mehr als 6.000 Euro pro Quadratmeter für eine Neubauwohnung ist Leopoldskron alles andere als günstig. 53 Prozent der Einwohner sind älter als 45 Jahre.
Preisunterschiede in Salzburg groß
Generell sind die Preise im Süden der Stadt höher als im Norden. Besonders teuer ist es jedoch in Gneis. Eine Neubauwohnung gibt es hier im Schnitt ab 7.867 Euro pro Quadratmeter. Für eine 60 Quadratmeter große Wohnung müssten potentielle Käuferinnen und Käufer 472.020 Euro hinblättern.
Das Gegenstück ist Itzling. Eine gleich große Wohnung schlägt hier „nur“ mit 327.240 Euro zu Buche. Besonders beliebt ist dieser Teil der Stadt bei jungen Singles und Paaren. Das liegt laut Wohnmarktbericht wohl auch am guten Bildungsangebot – von Schulen bis zum Techno-Z.
Lehen wächst, Riedenburg schrumpft
Obwohl Lehen aufgrund des Verkehrs ein schlechter Ruf vorauseilt, ist der Stadtteil jener mit dem größten Wachstum. 609 Menschen haben im letzten Jahr ihren Wohnsitz hierher verlegt. Weit abgeschlagen liegt Schallmoos mit einem Plus von 329 auf Rang zwei. Geschrumpft sind lediglich zwei Salzburger Stadtteile. Zum einen Liefering: Dort wanderten 138 Menschen ab. Zum anderen die Riedenburg mit einem Minus von 213.
Die Generation 60+ zieht es vom Land in die Stadt, wo es barrierefreie Wohnungen und gute Öffi-Anbindungen gibt. Im Gegensatz dazu wandern die Jungen in die ländlicheren Regionen.
Junge wollen aufs Land
Künftig sieht die Expertin das größte Entwicklungspotential sowieso außerhalb der Stadt. „Vor allem junge Familien zieht es raus, wo die Preise günstiger sind und sie im Grünen leben.“ Besonders beliebt sind Gemeinden mit guter Infrastruktur und Verkehrsanbindung in den Regionen im Flachgau bis Bürmoos und Lamprechtshausen, im Wallersee-Gebiet von Kasern bis einschließlich Straßwalchen und von Elsbethen bis Golling-Abtenau (Tennengau).
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