In Salzburg hat der Hydrografische Dienst für Sonntag, eine Hochwasserwarnung herausgegeben. Die Gefahr, dass Flüsse wie die Salzach oder Saalach über die Ufer treten und Personen davon betroffen sind, wird aber als eher gering eingeschätzt.
"Im Prinzip ist es für die Jahreszeit ein eher ungewöhnliches Hochwasserereignis, aber kein Katastrophenereignis", lautete die Einschätzung von Hans Wiesenegger vom Hochwasserdienst. Am Samstag wird ab 20.00 Uhr der Beginn einer intensiven Niederschlagsphase erwartet. Diese halten offenbar die ganze Nacht über an.
Starkregenwarnung für Salzburg
Der Samstag startete dicht bewölkt und nebelig. Da und dort nieselt es oder regnet es am Alpennordrand leicht, sonst bleibt es bis in den frühen Nachmittag meist trocken. Im Laufe des späten Nachmittags breitet sich neuerlich flächendeckender Regen aus. Am Abend und in der Nacht schüttet es intensiv! Schwerpunkt vom Oberpinzgau über das Heutal bis ins Salzkammergut. Tiefstwerte 3 bis 8 Grad, Höchstwerte 10 bis 15 Grad.
Die Österreichische Unwetterzentrale (UWZ) warnt am Samstag erneut vor Überschwemmungen: Zwischen einem Hoch über dem Atlantik und einem Tiefdruckkomplex über Osteuropa liegt Österreich in einer nördlichen bis nordöstlichen Anströmung. Somit werden bis Montag weiterhin sehr feuchte Luftmassen an die Alpennordseite geführt und es ist mit sehr hohen Regenmengen von Vorarlberg bis Oberösterreich zu rechnen. Zu Wochenbeginn nimmt der Einfluss des Hochs von Westen her allmählich zu, damit geht der Dauerregen langsam zu Ende.
Von Vorarlberg bis nach Salzburg sind seit Beginn des Regenereignisses bis Samstagmorgen bereits 50 bis 80, stellenweise auch über 100 Liter pro Quadratmeter gefallen. Die Böden sind durchwegs gesättigt und können kein Wasser mehr aufnehmen. Mit dem anstehenden, zweiten Regenschub ab Samstagmittag steigt also die Hochwassergefahr noch deutlich an! Es muss daher zunehmend mit lokalen Überflutungen von Straßen, Bahnstrecken sowie einigen Wohn- und Gewerbegebieten gerechnet werden. Der Verkehr kann durch Starkregen sowie durch Murenabgänge und Flusshochwasser in einzelnen Regionen massiv beeinträchtigt oder sogar unterbrochen werden, warnt die UWZ.
Hochwasser in Vorarlberg und NÖ
Am Ende des Monats Mai, der als einer der drei regenreichsten seit Beginn der Messungen vor 156 Jahren in die Geschichte eingeht, herrscht in Teilen Österreichs Hochwassergefahr. In Niederösterreich kam es am Freitag zu kleinräumigen Überschwemmungen und - so wie in Vorarlberg - zu einem Erdrutsch. Für das "Ländle" galt in Sachen Starkregen gebietsweise Warnstufe "rot".
Der Starkregen hat in der Nacht auf Samstag die Vorarlberger Feuerwehr in Atem gehalten. Bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) wurden in der Nacht 51 Einsätze verzeichnet. In Dornbirn ereigneten sich zwei Hangrutschungen, in der Region Feldkirch musste der Nafla-Bach gesichert werden. Wegen kleinräumiger Überschwemmungen kam es auch zu Straßensperren. Verletzt wurde niemand.
Anhaltende Regenfälle haben am Freitag in vorerst drei niederösterreichischen Bezirken die Feuerwehren gefordert. Etwa 300 Mann waren am frühen Nachmittag aufgeboten, berichtete Franz Resperger vom Landeskommando. Einsätze gab es in den Bezirken Amstetten, Melk und Krems. Die Regenfälle haben in der Nacht auf Samstag in Niederösterreich aufgehört, was die Hochwassersituation vorerst entspannt hat. "Die Donau ist nicht weiter angestiegen", berichtete Thomas Ehrendorfer vom hydrografischen Dienst auf APA-Anfrage. Auch im Mostviertel seien die Wasserstände der Ybbs, Erlauf und Pielach leicht zurückgegangen.
Hochwasserwarnung auch in OÖ
In Oberösterreich dürften Inn und Donau Montag früh die höchsten Pegelstände erreichen. Experten rechnen aber nicht mit größeren Überflutungen. Bereits Freitagabend war in Linz der mobile Hochwasserschutz aufgebaut worden. Am Samstag folgten Mauthausen und Saxen im Mühlviertel sowie Schärding am Inn. In Steyr wurde sicherheitshalber der Enns- und der Ortskai für den Verkehr gesperrt.
Samstagmittag wies die Donau in Linz einen Pegelstand von 5,04 Metern auf, in Mauthausen von 5,38. Die Warngrenzen werden erst bei 5,50 Metern überschritten. Der Hydrografische Dienst erwartet, dass bis Montagfrüh die Wasserstände der Donau in Linz und Mauthausen auf bis zu 7,50 bzw. 7,80 Meter steigen. Das dürfte durch die Hochwasser-Schutzanlagen allerdings gehalten werden.
Große Regenmengen in Deutschland
Extreme Niederschläge verschärften auch in Bayern die Lage. Der Pegelstand der Donau in Passau ist laut Polizeiangaben nach dem Dauerregen auf gut 7,60 Meter angestiegen. Der Höchststand wurde in der Nacht zu Sonntag erwartet. Normalerweise liegt der Pegel bei rund 4,50 Meter. Erst am Montag werde die Lage in Bayern einigermaßen ausgestanden sein, sagte Dirk Mewes vom Deutschen Wetterdienst (DWD) der Nachrichtenagentur dpa. Bis dahin werden sich die Niederschläge vom Frankenwald bis ins Alpenvorland weiter ausbreiten.
(S24.at/APA/dpa)
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(Quelle: salzburg24)