Die Bagger rollen los

Startschuss auf Mega-Tunnelbaustelle auf der A10

Veröffentlicht: 08. September 2023 15:38 Uhr
Die A10 ist eine der Salzburger Verkehrs-Lebensadern. Täglich pendeln abertausende Menschen von Süd nach Nord und umgekehrt. Heute hat die Asfinag mit der Erneuerung von insgesamt fünf Tunneln auf der Strecke begonnen. Staus sind damit vorprogrammiert.
Stephan Köstlinger

Der Sommer ist Stauzeit auf der Tauernautobahn (A10). Tourist:innen befahren die Strecke und bringen diese regelmäßig bis an die Belastungsgrenze. Die Urlaubszeit ist vorüber. Können die staugeplagten heimischen Autofahrer:innen durchatmen? Leider nein. Die Sanierungsarbeiten am Ofenauer- sowie Hiefler-Tunnel starten an der Grenze von Tennen- und Pongau. Zusätzlich wird die Tunnelkette Werfen (Brentenberg, Zetzenberg, Helbersberg) generalsaniert. „Warum wir alle fünf Tunnel auf einmal angehen und nicht einen nach dem anderen? Würden wir alle einzeln abarbeiten, fiele eine fünfmal so lange Bau- und Verkehrsstörungszeit an als es der aktuelle Plan vorsieht“, erklärt Hanspeter Treichl, Asfinag-Projektleiter für die Tunnelerneuerung auf der A10, bei einem Pressetermin am vergangenen Freitag.

Für Pendler:innen aus dem Pongau stehen zusätzlich vier und aus dem Pongau sechs zusätzliche Busverbindungen in Richtung Salzburg zur Verfügung.

Busse fahren am Stau vorbei

Den Umstieg vom Auto auf den Bus erleichtert die Asfinag dadurch, dass „Linienbusse auf der Autobahn priorisiert werden. Sie dürfen in beiden Fahrrichtungen vor dem Baustellenbereich auf dem Pannenstreifen am Stau vorbeifahren“, sagt Andreas Fromm.

 

Zwei Autospuren und der Bus auf dem Pannenstreifen – wo bleibt da Platz für die Rettungsgasse? „Wir haben es ausgemessen“, sagt Treichl und ergänzt, „mithilfe der Fahrer und Fahrerinnen können wir zweispurig fahren, den Bus auf dem Standstreifen Platz lassen und eine sinnvolle Rettungsgasse gleichzeitig bilden“.

Dabei gilt für Autofahrer:innen, dass sie beim Bilden der Rettungsgasse nur bis zu den weißen Grenzstreifen fahren, um dem Bus ausreichend Platz zu gewähren.

500 Parkplätze für Pendler:innen

Entlang der A10 im Pongau sowie im Lungau stehen ab dem Baustart 500 Parkplätze für jene zur Verfügung, die auf den Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) umsteigen oder sich in einer Fahrgemeinschaft organisieren wollen:

  • Anschlussstelle Bischofshofen: 150 P&D-Stellplätze und zusätzliche Fahrradabstellplätze
  • Anschlussstelle Werfen: 87 P&D-Stellplätze
  • Anschlussstelle Eben: 100 P&R- und P&D-Stellplätze sowie Fahrradabstellplätze + Umstiegsmöglichkeit auf die Linie 270
  • Raststätte Eben Nord und Eben Süd: insgesamt 192 P&R- und P&D-Stellplätze + Umstiegsmöglichkeit auf die Linie 270

P&D steht für die Stellplätze für die Pendler und Penderlinnen, die sich zu einer Fahrgemeinschaft zusammenschließen. Mit der Abkürzung P&R sind jene Park-and-Ride-Stellplätze gemeint, von denen aus die Fahrer:innen auf den ÖPNV umsteigen.

Kabel von Salzburg nach Paris

In den fünf Tunnel, den dazu passenden Brücken und den entsprechenden Fahrbahnen werden in den kommenden Monaten 100.000 Quadratmeter Tunnelbeschichtung neugestaltet – das entspricht einer Fläche von 14 Fußballfeldern.

Sanierung unter der Erde01.JPG SALZBURG24
Kabel, die bei der Tunnelsanierung verbaut werden, erreichen die Länge der Luftlinie zwischen Salzburg und Paris. 

Auf den Baustellen werden insgesamt 800 Kilometer Kabel verlegt – das entspricht der Luftlinie zwischen der Mozartstadt und der Stadt der Liebe, Paris. Ist alles fertig, überwachen rund 400 Kameras jeden Winkel in den sanierten Tunneln. „Dann sind das keine Tunnel mehr, sondern mit Sicherheitstechnik vollgestopfte Hightech-Röhren“, schmunzelt Fromm.

Als Beweis für seine Aussage erklärt der Asfinag-Geschäftsführer das System AKUT: „Das sind intelligente Mikrofone, die im Tunnel binnen Sekunden ‚Gefahrengeräusch‘ wie Bremsen, Blechschäden oder auch Hilferufe erkennen. Damit verkürzen wir zum einen die Eingriffszeit der Rettungskräfte, zum anderen können wir den dahinterkommenden Verkehr schneller vor Gefahren warnen.“

Was die notwendigen Sanierungsarbeiten an den fünf Tunnel entlang der Tauernautobahn in der Realität für den Verkehr bedeuten, werden die Autofahrer:innen ab morgen und dann für mehrere Monate selbst feststellen.

(Quelle: salzburg24)

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