Das Tief Charly zog am Donnerstag von der Mitte Deutschlands Richtung Südosten. Mit der Kaltfront wurde die vorherrschende milde Luft durch deutlich kältere Luft polaren Ursprungs ersetzt. In 1.500 Metern Höhe sank die Temperatur innerhalb weniger Stunden von rund +7 auf -7 Grad ab. Für den Osten Österreichs gab es sogar eine Sturmwarnung. Die Windwarnung für Salzburg betraf konkret die Stadt Salzburg, den Flachgau, den Tennengau und Lungau. Windspitzen bis zu 80 km/h zu rechnen. Im Pinzgau und Pongau kündigte sich über Nacht massiver Schneefall an.
Sturm hält Feuerwehr in Wien auf Trab
Der heftige Sturm ist in der Nacht auf Freitag über Wien gefegt. Für die Berufsfeuerwehr bedeutete dies zusätzliches Ausrücken: Rund 70 Einsätze in Zusammenhang mit dem Sturm seien absolviert worden, sagte Sprecher Jürgen Figerl der APA. Die Einsatzorte waren über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Überwiegend ging es um das Beseitigen von losen Ästen und umgestürzten Bäumen.
Zudem wurden umgestürzte Bauteile und lose Gerüstelemente gesichert. Verletzt wurde laut Berufsfeuerwehr niemand. "Da der Wind deutlich nachgelassen hat, wird keine große Anzahl an zusätzlichen Einsätzen mehr erwartet", so der Sprecher Freitagfrüh.
120 Einsätze in NÖ
Ein ähnliches Bild bot sich in Niederösterreich. Hier hat der Sturm in der Nacht auf Freitag für etwa 120 Feuerwehreinsätze gesorgt. Ein Schwerpunkt sei im Wiener Umland gelegen, teilte Klaus Stebal vom Landeskommando in der Früh auf Anfrage mit. Helfer seien aber auch im Weinviertel, in Waidhofen an der Ybbs im Mostviertel oder in Schrems im Waldviertler Bezirk Gmünd ausgerückt.
Die Palette der Anforderungen reichte Stebal zufolge von umgestürzten Bäumen, Werbetafeln, Transparenten und Bauzäunen bis hin zur Sicherung von Objekten. Bäume seien auch auf Stromleitungen wie in Himberg (Bezirk Bruck an der Leitha) oder Traiskirchen (Bezirk Baden) gefallen. Die FF Mödling berichtete, "in den Nachtstunden nahezu im Dauereinsatz" gewesen zu sein.
Die Wetterprognose bis Dienstag
Das ganze Ereignis erstreckte sich nur über wenige Stunden. Am Freitag ziehen Reste einer nächtlichen Kaltfront rasch nach Osten ab. Während der ersten Stunden können jedoch am nördlichen Alpenrand noch letzte Schneeschauer niedergehen. Nach Abzug der Störung setzt sich zunächst verbreitet sonniges und trockenes Wetter durch. Im Laufe des Nachmittags erreichen jedoch von Westen erste Wolken der nächsten Störung Österreich.
Nördlich des Alpenhauptkammes sowie im Norden und Osten ziehen am Samstag bis zum Abend immer wieder dichte Wolken durch. Am nördlichen Alpenrand zwischen Salzburg und dem Mostviertel muss außerdem mit kurzen Schneeschauern gerechnet werden. Im Westen und Süden Österreichs präsentiert sich hingegen das Wetter ganztägig sonnig und trocken. Die Frühtemperaturen umspannen minus neun bis null Grad, in schneebedeckten Alpentälern auch darunter. Die Tageshöchsttemperaturen sind mit minus zwei bis plus fünf Grad erreicht.
Österreich befindet sich am Sonntag dann am Rande eines Hochdruckgebietes, damit verläuft der Tag überwiegend trocken und in einigen Landesteilen sehr sonnig. Lediglich alpennordseitig, besonders in Ober- und Niederösterreich sorgen tiefere Restwolken der Nacht für gedämpften Sonnenschein und stellenweise leichte Schneeschauer in der Früh und den Vormittagsstunden. Die Frühtemperaturen liegen meist zwischen minus zehn und minus einem Grad, in schneebedeckten Alpentälern auch unter minus 15 Grad. Die Tageshöchsttemperaturen umspannen zwischen minus vier und bis plus drei Grad.
Am Montag ist es im Westen und Süden den ganzen Tag strahlend sonnig, in der Osthälfte Österreichs sowie im Norden ziehen auch einige tiefe Wolkenfelder durch, besonders im Bergland von Ober- und Niederösterreich kann es ab und zu noch leicht und unergiebig schneien. Ab Mittag scheint aber auch in diesen Regionen meist die Sonne. Frühtemperaturen: minus 15 bis minus ein Grad, stellenweise in schneebedeckten Tälern auch noch tiefer, Tageshöchsttemperaturen: minus vier bis plus zwei Grad.
Im Verlauf des Dienstags ziehen nach und nach kompakte hochliegende Wolkenfelder einer herannahenden Warmfront über das Land. Im Süden ist es damit meist noch sehr sonnig, im Norden hingegen wird die Sonne ab Mittag merkbar gedämpft. Es bleibt jedoch weitgehend trocken. Die Frühtemperaturen reichen von minus 14 Grad im inneralpinen Raum und minus drei Grad im östlichen Flachland, die Tageshöchstwerte von minus zwei bis plus sechs Grad.
(Quelle: salzburg24)