Veröffentlicht: 19. März 2012 10:50 Uhr
Die Diskussionen um die 380-kV-Debatte in Bad Vigaun (Tennengau) scheinen nicht abzureißen. Das hat die Gemeindeversammlung am Sonntag mit rund 100 Bad Vigaunern nochmals deutlich gemacht.
Gemeindevertreter von Bad Vigaun wollen Erdkabel
Die Gemeindevertreter machten einstimmig die Notwendigkeit eines Erdkabels deutlich, eine Entscheidung über eine der beiden diskutierten 380-kV-Trassen des Verbunds gab es schon bei der Sitzung der Gemeindevertretung Donnerstagabend nicht."Broswirt-Trasse": Schlechtetste Variante
Der Unmut der Bad Vigauner war klar zu erkennen, keiner will eine 380-kV-Freileitung wenige Meter am eigenen Haus vorbei. Eine überwiegende Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gemeindeversammlung war sich am Sonntag jedoch einig, dass die Broswirt-Trasse mit Abständen von 70 Metern zu den nächsten Häusern keinesfalls kommen darf.Egger: "Narrenfreiheit für den Verbund"
Bürgermeister Raimund Egger sprach in seiner Rede von „Narrenfreiheit für den Verbund“: „Jetzt auf einmal fragt uns das Land, das selbst und allein für eine allfällige Änderung der Kurbezirksgrenzen zuständig ist! Der Ball wird zu den Kleinsten geschoben!“ Egger verwies auf die Beschlüsse der Gemeindevertretung am Donnerstag: Einstimmigkeit für eine Teilverkabelung, Stimmenmehrheit für die Anregung an das Land, im Notfall, wenn kein Erdkabel eingereicht werde, die „Reißleine“ zu ziehen und durch Überprüfung der Kurbezirksgrenzen die schlechteste Trasse, die Trasse Broswirt, noch zu verhindern.Sartori: "Erdkabel ist machbar"
Vizebürgermeister Alexander Sartori, dessen SPÖ-Fraktion in der Gemeindevertretung die Anregung „Im Notfall Reißleine“ abgelehnt hatte, sprach vom „Wahnsinn“ des Vorschlags des Landes an die Gemeinde, die Änderung der Kurbezirksgrenzen zu verlangen: „Wofür sind diese Herren zuständig?“, so Sartori. Er blieb bei der Feststellung, dass dasGarantie für Erdkabel in Bad Vigaun abgelehnt
Vertreter der Bürgerinitiative gegen die „Broswirt-Trasse“ forderten daraufhin den Vizebürgermeister auf, eine Garantie für die Realisierung des Erdkabels abzugeben und eine Haftungserklärung für die Nachteile einer Freileitung zu unterschreiben, was dieser ablehnte. Die Debatte über die 380-kV-Leitung in Bad Vigaun ist mit Sicherheit noch nicht zu Ende – wie es weitergehen wird, für welche Freileitung man sich entscheidet, bleibt vorerst abzuwarten.(Quelle: salzburg24)