1,8 Millionen Liter

Erheblicher Wasserverbrauch bei Emco-Brand sorgte für Engpass in Hallein

Mehrere hundert Einsatzkräfte wurden zu dem Großbrand beim Maschinenbauer Emco in Hallein alarmiert.
Veröffentlicht: 09. Juli 2025 13:15 Uhr
Vor einer Woche waren 300 Feuerwehrleute rund zwölf Stunden beim Großbrand auf dem Gelände des Maschinenbauers Emco in Hallein gefordert. Die Freiwillige Feuerwehr veröffentlicht heute neue Details zu einem „der bisher größten und komplexesten Brandeinsätze im Raum Hallein.“ Eine besondere Herausforderung stellte der enorme Löschwasserbedarf dar. Die Ermittlungen zur Brandursache gestalten sich indes wegen der schweren Schäden schwierig.

Vor etwas mehr als einer Woche, am 1. Juli, stand eine Lagerhalle der Werkzeugmaschinenhersteller Emco in Hallein-Rif (Tennengau) in Flammen – heute gibt die Freiwillige Feuerwehr Hallein neue Einblicke in den herausfordernden Großeinsatz. 317 Feuerwehrleute waren über zwölf Stunden hinweg im Dauereinsatz, um der Flammen Herr zu werden und ein Übergreifen des Feuers auf weitere Gebäude zu verhindern. 

Flammen schlagen meterhoch aus Emco-Lagerhalle

Als die Feuerwehr Hallein gegen 17.20 Uhr eintraf, stand die Halle bereits in Vollbrand. „Flammen schlugen meterhoch aus dem Dach und dichter Rauch breitete sich rasch aus“, schildern die Floriani in einer Aussendung. Aufgrund der bereits augenscheinlich ernsten Lage wurden noch während der Anfahrt zusätzliche Feuerwehren – unter anderem aus Berchtesgaden, Golling und Anif – alarmiert. Wenig später wurde Alarmstufe 4 ausgerufen. Die enorme Hitze hätte es zunächst aber unmöglich gemacht, sich dem Brand zu nähern.

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„Die oberste Priorität zu diesem Zeitpunkt war es, das Übergreifen der Flammen auf ein angrenzendes Bürogebäude und weitere Gebäudeteile zu verhindern.“ Um den Einsatz besser koordinieren zu können, wurde die Einsatzstelle in zwei Abschnitte – Nord und Süd – aufgeteilt.

Wegen des dichten Rauches wurde zudem um kurz nach 18 Uhr per AT-Alert eine Umweltwarnung für die Gemeinden Hallein, Oberalm, Puch und Anif ausgegeben. 

Löschwasserversorgung stellt Feuerwehr vor Herausforderung

Eine besondere Herausforderung stellte laut Feuerwehr die Sicherstellung der Löschwasserversorgung dar. „Der Reinhalteverband, der für die Gewässerpflege in dem Gebiet zuständig ist, ist wegen des massiven Wasserbedarfs an uns herangetreten. Insgesamt haben wir während des Einsatzes rund 1,8 Millionen Liter aus dem Hydrantennetz entnommen. Das hätte in den Ortsteilen Rif und Rehhof zu einer Wasserknappheit führen können“, erklärt Ortsfeuerwehrkommandant Sebastian Wass im SALZBURG24-Gespräch am Mittwoch.

Aufgrund der geringen Niederschläge in den Wochen zuvor seien die Grundwasserspeicher nicht vollständig gefüllt gewesen. Daraufhin haben die Einsatzkräfte vorbeugend eine Zubringerleistung von der Königseeache eingerichtet. Zusätzlich wurde ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet. Zeitweise waren bis zu vier Leitungen gleichzeitig in Betrieb.

Erst gegen 20 Uhr konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden, berichtet die Feuerwehr. „Ein Innenangriff war wegen der Einsturzgefahr der Hallenkonstruktion zu gefährlich. Wir mussten daher die Brandbekämpfung rein von außen vornehmen“. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis zum nächsten Nachmittag, ehe schließlich „Brand aus“ gemeldet werden konnte.

Brandermittlungen bei Emco gestalten sich schwierig

Die Ursache des verheerenden Großbrandes ist weiterhin unklar. Laut Polizei ist die betroffene Halle nach wie vor einsturzgefährdet, wodurch eine genaue Untersuchung bislang nicht möglich war. „Sachverständige der Exekutive haben derzeit aus Sicherheitsgründen keinen Zugang zum Brandobjekt“, heißt es auf S24-Anfrage. Die Ermittlungen würden daher noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch die Schadenssumme konnte noch nicht ermittelt werden. 

Emco konnte die Produktion zwei Tage nach dem Brand bereits wieder aufnehmen, nachdem die Feuerwehr das in den Hallen verbliebene Löschwasser abgepumpt und die Arbeitsbereiche wiederhergestellt hatte.

"Einer der größten und komplexesten Einsätze in Hallein"

„Es war einer der bisher größten und komplexesten Brandeinsätze im Raum Hallein. Insgesamt waren 360 Einsatzkräfte verschiedener Organisationen mit 75 Fahrzeugen vor Ort. Der Einsatz hat einmal mehr die Bedeutung regelmäßiger Übungen, moderner Ausrüstung und eingespielter Abläufe verdeutlicht“, so Wass. 

Einsatzkräfteübersicht der Feuerwehr:

  • Freiwillige Feuerwehr Hallein (Hauptwache und Löschzug Bad Dürrnberg): 83 Einsatzkräfte, 15 Fahrzeuge
  • Betriebsfeuerwehr AustroCel: 27 Einsatzkräfte, fünf Fahrzeuge
  • Freiwillige Feuerwehr Oberalm (inkl. Löschzug Wiestal): 30 Einsatzkräfte, vier Fahrzeuge
  • Freiwillige Feuerwehr Adnet: 25 Einsatzkräfte, vier Fahrzeuge
  • Freiwillige Feuerwehr Bad Vigaun: 22 Einsatzkräfte, drei Fahrzeuge
  • Freiwillige Feuerwehr Kuchl (inkl. Löschzug Jadorf): 30 Einsatzkräfte, vier Fahrzeuge
  • Freiwillige Feuerwehr Golling: zwölf Einsatzkräfte, zwei Fahrzeuge
  • Freiwillige Feuerwehr Puch: 18 Einsatzkräfte, zwei Fahrzeuge
  • Freiwillige Feuerwehr Anif (inkl. Löschzug Niederalm): 38 Einsatzkräfte, fünf Fahrzeuge
  • Berufsfeuerwehr Salzburg: vier Einsatzkräfte, zwei Fahrzeuge
  • Freiwillige Feuerwehr Abtenau: eine Einsatzkraft, ein Fahrzeug
  • Freiwillige Feuerwehr Grödig: neun Einsatzkräfte, ein Fahrzeug
  • Freiwillige Feuerwehr Berchtesgaden: 15 Einsatzkräfte, drei Fahrzeuge
  • Landesfeuerwehrverband Salzburg: Drei Kräfte, zwei Fahrzeuge

 

(Quelle: salzburg24)

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