Nach Schicksalsschlag

Große Welle der Hilfsbereitschaft für Rußbacher Familie

Familie Gruber aus Rußbach: Wolfgang und Sabine mit ihrem Sohn Josef.
Veröffentlicht: 11. Oktober 2024 09:36 Uhr
Wenn die eigene Welt über einem zusammenstürzt, steht plötzlich die ganze Ortschaft hinter dir – so könnte man die aktuelle Situation von Bäuerin Sabine Gruber und ihrer kleinen Familie in der Tennengauer Gemeinde Rußbach beschreiben. Nach einem tragischen Unfall ihres Mannes Wolfgang ist die Hilfsbereitschaft in der 800-Einwohner-Gemeinde überwältigend.

„Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll“, so reagiert Sabine Gruber am Freitag im Gespräch mit SALZBURG24 auf ihre derzeitige Situation. „Einfach überwältigend“, beschreibt die 34-Jährige. Doch was genau ist passiert?

Tragischer Unfall auf Bauernhof in Rußbach

Am 22. September hatte sich am Hof von Sabine und ihrem Mann Wolfgang in Rußbach am Pass Gschütt (Tennengau) ein schrecklicher Unfall ereignet. Der 36-jährige Bauer war vom Heustoß sieben Meter in die Tiefe in den Stall gestürzt. Dabei erlitt er schwerste Kopf- und Wirbelverletzungen. Bislang steht fest, dass er querschnittgelähmt bleiben wird. Bis heute ist unklar, wie weit sich seine kognitiven Fähigkeiten entwickeln bzw. regenerieren. In den nächsten Wochen steht eine weitere große Operation an, erzählt Sabine Gruber im S24-Gespräch. Prognose ungewiss. Jedoch ist damit zu rechnen, dass er den landwirtschaftlichen Betrieb nicht mehr führen kann.

Lebenstraum platzt – Familie steht vor Scherben

Für die kleine Familie ist damit die eigene Welt zusammengebrochen. Erst im Vorjahr hatte sich das Paar in Rußbach seinen Lebenstraum erfüllt. Wolfgang und Sabine hatten einen alten Bauernhof gekauft, um ihn zu sanieren und weiter zu bewirtschaften. „Seit der Jugend hegen Wolfgang und ich gemeinsam den Wunsch, Landwirte zu sein. Viele Jahre haben wir in ganz Österreich nach einem Hof gesucht. Nach zehn Jahren wurden wir endlich in Rußbach fündig“, so Gruber. Kurz nach dem Kauf des Hofes kam Sohn Josef zur Welt. Heute ist er 15 Monate alt.

Nach dem Unfall steht Sabine vor der unvorstellbaren Aufgabe, sich um ihren kleinen Sohn zu kümmern und den Hof allein zu bewirtschaften. Aufgrund einer Klausel im Kaufvertrag ist es für die 34-Jährige unmöglich den Hof zu verkaufen oder die derzeitige Wirtschaftsweise, Milchwirtschaft, zu ändern.

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Große Welle der Hilfsbereitschaft in Rußbach

In dieser unglaublichen Tragik erhellt die große Hilfsbereitschaft der Rußbacherinnen und Rußbacher die derzeitige Dunkelheit für Familie Gruber. Die Bauernschaft hat unter Federführung von Ortsbäuerin Eva Maria Reschreiter und Vizebürgermeisterin Susanne Schwaighofer (ÖVP) – selbst Bäuerin – umgehend eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Auch Bürgermeister Stefan Lanner (SPÖ) sei sofort an Bord gewesen. Die Bäuerinnenorganisation im Ort stehe für Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, „daher ist es uns ein Anliegen der jungen Familie zu helfen“, so Reschreiter gegenüber S24.

Sabine Gruber zeigt sich im S24-Gespräch sehr gerührt von der Hilfe im Ort und findet kaum Worte. „Wir sind erst vor einem Jahr nach Rußbach gekommen, also neuzugezogen, und fast jeden Tag kommt jemand, um seine Hilfe am Hof anzubieten.“ Manche habe sie zunächst gar nicht persönlich gekannt. „Aber sie sind einfach da und helfen.“ Von der Bauernkammer in Hallein sei ihr auch ein Zivildiener für landwirtschaftliche Tätigkeiten zur Seite gestellt worden. Aber wie es für die dreiköpfige Familie weitergehen wird, weiß die 34-Jährige nicht. „Wir leben von Tag zu Tag.“ Man funktioniere einfach.

(Quelle: salzburg24)

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