Bei Bergtour verunglückt

Langwierige Rettungsaktion für Bergsteiger am Hohen Göll

Ein verletzter Bergsteiger in der Ostwand des Hohen Gölls forderte zahlreiche Einsatzkräfte der Bergrettung.
Veröffentlicht: 08. Oktober 2023 15:35 Uhr
Zu einem schwierigen und langwierigen Rettungseinsatz am Hohen Göll ausgerückt ist Samstagabend ein Großaufgebot der Bergrettung. Ein einsetzender Föhnsturm verhinderte vorerst die Rettung eines verletzten Bergsteigers.
SALZBURG24 (tp)

In der Ostwand des Hohen Göll (2.522 Meter) an der Salzburger Landesgrenze zu Bayern hat am Samstag ein Großaufgebot der Bergrettung in einem schwierigen Einsatz einen verletzten Alpinisten gerettet.

Bergretter steigen zum Hohen Göll auf

Der Bergsteiger war in einer erfahrenen dreiköpfigen Gruppe aus dem Flach- und Tennengau unterwegs, als es gegen 13 Uhr zu dem Unfall kam. Der Mann verletzte sich etwa 110 Höhenmeter unterhalb des Ausstiegsgrats am Sprunggelenk. Trotz professioneller Erstversorgung durch seine Begleiter konnte der Flachgauer den Aufstieg nicht fortsetzen, ein Notruf wurde abgesetzt.

Zuerst hofften die Halleiner Bergretter, dass der Einsatz durch Unterstützung des Notarzthubschrauberteams "Martin 1" relativ rasch abgewickelt werden könnte. Doch ein einsetzender Föhnsturm verhinderte die Bergung aufgrund von Windgeschwindigkeiten bis zu rund 90 km/h. Dazu kam, dass sich die Unfallstelle im Lee, also jener Seite des Berges, an der der Sturm nach unten drückt, befand. So konnte weder das Rettungshubschrauberteam von "Martin 1" noch der zusätzlich zur Verfügung gestellte Hubschrauber des Bundesministeriums direkt in die Ostwand einfliegen.

Bergunfall Hoher Göll Bergrettung Hallein
Ein verletzter Bergsteiger in der Ostwand des Hohen Gölls forderte zahlreiche Einsatzkräfte der Bergrettung.

Daher stiegen zwei Trupps über das Purtschellerhaus zum Hohen Göll auf. Ziel war die Bergung des Verletzten nach oben und der Abtransport über die bayerische Seite durch das Alpeltal. Dazu der Halleiner Einsatzleiter Wolfgang Gadermayr: "Aufgrund der absehbaren aufwendigen Bergung, welche bis in die späten Nachstunden angesetzt war, sowie der Wetterprognose für die Nachstunden mit dem Durchzug einer Kaltfront, wurden die Einsatzkräfte aus Hallein zusätzlich durch Bergretter aus Golling und der Bergwacht verstärkt."

Hubschrauberpilot nutzt Wetterfenster aus

Die erste Gruppe der Halleiner Bergretter traf gegen 16.45 Uhr am Gipfel ein und bereitete die Bergung mittels Dyneema-Seilen vor, zwei Bergretter versuchten, zu dem Verletzten abzusteigen. Der Traunsteiner Hubschrauber "Christoph 14" stand durch die Berchtesgadener Bergwacht zeitgleich zur Verfügung, ein Erkundungsflug von Südwesten über das Alpeltal wurde angeboten. Dabei schaffte es der Pilot, ein kurzes Fenster mit geringerer Windstärke auszunutzen und sich der Unfallstelle so weit zu nähern, dass die Bergung per Windenseil durch die bayerischen Kollegen möglich war.

Zahlreiche Einsatzkräfte stundenlang gefordert

Die Einsatzkräfte der Bergrettung traten gemeinsam mit einem Mitglied der Gruppe den Abstieg zum Purtschellerhaus an. Einsatzende war kurz vor 23 Uhr. Insgesamt standen die Hubschrauberteams "Martin 1", "Libelle" des Bundesministeriums, "Christoph 14" aus Traunstein, 23 Bergretter aus Hallein, elf Mitglieder der Bergrettung Golling, Mitglieder des Roten Kreuzes Hallein sowie vier Personen der Bergwacht Berchtesgaden im Einsatz.

Bildergalerien

Ein verletzter Bergsteiger in der Ostwand des Hohen Gölls forderte zahlreiche Einsatzkräfte der Bergrettung.
Ein verletzter Bergsteiger in der Ostwand des Hohen Gölls forderte zahlreiche Einsatzkräfte der Bergrettung.
Ein verletzter Bergsteiger in der Ostwand des Hohen Gölls forderte zahlreiche Einsatzkräfte der Bergrettung.
Ein verletzter Bergsteiger in der Ostwand des Hohen Gölls forderte zahlreiche Einsatzkräfte der Bergrettung.
Ein verletzter Bergsteiger in der Ostwand des Hohen Gölls forderte zahlreiche Einsatzkräfte der Bergrettung.
Ein verletzter Bergsteiger in der Ostwand des Hohen Gölls forderte zahlreiche Einsatzkräfte der Bergrettung.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

31.05.2024
Senkrechtes Gelände

60-Jährige stürzt am Göll in den Tod

Von SALZBURG24 (tp)
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken