Vor zwölf Jahren haben 170 bunt bemalte Plastik-Kühe in der Salzburger Innenstadt "gegrast", in diesem Sommer laden rund 70 Bänke der Kunstaktion "design sitzt" Passanten zum Verweilen und Kommunizieren ein.
Lilli Zeilinger
Die individuell gestalteten Sitzbänke wurden am Mittwoch auf dem Mozartplatz von der Kommunikations-Agentur Plenos präsentiert, die Initiator des Projektes ist. Die Möbel sind nicht nur als eine Hommage an die Bank zu verstehen, sie sollen auch für neue Blickwinkel auf die Sehenswürdigkeiten sorgen und modernes Design in der Stadt thematisieren.
Rund 70 Designer-Bänke in Salzburg aufgestellt
Die 53 Sitz- und 20 Liegebänke sind ab Donnerstag bis Anfang September an verschiedenen Orten aufgestellt, fast alle Stellplätze befinden sich in der Altstadt. Zwei Bänke stehen in Ebenau (Flachgau) und Mühlbach (Pongau), zwei weitere in der Fachhochschule Puch-Urstein (Tennengau). Sehenswürdigkeiten und Bänke lebten seit jeher in Symbiose, die "stummen Diener" verstünden es vortrefflich, die Würdigung des Sehens in einen äußerst komfortablen Zustand zu verwandeln, erklärte die Organisatorin von "design sitzt", Ursula Wirth. "Dafür wollten wir uns bei den braven
Bänken bedanken und haben sie nun selbst zu Sehenswürdigkeiten, Zitaten, Anekdoten und kleinen Kunstwerken gemacht." Die Bänke würden auch für neue Sitz- und Kommunikationsmöglichkeiten und neuen Gesprächsstoff sorgen. "Ziel der Aktion ist es, auch das Thema Design in Salzburg sichtbarer zu machen", sagte Wirth. "Design sitzt" knüpfe an die erfolgreiche Aktion "Kunst + Kuh" von Plenos im Jahre 2000 an. Inspiriert wurde Wirth von den Outdoor-Möbeln im Wiener Museumsquartier. "Die Möglichkeit, funktionales Design in Form von funktionalen Bänken an öffentlichen Plätzen zugänglich zu machen, leitete mich, diese Idee zu realisieren."
Designer-Bänke erinnern an Barock
Die rund 50 Kilogramm schweren Stadtmöbel erinnern durch ihre geschwungene Form an barocke Elemente der Salzburger Altstadt. Deshalb werden sie auch als "Barocklocke" bezeichnet. Diese lasse auch die Interpretation eines Notenschlüssels zu und verstehe sich als Hommage an Salzburg als Musikstadt, sagte Eduard Mayr, Geschäftsführer von der Salzburger Designschmiede Area, welche die Grundform der
Bänke entwickelte. Die Käufer der Kunstobjekte, rund 50 Unternehmen, haben diese nach ihrem Geschmack bemalen oder besprayen lassen. Der Kaufpreis pro Bank beträgt 1.950 Euro netto, dazu kommen noch die Gestaltungskosten. In die Rolle der Bemaler schlüpften nicht nur Designstudios, sondern auch Künstler, Studenten und Schüler. Ein "Bank-Stadtplan" informiert über alle Stellplätze, in dem Plan ist die Nummer und der Name jeder Bank vermerkt. Die Aktion wird ab Mitte Juli von einem "design sitzt"-Buch begleitet, das Layout und die Fotos stammen von Studenten der Fachhochschule Puch. Die Bänke sind an den Stellplätzen mit massiven Betonblöcken versehen, insgesamt wiegen sie rund 120 Kilogramm. Ein Reinigungs- und Reparaturteam achtet täglich darauf, dass alles ordentlich und sauber bleibt. Im Rahmen eines Gewinnspieles wird nach dem Aktionszeitraum im September ein Teilnehmer gezogen, der die "schönste Bank der Begierde" gewählt hat. (APA)
(Quelle: salzburg24)
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