Besonders betroffen waren die Messstellen in der Stadt Salzburg, in Hallein (Tennengau) und Zederhaus (Lungau). Hauptverursacher von Stickstoffdioxid sind Lkw und Diesel-Pkw. Der VCÖ spricht sich für den verstärkten Ausbau der umweltfreundlichen Mobilitätsangebote und ein Ende der Steuerbegünstigung von Diesel aus.
Jänner-Kälte bringt schlechte Luftqualität
Der heurige Jänner war durch Kälte und schlechte Luftqualität geprägt. Eine aktuelle VCÖ-Analyse der Daten der einzelnen Bundesländer zeigt, dass in weiten Teilen Österreichs die Belastung mit Feinstaub (PM10) aber auch mit Stickstoffdioxid (NO2) deutlich höher war als im Jänner des Vorjahres.
Höchstwerte in Salzburg häufig überschritten
In Hallein wurde bei beiden Messstellen - an der B139 sowie an der A10 - an zwölf Tagen der Tagesmittelwert von 80 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten, ebenso bei der Messstelle Salzburg Rudolfsplatz. Im Vorjahr war das an keinem einzigen Tag der Fall, macht der VCÖ aufmerksam. Der Jahresgrenzwert liegt bei 35 Mikrogramm NO2. Stickstoffdioxid kann Atemwegserkrankungen sowie Lungenschäden und Herz-Kreislauferkrankungen verursachen, weist der VCÖ auf die Gesundheitsauswirkungen hin.
- Hallein A10: 12 Tage
- Hallein B159: 12 Tage
- Salzburg Rudolfsplatz 12 Tage
- Zederhaus A10: 10 Tage
Dieselfahrzeuge laut VCÖ Hauptverursacher von Stickstoffdioxid
"Hauptverursacher von Stickstoffdioxid sind Dieselfahrzeuge. Wo viele Lkw und Diesel-Pkw fahren, wird die Luft mit großen Mengen an Stickoxiden verschmutzt. Verschärft wird die Situation, weil moderne Diesel-Pkw beim Fahren auf der Straße im Schnitt sechs Mal so viele Stickoxide ausstoßen wie im Labor ermittelt wurde", betont VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen. Weiteres Problem: Im Zuge des Dieselskandals wurde bekannt, dass bei niedrigen Temperaturen die Abgasreinigung abgeschaltet wird.
Diesel-Pkw stoßen mehr Stickoxide als neue Lkw aus
Laut europäischem Forschungsinstitut ICCT emittieren neue Diesel-Pkw im Schnitt doppelt so viele Stickoxide wie neue Lkw. "Bei Lkw findet seit einigen Jahren der Abgastest beim Fahren auf der Straße statt. Und das wirkt, wie man sieht", erklärt VCÖ-Expertin Rasmussen. Dass Diesel trotz der großen Gesundheitsschädlichkeit um 8,5 Cent pro Liter niedriger besteuert wird, ist kontraproduktiv.
VCÖ: Kfz-Verkehr in Ballungsräumen verringern
Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, um den Kfz-Verkehr in Ballungsräumen zu verringern. "Das umweltfreundliche Mobilitätsangebot ist weiter auszubauen. Es braucht mehr Bahnverbindungen vom Umland in die Städte, das S-Bahnnetz ist auszubauen", betont VCÖ-Expertin Rasmussen. Zudem ist der Lkw-Verkehr insbesondere auf den Transitrouten zu verringern. Insgesamt führen viele Klimaschutzmaßnahmen auch zu einer besseren Luftqualität. "Je früher das Verbrennen fossiler Energieträger, wie Heizöl, Kohle oder Diesel und Benzin beendet wird, umso weniger Schadstoffe gelangen in unsere Luft", so VCÖ-Expertin Rasmussen.
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(Quelle: salzburg24)