Tennengau

Salzburger Trachten- und Cannabis-Unternehmen wollen durchstarten

Veröffentlicht: 27. April 2017 15:06 Uhr
Zwei Salzburger Unternehmen, wie sie unterschiedlicher wohl nicht sein könnten, gingen diese Woche bei der Startup-Castingshow „2 Minuten 2 Millionen“ des Fernsehsenders Puls4 an den Start. Mariella Lechner konnte mit ihrem Trachenunternehmen MOGO einen Investor überzeugen. Cannabis-Züchter Roland Birner von plants4friends ging zwar in der Show leer aus, hat aber trotzdem große Pläne.
SALZBURG24 (Florian Gann)

Plants4friends, also Pflanzen für Freunde: Unter diesem Namen will der Salzburger Roland Birner Österreich mit Cannabis-Setzlingen versorgen. Für medizinische Zwecke. Darin sieht er viel Geschäftspotenzial: Vor allem die zunehmende Akzeptanz von Cannabis als Heilpflanze würde seinem Geschäft Auftrieb verleihen, auch wenn Cannabis auf Rezept, wie es in Deutschland seit heuer gibt, in Österreich noch nicht absehbar ist.

250.000 Euro für moderne Cannabis-Zucht

Durch dieses Geschäftspotenzial sah Birner bei der Startup-Castingshow „2 Minuten 2 Millionen“ 250.000 Euro für eine Fünf-Prozent-Beteiligung am Unternehmen als angemessenen Preis. Viel Geld für ein Unternehmen mit etwa 600.000 Euro Umsatz im Jahr, fanden die Juroren der Show. Investor fand sich keiner. Er hätte vielleicht die Botschaft nicht ausreichend rüberbringen können, dass ohne weitere Legalisierung großes Potenzial vorhanden sei, meint Birner. Der größte Betrieb in Österreich würde schließlich 40.000 Stück im Monat verkaufen.

„Es ist brutal viel passiert durch die Sendung“, erklärt plants4friends-Chef Roland Birner gegenüber SALZBURG24, dass sich der Auftritt trotzdem auszahlte. Hunderte positive Rückmeldungen hätten ihn erreicht, auch einzelne Interessenten für Investitionen seien dabei gewesen. Kritik gab es, weil für plants4friends parallel zu „2 Minuten 2 Millionen“ eine Crowdfunding-Aktion lief. Diese ist mittlerweile abgeschlossen, das 250.000-Euro-Ziel wurde sogar um etwa 60.000 Euro übertroffen. Somit sind die Investitionen gesichert – und Birner hat damit Großes vor.

So will plants4friends zum Cannabis-Vorreiter werden

„Wir wollen, dass in Europa keiner an uns vorbei kommt“, erklärt der Cannabis-Unternehmer seinen Qualitätsanspruch. Plants4friends soll ein Vorzeigebetrieb werden. Die Investitionen sollen in einen Reinraum fließen, damit die Pflanzen auch ohne Pestizide frei von Schädlingen gehalten werden können. Das wäre ein Novum in Österreich, wie Birner betont. Dazu soll die Produktion von derzeit 5.000 Setzlingen im Monat auf 20.000 steigen, dafür soll der Stückpreis von derzeit acht Euro fallen.

Eine Cannabis-Legalisierung für medizinische Zwecke würde weiteren Schwung bringen. Aber damit werde es noch vier oder fünf Jahre dauern, meint Birner. Bis dahin könne er sich wenigsten gut aufstellen. Damit er bereit ist, wenn mal ein Pharmakonzern anklingelt.

MOGO: Aus Liebe zur Tracht wird Unternehmen

Aus ihrer persönlichen Liebe zu Trachten und einer geschickten Hand an der Nähmaschine wurde bei der Salzburgerin Mariella Lechner irgendwann die Idee, aus ihrem Hobby ein Label werden zu lassen. Seither produziert MOGO trachtige Baby- und Kindermode. Bodenständige Sachen, die gut aussehen und die Kids trotzdem nicht zwicken, sollen dabei herauskommen, wie Lechner in einer Aussendung schreibt. Bei der Startup-Castingshow „2 Minuten 2 Millionen“ konnte sie damit überzeugen.

Unternehmer Urgestein Hans-Peter Haselsteiner wäre mit 26 Prozent eingestiegen, Lechner lehnte aber ab. „Mir wäre ein strategischer Partner wichtiger gewesen“, so Lechner in einer Aussendung. Dazu könne Haselsteiner aber nichts beisteuern. Schließlich wurde das Medienunternehmen 7 Ventures überzeugt, meint die Absolventin der Modeschule Hallein (Tennengau). So könne zumindest die Bekanntheit gesteigert werden. Damit es in Zukunft weiter bergauf geht, wie Mariella Lechner meint. Die Ideen sind auf jeden Fall da.

(Quelle: salzburg24)

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