Seit Mitte Mai tauchen vermehrt Meldungen über (mutmaßliche) Wolfsrisse in Salzburg auf. Zwei konnten bereits per DNA-Analyse bestätigt und dem Beutegreifer eindeutig zugeordnet werden. Insgesamt sind es im Bundesland in diesem Jahr schon sechs Vorfälle dieser Art, von vier befinden sich die Proben noch in Auswertung. Ein besonders schwerer Verdachtsfall wurde heute aus dem Tennengau gemeldet, wie das Land in einer Aussendung am späten Nachmittag mitteilt.
Wolf soll in Rußbach zehn Lämmer gerissen haben
Zehn tote Lämmer: Das ist die Bilanz des neuesten Wolfverdachtsfalles. Er ereignete im Gemeindegebiet von Rußbach am Pass Gschütt an der Grenze zum oberösterreichischen Gosau, wo ein Bauer seine toten Tiere am Sonntagvormittag fand. Er wandte sich sofort an den Wolfsbeauftragten des Landes, Hubert Stock. „Wir haben uns heute die Lage genau angeschaut, das Rissbild begutachtet und DNA-Proben für die Analyse entnommen. Es ist immer wieder ein schrecklicher Anblick und die Landwirte sind nicht nur zutiefst betroffen, sondern verzweifelt. Wir versuchen dementsprechend rasch zu unterstützen“, so Stock.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) nutzte den neusten Verdachtsfall, um sich einmal mehr für den Abschuss und "wolfsfreie Zonen in Almgebieten" auszusprechen.
Verordnung für Abschuss von Problemwölfen
Die neue Salzburger Landesregierung hat beschlossen, dass bei sogenannten Problemwölfen zukünftig Verordnungen für einen Abschuss erlassen werden können. Derzeit geht man von drei bis vier Einzelwölfen aus, die sich im Gebiet zwischen Pinzgau und Salzkammergut aufhalten.
Verdachtsfälle im Pinzgau
Erst am vergangenen Sonntag war in Saalfelden (Pinzgau) ein ähnlich großer mutmaßlicher Wolfsriss mit zwei toten Schafen und acht toten Lämmer entdeckt worden. Den Samstag davor waren im Maria Almer Ortsteil Hinterthal zehn gerissene Schafe entdeckt worden. Sie dürften ebenfalls einem Wolf zum Opfer gefallen sein.
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(Quelle: salzburg24)