Tennengau

Zahlreiche Verletzte durch Silvesterraketen

Am Rossfeld stand ein ganzer Hang in Flammen.
Veröffentlicht: 01. Jänner 2014 10:19 Uhr
Einem 31-jährigen Oberösterreicher wurde in der Silvesternacht in Geinberg (Bez. Ried) ein selbstgebastelter Böller zum Verhängnis. Dieser riss ihm vier Finger ab. Auch in Salzburg mussten mehrere Verletzte in den Krankenhäusern versorgt werden. Am Rossfeld setzte eine Rakete einen ganzen Hang in Brand.

In Niederösterreich kam es gar zu einem tödlichen Unfall mit einer Silvesterrakete (Salzburg24.at hat berichtet). Ein 54-Jähriger wollte eine Kugelbombe zünden, die jedoch nicht gleich detonierte. Als sich der Mann dem Feuerwerkskörper näherte, kam es zur Explosion. Der Mann erlitt tödliche Kopf- und Gesichtsverletzungen, berichtete die NÖ Landespolizeidirektion.

OÖ: Böller riss vier Finger ab

Einem 31-jährigen Oberösterreicher sind in der Silvesternacht in Geinberg (Bezirk Ried) bei einem Unfall mit einem von seinem Bruder selbst gebastelten Böller vier Finger der rechten Hand abgerissen worden. Zwei aus Filmdosen und Schwarzpulver gefertigte Sprengkörper wurden sichergestellt, so die Polizei-Pressestelle OÖ. Der 31-Jährige hatte kurz nach Mitternacht hinter seinem Haus den Böller gezündet. Dieser explodierte aber noch in seiner Hand. Der Schwerverletzte wurde ins Linzer Unfallkrankenhaus eingeliefert. Die Finger konnten im Spital nicht wieder angenäht werden.

"Relativ ruhig" in Salzburg

Auf eine "relativ ruhige" Silvesternacht können die Blaulicht-Organisationen im Bundesland Salzburg zurückblicken. "Ruhig" heißt beispielsweise für das Rote Kreuz 235 Krankentransporte im gesamten Bundesland - 19 davon betrafen Verletzungen durch Feuerwerkskörper und 43 Verletzungen durch Unfälle, Stürze, Schlägereien etc., teilte das Rote Kreuz am Mittwoch mit.

Die restlichen 173 Krankentransporte waren internistische Einsätze, hier reichte die Palette von Alkoholvergiftungen über Kollapse bis hin zu Herzinfarkten, sagte Martin Simhofer von der Leitstelle zur APA. "Für uns war es eher eine ruhige Silvesternacht." Fast gleichlautend auch die Auskunft der Feuerwehr. In der Stadt Salzburg verzeichnete die Berufsfeuerwehr insgesamt fünf Einsätze: Zweimal brannten Mülltonnen. Einmal Gartenmöbel, einmal ging ein Papiercontainer in Flammen auf und einmal eine Türe.

Pinzgauer am Auge verletzt

Ein 31-jähriger Pinzgauer zündete gegen 00.20 Uhr auf einem freien Feld in Kaprun (Pinzgau) einen Feuerwerkskörper. Die Silvesterrakete hob unerwartet schnell ab und explodierte. Der 31-Jährige wurde am rechten Auge getroffen und unbestimmten Grades verletzt. Das Rote Kreuz brachte den Pinzgauer in das Krankenhaus Zell am See.

Feuer in der Imbergstiege

In der Silvesternacht brach in Salzburg in der Imbergstiege ein Feuer aus. Der Brand konnte von Passanten gelöscht werden. Vermutlich entzündeten verirrte Feuerwerkskörper den Brand.

Italiener trat auf Rakete

Ein Italiener stieg in der Salzburger Altstadt versehentlich auf einen explodierenden Feuerwerkskörper. Er wurde am rechten Bein unbestimmten Grades verletzt.

Polizei bei Schlägereien gefordert

Die Salzburger Polizei berichtete über einige Vorfälle: So gerieten sich noch deutlich vor Mitternacht im Stadtteil Lehen ein 53-Jähriger und sein 33-jähriger Sohn derart in die Haare, dass sich beide gegenseitig im Gesicht verletzten, mit dem Umbringen bedrohten und schließlich von einer Streife festgenommen werden mussten. In einem Lokal in Zell am See schlug ein Däne einem Deutschen eine Glasflasche auf den Kopf, dieser erlitt eine blutende Wunde in der Nähe des Ohres.

Auch in Dienten und Saalfelden (beide Pinzgau) wurde jeweils ein Mann bei Schlägereien verletzt, in Leogang - ebenfalls im Pinzgau - musste nach zwei Auseinandersetzungen jeweils ein Opfer ärztlich behandelt werden. Und in der Stadt Salzburg prügelten drei Unbekannten einen Deutschen krankenhausreif, nachdem dieser das Trio beschimpft hatte.

Rakete löst Schlägerei aus

Kurz nach Mitternacht kam es in einem Lokal in Salzburg Süd zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen, die in und vor der Bar feierten. Auslöser war eine vor dem Lokal gezündete, fehlgeleitete Silvesterrakete. Der Feuerwerkskörper stürzte neben die im Freien feiernden Gäste. Die beiden Gruppen (insgesamt ca. zehn Personen) gerieten aneinander. Der 58-jährige Wirt erlitt dabei eine Platzwunde am Hinterkopf. Mehrere Beteiligte klagten über Schmerzen.

Vermisstensuche am Klausbach

Ein jüngerer Mann hielt sich am Silvesterabend am Flussufer des Klausbaches bei Glasenbach/Elsbethen (Flachgau) auf. Da zu betrunken war, um das Ufer selbstständig wieder zu verlassen, alarmierte er die Einsatzkräfte per Handy.

Er konnte keine genaue Beschreibung seiner Position durchgeben, so wurde von Polizei, Feuerwehr und Rettung eine Suche eingeleitet. Nach etwa 30 Minuten konnte der junge Mann am Flussufer aufgefunden werden. Mit einer Unterkühlung lieferte ihn das Rote Kreuz in das Landeskrankenhaus Salzburg ein.

Raketenbatterie traf Mann im Gesicht

Zum Jahreswechsel zündete ein 27-jähriger Techniker mit Freunden in Bad Schallerbach (Bez. Grieskirchen) mehrere Feuerwerkskörper. Darunter auch eine Raketenbatterie, die einmal gezündet laut Aufdruck 178 Raketen verschießen sollte. Augenscheinlich tat sie das auch und galt als "abgeschossen". In den folgenden zehn Minuten zündeten die Freunde andere Pyrotechnikartikel. Als der Techniker einen sogenannten Vulkan hinter der "abgeschossenen Raketenbatterie" deponieren wollte und sich über diese beugte, zündete eine Rakete und traf ihn im Gesicht. Der Mann wurde mit schweren Verletzungen im Gesicht ins KH Grieskirchen eingeliefert.

Ein verirrter Feuerwerkskörper traf kurz nach Mitternacht in St. Georgen im Attergau einen 31-jährigen Kälteanlagentechniker am linken Halsbereich. Der Mann erlitt Verbrennungen zweiten Grades. Er wurde im LKH Vöcklabruck ambulant versorgt.

Thujenhecke brannte nieder

Eine Thujenhecke wurden durch Feuerwerkskörper in Traun (Bez. Linz-Land) in Brand gesetzt. Ein 27-jähriger Kraftfahrer erlaubte seinem sechsjährigen Sohn einen Feuerwerkskörper der Kat. F1, sogenanntes "Bienchen" zu zünden. Durch die Drehbewegung flog der Feuerwerkskörper in die Thujenhecke und setzte sie in Brand. Ein Löschversuch blieb erfolglos. Beim Eintreffen der FF Traun stand die Hecke und ein Holzlattenzaun in Vollbrand. Der Brand wurde von der Feuerwehr gelöscht.

Feuer am Rossfeld

Gegen Mitternacht fanden sich hunderte von Schaulustigen und auch feierlaunige Menschen am Rossfeld (Lkr. Berchtesgadener Land) ein, um das neue Jahr zu begrüßen. Viele von ihnen hatten selbst Feuerwerkskörper dabei und zündeten diese.
Gegen Mitternacht entzündete eine Rakete eine Fläche von rund einem Hektar. Das Gras und Gebüsch stand lichterloh in Flammen. Sie schlugen mehrere Meter hoch in den Himmel.

Schwieriger Einsatz auf 1.600 Metern

Die alarmierten Feuerwehren aus Berchtesgaden und der Löschzug Oberau mussten bei ihrem Eintreffen unter schwierigsten Bedingungen das Feuer vom Grat aus bekämpfen. Aufgrund der bescheidenen Wasserlage auf 1.600 Metern Höhe und abseits jedes Wassernetzes mussten die Feuerwehren Hallein und Bad Dürrnberg (Tennengau) nachalarmiert werden. Das Wasser musste mit mehreren Tankfahrzeugen im Pendelbetrieb auf das Rossfeld zur Einsatzstelle gefahren werden. Der Liftbetreiber unterstützte die Einsatzkräfte mit seinem Pistenfahrzeug. Die Bekämpfung des Brandes gestaltete sich als äußerst schwierig, da das Gelände sehr steil und abschüssig und ohne Sicherungsmaßnahmen kaum zu betreten ist. Die Feuerwehr musste sich mit Gurten sichern. Es gelang jedoch sehr schnell, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Die nachalarmierte Bergwacht Berchtesgaden erkundete die Lage kurz und stellte fest, dass ein weiteres Eingreifen nicht notwendig ist.

Raketenunfälle am Neujahrstag

Auch am Neujahrstag haben sich in Oberösterreich noch Zwischenfälle mit Krachern ereignet. In Reichersberg (Bezirk Ried im Innkreis) wurde ein 42-jähriger Mann kurz vor 17 Uhr beim Zünden einer Feuerwerksbatterie durch eine Stichflamme im Gesicht verletzt. Die Rettung brachte ihn ins Krankenhaus, teilte die Pressestelle der Polizei Oberösterreich am Donnerstag in einer Aussendung mit.

In St. Oswald bei Freistadt zerbarsten gegen 19.30 Uhr durch die Druckwelle eines explodierten Böllers zwei Fensterscheiben eines Wohnhauses. In Freistadt sprengten vorerst unbekannte Täter in der Nacht zum 1. Jänner einen Kaugummiautomaten. Er wurde völlig zerstört.

(S24.at/Aktivnews/APA)

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  • Mann durch Rakete getötet

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(Quelle: salzburg24)

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