Bilder eines toten Bären auf Bahngleisen zwischen Lend (Pinzgau) und Schwarzach im Pongau machen am Dienstag auf Messenger-Diensten und in Sozialen Medien die Runde.

Foto von totem Bär auf Gleisen kein Fake
Die Fotos sind echt und zeigen einen ums Leben gekommenen Bären, bestätigte das Land Salzburg am Dienstagmorgen auf SALZBURG24-Anfrage. Der Braunbär dürfte von einem Zug erfasst worden sein. "Zwei Lokführer haben die Sichtung des toten Bären gegen 5.45 Uhr gemeldet", schildert ÖBB-Pressesprecher Klaus Baumgartner gegenüber S24.
Raubtier von Kollision mit Zug schwer gezeichnet
Der Bär wurde beim Zusammenstoß mit dem Zug schwer verletzt. Dem Raubtier wurde die linke Hinterbranke komplett abgetrennt, zudem weist der Bär schwere Verletzungen am Kopf aus. Der Kadaver sei gezeichnet von starken Blutungen.
Pongau ???? Salzburg pic.twitter.com/j5uo5QmP5q
— René Zechner (@ReneZechner) May 23, 2023
Wie Hubert Stock, der Beauftragte des Landes für Bär und Wolf, am Nachmittag zur APA sagte, handelt es sich bei dem Bären um ein männliches Tier mit einem Gewicht von rund 100 Kilogramm.
Weitere Untersuchungen an Bären-Kadaver
"Um das Alter des Bären festzustellen, braucht es noch nähere Untersuchungen", so Stock weiter. "Bei Tieren, die auf Wanderschaft sind, handelt es sich aber meist um jüngere Bären." Der Kadaver wurde am Vormittag mit einem Kran von den Gleisen entfernt und zum Bahnhof Schwarzach transportiert. Dort wurde der Bär vorerst in ein Kühlhaus gebracht.
Hinweise auf eine andere Todesursache als den Zusammenstoß mit der Lok hätten sich vorerst nicht ergeben, betonte Stock. "Wir haben uns aber dazu entschlossen, das Tier in Wien im Forschungsinstitut für Wildtierkunde obduzieren zu lassen, um das zu bestätigen." Zugleich wurde eine DNA-Probe entnommen. Damit soll festgestellt werden, ob das Tier schon einmal nachgewiesen wurde und woher der Bär ursprünglich kommt. "Bis die Ergebnisse vorliegen, dürfte aber eine Woche vergehen."
Tier auf Gleisen nicht ungewöhnlich
Dass das Tier auf den Gleisen unterwegs war, sei nicht ungewöhnlich, betonte der Bärenbeauftragte des Landes. "So lassen sich nicht nur Täler überqueren, sondern rasch große Strecken zurücklegen", sagte Stock. Der Salzburger Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof hat unterdessen angekündigt, den Bären präparieren lassen zu wollen. Er soll für Schulungszwecke in der Jagdausbildung Verwendung finden.
Medienberichten zufolge ist das Raubtier in der Nacht auf Dienstag noch von einem Landwirt gesehen worden. "Ich habe aber noch keine Gelegenheit gehabt, das zu überprüfen und mit dem Mann zu sprechen", sagte Stock. "Ich gehe davon aus, dass im Gebiet von Salzburg zwei verschiedene Tiere unterwegs sind." Wegen der räumlichen Nähe könnte es sich bei dem nun getöteten Bären um jenes Tier handeln, das zuletzt im Pinzgau gesichtet worden ist, vermutete Stock.
Sichtungen von Bären in und um Salzburg
Zuletzt häuften sich die Meldungen über die Sichtung von Bären. Rund um das Salzburger Land – von Tirol bis nach Bayern – dürften Tiere auf Wanderschaft sein. Wie viele es sind, könne jedoch nicht gesagt werden.
Im Land Salzburg wurde ein Bär diesen Monat zweimal am Fuße des Untersbergs im Flachgau gesichtet: Am 10. Mai hat eine Polizeistreife das Raubtier beim Recyclinghof in Grödig beobachtet und einige Tage später haben es Passanten in der Nähe des Latschenwirtes in Großgmain gesehen.
Kommentare
aloishammerer
oh, der Arme! :-( Auch Wenn sie einem Angst einjagen, zerreißt es mir das Herz ihn so liegen zu sehen!
Michael_44687
Wer sowas lustig findet, dem ist nicht mehr zu helfen.
IrisausHallein
Wie traurig. Was für ein wunderschönes Tier.