Mutter sitzt bereits ein

Totes Baby in Salzburg: Auch Vater in U-Haft

Veröffentlicht: 23. November 2022 10:55 Uhr
Nach dem Tod eines Babys in Salzburg hat die Staatsanwaltschaft nun U-Haft über den Vater des Buben verhängt. Der Säugling ist offenbar an einem Schütteltrauma gestorben.
SALZBURG24 (jp)

Nach dem Tod eines sieben Wochen alten Säuglings, der am 22. Oktober in Salzburg offenbar an einem Schütteltrauma gestorben war, ist nun auch der Vater des Buben in Untersuchungshaft genommen worden. Das Oberlandesgericht Linz hat der Beschwerde der Staatsanwaltschaft stattgegeben und die U-Haft über den 25-jährigen Mann verhängt. Die 19-jährige Mutter des Babys sitzt bereits seit 28. Oktober wegen dringenden Tatverdachts des Mordes in U-Haft.

Mutter nach Tod von Baby in Salzburg in U-Haft

Nach dem Tod eines erst sieben Wochen alten Säuglings, der laut einem Obduktionsergebnis an einem Schütteltrauma gestorben war, wurde heute über die 19-jährige Mutter die Untersuchungshaft verhängt. …

Baby tot: Eltern festgenommen

Die Eltern des Säuglings wurden am 26. Oktober festgenommen. Laut Polizei beschuldigten sie sich gegenseitig, das Kind mehrfach heftig geschüttelt oder geschlagen zu haben. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Untersuchungshaft über Vater und Mutter. Bei der Haftprüfungsverhandlung am Landesgericht Salzburg entschied der Richter, dass der Vater im Gegensatz zur Mutter unter Anwendung gelinderer Mittel nicht in Haft genommen wird. Laut einem Gerichtssprecher wurde der Mann wegen "Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen" verdächtigt, nicht aber wegen Mordes.

Die Staatsanwaltschaft hielt den 25-Jährigen aber dringend verdächtigt, dass er das Verbrechen des Mordes durch Unterlassung als Beitragstäter begangen habe. Deshalb wurde Beschwerde gegen den Beschluss des Richters beim Oberlandesgericht Linz eingebracht. Das OLG folgte der Argumentation der Staatsanwaltschaft.

Tatmotiv noch unklar

Am Dienstag wurde die Festnahme des Mannes angeordnet. Der Beschuldigte habe sich, nachdem er davon erfahren hat, bei der Polizei gestellt, erklärte der stellvertretende Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher, am Mittwoch auf APA-Anfrage.

Dem Kindesvater wird vorgeworfen, dass er in die Tathandlungen der Mutter nicht eingriffen habe. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass mein Mandant unschuldig ist", sagte Verteidiger Kurt Jelinek zur APA. Der Rechtsanwalt gab zu bedenken, dass zwei Gerichte unterschiedliche Entscheidungen im Fall des Vaters getroffen haben. Dem Obduktionsergebnis zufolge starb das Baby mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem Schütteltrauma. Das Tatmotiv war vorerst unklar.

Unterstützung für stark belastete Eltern

In Österreich können stark belastete Eltern von Babys und Kleinkindern eine Unterstützung in Ambulanzen und bei Frühe-Hilfen-Netzwerke erhalten. In Salzburg gibt es an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde eine Ambulanz für Schrei-, Schlaf- und Fütterungsprobleme.

(Quelle: apa)

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