Innerhalb eines Jahres

Von 0 auf über 40 Fälle: Sprunghafter Masern-Anstieg in Salzburg

Veröffentlicht: 18. Dezember 2024 12:17 Uhr
Masernfälle gibt es vermehrt im Land Salzburg. Nach keinem gemeldeten Fall im Vorjahr gibt es heuer schon 41 bestätigte Fälle der hochansteckenden Krankheit. Nicht geimpfte Kinder oder solche mit geschwächtem Immunsystem sind besonders gefährdet. Bei schweren Erkrankungen sind lebensbedrohliche Komplikationen möglich.

Eine Häufung an Masernfällen wird in Salzburg festgestellt. Während im Vorjahr kein einziger Fall gemeldet wurde, waren es heuer bisher insgesamt 41 Fälle. Das teilte das Land unter Berufung auf die Landessanitätsdirektion am Mittwoch auf SALZBURG24-Anfrage mit. Die gemeldeten Fälle dürften aber nicht allzu schwerwiegend sein, denn bei den Salzburger Landeskliniken werden derzeit "keinerlei Auffälligkeiten" festgestellt. Auch im Schwarzenberg-Klinikum in Schwarzach im Pongau gibt es derzeit keine stationären Fälle, heißt es auf Anfrage. Statistisch kommen etwa drei von zehn Masernfälle ins Spital.

Grundsätzlich sind sehr junge Kinder (insbesondere unter fünf Jahren, Anm.) und Erwachsene über 20 Jahre anfälliger für schwerwiegende Verläufe der Masern. Dazu kommen Menschen mit geschwächtem Immunsystem, etwa durch HIV, Krebs oder immunsuppressive Therapien.

Masernfälle steigen in ganz Österreich

In ganz Österreich werden indes immer mehr Fälle von Masern registriert. Seit Beginn des Jahres gab es laut Angaben des epidemiologischen Meldesystems (EMS) bereits 554 bestätigte Erkrankungen. Das sei die bei weitem höchste Zahl seit 20 Jahren, schrieb Judith Aberle, Professorin für Virusimmunologie an der Medizinischen Universität Wien, unlängst auf der Plattform X. Mit weiteren Ansteckungen sei zu rechnen.

Im gesamten Vorjahr wurden hierzulande 186 Fälle gemeldet. Davon mussten 49 Personen im Krankenhaus behandelt werden. Obwohl die aktuellen Fallzahlen niedrig seien, müsste viel mehr gemacht werden, um das Bewusstsein zu schärfen und die Zahl der Impfungen zu erhöhen, so Aberle. Viele Kinder in Österreich hätten keinen oder nur einen unzureichenden Impfschutz.

Impfung im ersten Lebensjahr empfohlen

Mit entsprechend hohen Durchimpfungsraten könnte das Masernvirus ausgerottet werden. Dafür müssten aber 95 Prozent der Bevölkerung immun sein. Eine Impfung bietet effektiven Schutz vor Masern und wird weltweit empfohlen, um Ausbrüche zu verhindern. Die in Österreich kostenlose Masernimpfung erfolgt als Kombinationsimpfung gegen Masern-Mumps-Röteln (MMR). Empfohlen sind zwei Impfungen ab dem vollendeten neunten Lebensmonat.

Im Land Salzburg wird die Impfung in Hausarztpraxen und in öffentlichen Impfstellen verabreicht.

Was Masern so gefährlich macht

Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung. Die Ansteckung erfolgt über die Tröpfcheninfektion. Nach einer Inkubationszeit von acht bis zwölf Tagen treten grippeähnliche Symptome auf, darunter hohes Fieber, Husten, Schnupfen und Bindehautentzündung. Ein charakteristisches Merkmal sind die sogenannten Koplik-Flecken im Mund. Anschließend entwickelt sich ein typischer Hautausschlag, der im Gesicht beginnt und sich über den Körper ausbreitet. Diese Phase kann von hohem Fieber begleitet sein. Die Erholungsphase folgt nach etwa einer Woche, wobei der Ausschlag langsam abklingt und die Haut sich schälen kann.

Während der Erkrankung ist das Immunsystem stark geschwächt, was das Risiko von Sekundärinfektionen erhöht. Masern können zu ernsthaften und lebensbedrohlichen Komplikationen wie Lungenentzündung, Enzephalitis und sogar zum Tod führen.

(Quelle: salzburg24)

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