"Was ist Liebe für dich?" Das ist eine der Fragen, die Hendrik Stoltenberg seinen Interviewgästen in seinem Dating-Podcast „Salz im Herz“ stellt. Die Antworten darauf würden ganz unterschiedlich ausfallen, erzählt der Wahl-Salzburger im SALZBURG24-Interview. Die analytischeren Menschen würden zuerst fragen, welche Form von Liebe überhaupt gemeint ist. "Mama und Papa, Kind, Freunde. Das ist auch eine Form. Aber hier geht es natürlich schon um die partnerschaftliche Liebe", schmunzelt er. Während eines Corona-Lockdowns hatte Stoltenberg, der damals selbst Single war, die Idee für das etwas andere Dating-Format.
Im Dating-Podcast soll es "menschlich werden"
Stoltenberg spricht mit seinen Interviewgästen ca. 30 bis 45 Minuten. „Es soll menschlich werden, zumindest ist es ein Versuch“, betont er. Deshalb sei ihm wichtig, herauszufinden, wer seine Gäste sind, was sie beschäftigt oder wovor sie Angst haben. Wenn Zuhörende die Interviewten dann sympathisch finden, können sie eine Nachricht schreiben und Stoltenberg fungiert als Vermittler. Und so manche Interessierten würden sich ordentlich was einfallen lassen, um bei den Singles einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Von Sprachmemos, einer eigenen Podcast-Folge oder Briefen war schon vieles dabei, erinnert sich der Hobby-Amor.
„Die erste Folge ist glaube ich im Dezember 2020 mit meinem guten Freund Sebastian entstanden. Mittlerweile gibt es 68 Folgen.“ Gerade beim Online-Dating komme schnell „Spiel-Charakter“ auf, oft bleibe es bei Oberflächlichkeiten oder der Kontakt breche irgendwann einfach ab. „Es ist nunmal so, dass die Welt nicht nur aus Happy-Instagram besteht.“ Deshalb könne es helfen, auch über negative Gefühle zu sprechen und so womöglich zu entdecken, dass es anderen genau so geht. „Wenn dir dein Gegenüber das mitteilt, ist das ein großer Vertrauensvorschuss. Da kann man schneller – das klingt jetzt sehr pathetisch – zum Kern kommen.“
So funktioniert Slow Dating
Stoltenberg selbst war vom Online-Dating irgendwann so genervt, dass er sich entschieden hat, weg von der Optik zu gehen. Deshalb gibt es auch keine Bilder der Podcastgäste. „Gerade in einer so schnelllebigen Zeit tut eine gewisse Form der Entschleunigung einfach gut. Einer völlig fremden Person eine halbe Stunde zuzuhören, ist ja schon echt krass.“ Genau darum geht es beim Slow Dating: Sein Gegenüber in Ruhe und achtsam kennenzulernen und sich ganz auf die andere Person einzulassen.
"Salz im Herz"-Erfolgsgeschichten
Hören könnt ihr „Salz im Herz“ überall dort, wo es Podcasts gibt. Grundsätzlich sei der Großteil der Zuhörerschaft um die 30 Jahre alt, dennoch stehe das Format allen Altersgruppen ab 18 Jahren offen. Und dass die Idee funktioniert, zeigen drei Erfolgsgeschichten. "Bisher weiß ich von drei Beziehungen, die entstanden sind. Ein Paar hat sogar geheiratet und ein Baby bekommen. Das freut mich natürlich wahnsinnig", berichtet Stoltenberg stolz. Was ist ihm nach 68 Folgen hängen geblieben? „Am Ende des Tages wollen die meisten Menschen etwas Nähe haben und sich verstanden fühlen. Gleichzeitig ist jeder so individuell und hat ganz andere Antworten auf meine Fragen.“
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(Quelle: salzburg24)