Das prognostizierte heiße und trockene Wetter der kommenden Tage lässt die Waldbrandgefahr für bestimmte Regionen in Salzburg ein hohes Niveau erreichen. Besonders gefährdet seien föhnbegünstigte Südhänge mit Nadelwaldbestand. "Offenes Feuer, glühende Zigaretten oder ähnliches ist derzeit in den Wäldern tabu. Die Waldbrandgefahr ist sehr hoch und nur ein kleiner Funke kann ein Flammen-Inferno auslösen", erklärt Leprich im Gespräch mit SALZBURG24.
Waldbrand: Zugänglichkeit als größte Herausforderung
Ein Einsatz in steilen Waldflächen erschwert den Helfern die Arbeit um ein Vielfaches. "Oft kommen wir mit unseren Feuerwehr-Lkws nur schwer zum Brandort, da entweder keine richtige Straße vorhanden oder diese teils zu steil ist", erklärt Leprich die größte Herausforderung. In solchen Fällen sind die Floriani auf Hubschrauber und externen Löschwassereinspeisungen angewiesen. "Mit Tanklöschfahrzeugen versuchen wir dann eine intakte Wasserversorgung aufzubauen und benötigen Hilfe aus der Luft."
Die anhaltend heißen Temperaturen würden laut Leprich die Löscharbeiten zusätzlich erschweren. "Man muss sich vorstellen wie heiß und schwierig Einsätze im Wald mit der ganzen Ausrüstung sind. Das kostet den Helfern ganz schön viel Kraft", fügte er an.

Waldbrandgefahr in Österreich tendenziell höher
Mortimer Müller vom Institut für Waldbau der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) betonte Mitte Juli im Gespräch mit der APA, dass derzeit keine außergewöhnliche Trockenheit herrsche: "Der Mai war feucht und kühl. Das Frühjahr kann hinsichtlich der Anzahl an Waldbränden als unterdurchschnittlich bezeichnet werden." Das belegt auch die Waldbrand-Datenbank der BOKU. Seit Anfang des Jahres sind 75 Brände für Österreich ausgewiesen. Im Jahr 2017 brannte es bis Mitte Juni beinahe doppelt so oft – nämlich 138-mal. Im Jahr 2016 wurden bis zur Jahresmitte 95 Brände registriert. Das Vorjahr war mit 70 Waldbränden dagegen verhältnismäßig ruhig für die Feuerwehren.
Die Waldbrandgefahr wird sich in Österreich tendenziell erhöhen. Das ist unter anderem auf den Klimawandel zurückzuführen. "Der Trend ist nicht eindeutig, aber Sommer werden aufgrund des Klimawandels trockener und Winter feuchter. Auch gab es in den letzten Jahren längere Trockenperioden. Die Tage mit hoher Waldbrandgefahr nehmen damit tendenziell zu", erklärte Müller.
(Quelle: salzburg24)