Salzburg

Was die Diskussion um Felix Baumgartner wirklich zeigt: Ein Kommentar

Veröffentlicht: 28. Jänner 2016 15:01 Uhr
Mit seinen Postings zur Flüchtlingskrise hat der Salzburger Extremsportler Felix Baumgartner diese Woche über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt. Offenbart hat der Shitstorm dabei aber vor allem eines: Ein respektvoller Umgang mit- und untereinander ist auch der Prominenz fremd.

Shitstorms stehen mittlerweile an der Tagesordnung. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht eine Hasstirade die Online-Community in den sozialen Netzwerken beschäftigt. Die vermeintliche Anonymität des Internets nutzen offenbar viele, um mit oftmals erschreckender Wortwahl Dampf abzulassen und andere auf das Übelste zu beleidigen. Der gesellschaftliche Nutzen dieser "Diskussionen" geht dabei gegen Null.

Baumgartner sorgt für Wirbel

Häufig betreffen Hass-Postings Themen rund um die Flüchtlingskrise. So auch zu Beginn der Woche, als Felix Baumgartner mit einem Beitrag auf Facebook für Aufregung sorgte. Zahlreiche Medien machten das zum Thema, was Baumgartner offenbar dazu veranlasste, zu einem Rundumschlag gegen Fans, Journalisten und Politiker auszuholen. Der Extremsportler schimpfte gegen die EU, Barack Obama und forderte den Friedensnobelpreis für Viktor Orban. Dass er eine "gemäßigte Diktatur", was auch immer er damit meint, durchwegs positiv sieht, ist kein Geheimnis.

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Gegenseitiges Zerfleischen in Online-Foren

Im Zuge der Diskussion wurde klar, dass es eine "Jeder-gegen-Jeden-Mentalität" nicht nur zwischen Usern in Online-Foren gibt, auch Promis ist eine respektvolle Diskussionskultur ein Fremdwort. Der deutsche Satiriker Jan Böhmermann kommentierte das Posting Baumgartners noch relativ überlegt und spricht vom "weltbesten Post, der jemals ohne Sauerstoffzufuhr geschrieben wurde".

Hans Söllner schießt den Vogel ab

Weniger Feingefühl zeigte der Musiker Hans Söllner, der sich auf ganz niedriges Niveau begab und von einem Arsch im Universum schrieb, der von Zeit zu Zeit auf die Erde scheißt und dabei Österreich getroffen hat. Dabei ging Söllner noch weiter und griff einen Fan seiner Seite sogar direkt an: "Lösch deine Seite und schäm dich."

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Armutszeugnis für Gesellschaft

Diskussionen werden im Internet äußerst emotional geführt. Misstrauen, Angst und Hysterie bestimmen die Online-Kommunikation. Verschlimmert wird die Situation dann zusehends, wenn Personen mit Vorbildcharakter die Stimmung weiter anheizen. Wenn dann der Ruf nach strengeren Regeln seitens der sozialen Medien laut wird, ist das ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft. Mehr Hirn, weniger Hass wäre bei vielen Kommentaren wünschenswert.

(Quelle: salzburg24)

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