Schweißtreibendes Raumklima

Was tun gegen hohe Luftfeuchtigkeit in eigenen vier Wänden im Sommer?

Veröffentlicht: 27. August 2024 11:11 Uhr
Gerade in den Sommermonaten kann es in den eigenen vier Wänden nicht nur sehr warm, sondern auch feucht werden. Das birgt Risiken – sowohl für die Gesundheit als auch für die Bausubstanz. Wieso genau die Luftfeuchtigkeit derzeit besonders hoch ist und was ihr dagegen tun könnt, haben wir hier für euch zusammengefasst.

Allein die warmen Temperaturen im Sommer können dafür sorgen, dass es auch in der Wohnung oder im Haus ungemütlich wird. Besonders jene, die im Dachgeschoss wohnen, können wohl ein Lied davon singen. Das ist aber nicht das einzige Problem: Zusätzlich ist die Luftfeuchtigkeit in den Sommermonaten oftmals besonders hoch. Das kann Schimmelbildung, Kondensation an den Fenstern oder schwüles Klima begünstigen. Besonders Schimmel birgt nicht nur gesundheitliche Gefahren, sondern kann auch der Bausubstanz ordentlich zu schaffen machen. Wir haben recherchiert, woran das liegt, wie ihr vorbeugen könnt und wie ihr am besten handelt, wenn es schon zu spät ist.

Warum ist die Luftfeuchtigkeit im Sommer so hoch?

Dass die Luftfeuchtigkeit in den Räumen im Sommer oft so hoch ist, liegt an der warmen Luft. Diese kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte – zum Beispiel bei Minusgraden im Winter. Mit höheren Temperaturen wird also auch mehr Wasser aufgenommen. Bei höheren Temperaturen verdunstet das Wasser schneller. Außerdem sind die Außentemperaturen höher als jene in den Innenräumen. Gelangt die Luft von draußen in die Räume – zum Beispiel, weil tagsüber die Fenster offen sind – stößt die warme Außenluft auf die kühle Innenluft.

Welches Raumklima ist optimal?

Das Raumklima setzt sich aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit zusammen. Temperaturschwankungen fallen uns oft sofort auf. Bei der Luftfeuchtigkeit ist das nicht immer der Fall. Die meisten Menschen fühlen sich bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent am wohlsten. Richtwerte für die verschiedenen Räume, an denen ihr euch orientieren könnt, findet ihr hier auf einen Blick:

  • Wohnraum (z.B. Wohnzimmer oder Esszimmer), Arbeitszimmer und Schlafzimmer: 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit gelten als ideal. Im Sommer sind es häufig 55 bis 60 Prozent. Weniger als 39 sind zu niedrig, über 60 Prozent zu hoch.
  • Bad: Im Bad liegt die ideale Luftfeuchtigkeit bei 50 bis 70 Prozent, im Sommer bei 65 bis 70. Werte unter 49 Prozent sind zu gering, mehr als 70 Prozent zu viel.
  • Küche: Auch in der Küche sollte die Luftfeuchtigkeit bei über 49 Prozent liegen. Empfohlen werden 50 bis 65 Prozent, im Sommer sind es eher 58 bis 60. Mehr als 60 Prozent sind aber zu viel.
  • Keller: Im Keller liegt die untere Grenze ebenfalls bei 49 Prozent. Zwischen 50 und 65 Prozent gelten als optimal, im Sommer 60 bis 65 Prozent. Die Luftfeuchtigkeit sollte 65 Prozent nicht übersteigen.

Messen könnt ihr die Feuchtigkeit der Luft mit einem Hygrometer. Zwei Sonderfälle stellen Kellerräume und das Dachgeschoss dar. Weil die Außenmauern von Kellern unterirdisch sind, bleiben die Räume kühler als die restlichen Zimmer. Auch die Luftfeuchtigkeit ist höher. Expert:innen raten deshalb, im Sommer erst in der zweiten Nachthälfte oder in der Früh zu lüften, wenn die Außenluft deutlich kühler und trockener ist.

Im Dachgeschoss ist es hingegen deutlich wärmer, die Luftfeuchtigkeit meist geringer. Tagsüber heizt es sich schnell und stark auf. Deshalb solltet ihr die Fenster am besten in der Nacht komplett offenlassen, damit ein Luftaustausch möglich ist. Wegen der niedrigen Luftfeuchtigkeit kann es auch nötig sein, tagsüber kurz zu lüften. Ist es zu trocken im Raum, sind trockene Haut, gereizte Augen oder Atemwegsprobleme mögliche Folgen.

Wie lüftet man im Sommer richtig?

Diese Tipps solltet ihr beim Lüften im Sommer grundsätzlich beachten:

  • Fenster tagsüber geschlossen halten und nicht kippen
  • Rollos und Co schließen, wenn die Sonne stark scheint
  • Fenster erst nach Sonnenuntergang oder in der Nacht öffnen
  • Wenn es draußen wärmer ist als drinnen, nicht lüften
  • Querlüften – also Durchzug schaffen, indem man die gegenüberliegenden Fenster öffnet
  • Feuchtigkeit in den Räumen beachten. Ist diese zum Beispiel im Dachgeschoss zu niedrig, tagsüber kurz lüften. Ist es zu feucht, erst lüften, wenn es draußen deutlich kühler ist als drinnen.

Wie bekommt man die Luftfeuchtigkeit runter?

Abseits vom Lüften gibt es noch weitere Wege, mit denen ihr einer erhöhten Luftfeuchtigkeit vorbeugen könnt. Beim Duschen sollte das Wasser zum Beispiel nicht zu lang und bei nicht allzu hoher Temperatur laufen. Waschmaschine und Trockner sollten wenn möglich in einem eigenen Raum stehen, wo eine gute Lüftung möglich ist. Räume sollten zudem nicht auskühlen. Quellen, die für Wasserdampf sorgen, solltet ihr reduzieren. Trocknet eure Wäsche also besser nicht in geschlossenen Räumen. Beim Kochen sollte nicht auf den Dunstabzug vergessen werden. Auch Aquarien oder Zimmerbrunnen können zu einer höheren Luftfeuchtigkeit führen.

Ist die Luftfeuchtigkeit bereits zu hoch, gibt es einige Möglichkeiten, mit denen ihr gegensteuern könnt. Am schnellsten ist das Stoßlüften – im Sommer wie angesprochen entweder am frühen Morgen oder erst spät am Abend. Weiters könnt ihr euch auf die Suche nach undichten Stellen oder Lecks machen, durch die möglicherweise Feuchtigkeit eindringt. Oft sind das undichte Rohre oder Fenster.

Was macht ein Luftentfeuchter?

Hilft das alles nicht, können Luftentfeuchter Abhilfe schaffen. Sie entfernen überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft. Manche Geräte sind salzbasiert, andere elektrisch. Es gibt eine Vielzahl an Varianten, die je nach vorhandener Temperatur und Raumgröße geeignet sind.

Bei besonderes hoher Feuchtigkeit und hohen Temperaturen eignen sich zum Beispiel Kondens- bzw. Kompressionstrockner. Diese basieren auf einer Kältemaschine. Dabei wird feuchte Luft angesaugt. Bevor das Wasser in flüssiger Form abgeführt wird, kondensiert es. Ähnlich funktionieren sogenannte Peltier-Entfeuchter. Auch hier wird das Wasser an der kalten Oberfläche gesammelt. Gekühlt wird elektrisch. Diese solltet ihr aber besser nicht einsetzen, um eine ganze Wohnung zu trocknen. Das gilt auch für Granulat-Entfeuchter, die ebenfalls für kleinere Bereiche geeignet sind. Diese brauchen keinen Strom, sondern wirken durch den wasserbindenden Effekt von hygroskopischen Salzen. Bei geringer Raumtemperatur – wie etwa im Keller – bieten sich hingegen Absorptionstrockner an. Diese binden die feuchte Luft mithilfe von wasserbindenden Materialien.

(Quelle: salzburg24)

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