Corona-Krise

Wenn die Regionalität wieder mehr zählt

Veröffentlicht: 23. April 2020 12:07 Uhr
Die Corona-Krise stellt auch die Landwirte in Salzburg vor eine große Herausforderung. Denn wegen der Gastro-Schließungen brach etwa der Absatz von Rindfleisch massiv ein. Bauernbund-Obmann Rupert Quehenberger zeigt sich im Gespräch mit SALZBURG24 dennoch optimistisch und sieht auch positive Effekte.

Knapp 9.000 landwirtschaftliche Betriebe gibt es in Salzburg – ihre Produkte sind dabei vielfältig und reichen von Gemüse über Milcherzeugnisse und Fleisch bis hin zu Holz. Betroffen sind sie von der Krise alle, aber nicht gleichermaßen. "Es gibt Bereiche, die haben einen Totalausfall", schildert Quehenberger. Konkrete Zahlen liegen zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch nicht vor. Das sei zu früh.

Gastro-Schließung trifft auch Landwirte

Die Arbeit auf den Höfen werde jedenfalls dadurch eingeschränkt, dass der Warenverkehr oft nicht mehr aufrecht ist, gerade was Exporte betrifft. "Die Abnahmemöglichkeit zum Beispiel in der Forstwirtschaft ist äußerst schwierig, weil die Sägewerke übervoll sind. Im Rindfleisch-Sektor ist der Verbrauch durch die Schließung der Gastronomie stark eingebrochen", erläutert der Präsident der Salzburger Landwirtschaftskammer (LK). Hier müsse geholfen werden, damit die Betriebe überleben. Bauern können in solchen Fällen Anträge auf den Härtefallfonds der Bundesregierung stellen.

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Hofläden und Bauernkisterl boomen

Die Branche zeigt jedoch auch Ideenreichtum. "Viele Betriebe haben rasch reagiert und auf andere Vermarktungsformen umgestellt", erklärt er. Besonders gut funktioniere das bei Gemüse und Milchprodukten. Viele Salzburgerinnen und Salzburger würden während der Corona-Krise verstärkt kontaktlose Zustellungsangebote, wie beispielsweise Gemüsekisterl, in Anspruch nehmen oder bewusst beim Bauern nebenan einkaufen, um diesen zu unterstützen. "Ich denke, dass wir Bauern und Bäuerinnen zeigen konnten, dass wir in der Lage sind, auch in einer Krise die Salzburger Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen." 

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"Versorgungssicherheit durch Regionalität"

Denn Versorgungssicherheit sei vor allem durch Regionalität zu gewährleisten, ist er überzeugt. "Ich hoffe, dass das Bewusstsein für regionale Lebensmittel auch in Zukunft bestehen bleibt", so Quehenberger. Das Ziel der Salzburger Landwirtschaft sei es, nicht nur über Direktvermarktung Handel zu betreiben, sondern heimische Produkte auch in den großen Supermärkten unterzubringen.

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HIER geht's zum Sonntags-Talk mit Rupert Quehenberger im SALZBURG24-Archiv.

(Quelle: salzburg24)

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