Besonderer Lebensweg

Wie ein junger Salzburger als Sommelier auf den Malediven gelandet ist

Die Malediven sind der Arbeitsplatz des Salzburgers Felix Wetzlmaier.
Veröffentlicht: 04. März 2025 15:37 Uhr
Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Das dürfte besonders auf den Salzburger Felix Wetzlmaier zutreffen, der als sogenannter Beverage Manager mit Sommelier-Funktion in einem Ressort auf den Malediven angestellt ist. Der 26-Jährige hat SALZBURG24 seine besondere Geschichte erzählt.

Von Salzburg hinaus in die weite Welt. Den Traum, den wohl viele junge Menschen haben, hat sich der Sommelier Felix Wetzlmaier bereits erfüllt. Denn nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in New York City ist der 26-Jährige mittlerweile auf den Malediven gelandet – rund 7.500 Kilometer von der Heimat entfernt. Aber alles von Anfang an.

Tourismusschule abgebrochen, um Lehre zu beginnen

Der gebürtige Stadt-Salzburger hat nach der Hauptschule die Tourismusschule Kleßheim besucht, die er aber nach zweieinhalb Jahren abgebrochen hat, um eine Lehre bei einem renommierten Hotel im Flachgau zu beginnen. "Die Erfahrungen an der Tourismusschule waren dafür Gold wert", will Wetzlmaier die Zeit keinesfalls missen, wie er im Gespräch mit SALZBURG24 sagt. Nebenbei hatte er zuvor schon in einer Vinothek ausgeholfen. "Zu einem Dinner mit Freunden und Familie gehört ein guter Wein für mich dazu." Und dieses Interesse sollte bald zur Leidenschaft werden.

Von der Schweiz nach New York City

Als die Lehre zum Restaurantfachmann abgeschlossen war, absolvierte Wetzlmaier einen Sommelier-Kurs am WIFI. Im Jahr 2021 hat er seine Zelte in Österreich abgebrochen, um zwei Jahre lang in der Schweiz zu arbeiten. Anschließend ging es für einen mehrmonatigen Aufenthalt über den großen Teich nach New York City. "Das war auf so vielen Ebenen extrem lehrreich. Ein Vorteil ist, dass ich mich schnell an neue Umgebungen anpassen kann." Ein Sportunfall zwang den Salzburger schließlich zum abrupten Abbruch seines USA-Abenteuers. "Ich habe mir das Kreuzband gerissen, war arbeitsunfähig und konnte mein Visum nicht verlängern." Nach drei Monaten Reha in der Heimat ergab sich dann die nächste Möglichkeit.

Welche Weine sind auf Malediven beliebt?

Über die Empfehlung eines Freundes ergab sich dann im Vorjahr die Möglichkeit, als Beverage Manager mit Sommelier-Funktion in einem Ressort auf den Malediven zu arbeiten. "Ja, auf jeden Fall war meine erste Reaktion". Seit September arbeitet er dort, wo andere ihren Traumurlaub verbringen. Nach fast einem halben Jahr im Urlaubsparadies kann der 26-Jährige ein erstes Fazit ziehen. "Die Arbeit ist prinzipiell die gleiche." Als Fachmann für Wein gehören die Auswahl, der Einkauf und die Verwaltung der Getränke im Restaurant zu seinen Aufgaben. Er berät Gäste bei der Auswahl, erstellt Weinkarten und sorgt dafür, dass die Weine unter optimalen Bedingungen gelagert werden. Außerdem schult der Sommelier das Personal im Umgang mit Wein und leitet Verkostungen. "Das kulinarische Erlebnis der Gäste soll dadurch perfekt abgestimmt werden."

Wegen der sommerlichen Temperaturen seien vor allem Rosé-Weine beliebt. "Grüner Veltiner ist natürlich auch eingelagert, den kennt fast jeder", lacht Wetzlmaier. Aufgrund der steigenden Nachfrage werden alkoholfreie Weine immer attraktiver. "Die bekannten Klassiker bleiben aber bestehen und trotzen jedem Trend“, zeigt sich der Salzburger Sommelier überzeugt.

Wetzlmaier wirbt für Lehre in Gastronomie

Die Probleme in der österreichischen Gastronomie angesichts Fachkräftemangels beobachtet auch Wetzlmaier aufmerksam aus der Ferne – und nutzt es für ein Plädoyer: "Der Restaurantfachmann ist eine tolle Ausbildung und bietet vielfältige Möglichkeiten. Es ist ohne Frage ein anstrengender Job, aber die Erfahrungen und Erlebnisse will ich nicht missen." Es sei nicht immer leicht, dafür "aber sehr lohnenswert. Die gehobene Gastronomie wird beliebt bleiben und die Persönlichkeit sowie Präsenz am Gast ist die Zukunft", sagt er angesichts aktueller Entwicklungen rund um die Künstliche Intelligenz.

Der Fall des jungen Salzburgers zeigt, dass einem viele Türen offenstehen können. "Mein Mut wurde immer belohnt." Trotz seiner aktuellen Arbeit im Urlaubsparadies will Wetzlmaier irgendwann wieder zurückzukommen – auch weil er Schnitzel, Leberkässemmel und Co vermisst. "Österreich wird für immer meine Heimat bleiben. Und es gibt viele tolle Möglichkeiten, um dort zu arbeiten."

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken