Nach heftigen Beschüssen

130.000 Menschen in Kiew weiter ohne Strom

Veröffentlicht: 26. November 2022 09:37 Uhr
Nach massiven Raketenbeschüssen auf ukrainische Energie-Infrastruktur kritisierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Arbeit des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko. Denn gerade in der Hauptstadt hätte die Wiederherstellung des Stromnetzes zu lange gedauert.
SALZBURG24 (AG)

Nach schweren russischen Angriffen sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Zehntausende Bewohner weiterhin ohne Strom. Am Samstagvormittag seien noch 130.000 Menschen der Drei-Millionen-Einwohner-Metropole betroffen gewesen, teilte die städtische Militärverwaltung mit. Die Reparaturen sollen innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen werden. Dann sollen auch alle Heizungen wieder funktionieren. Die Stadt Cherson im Süden der Ukraine hat unterdessen wieder Strom.

Cherson von Wasser- und Stromversorgung abgeschnitten

Zunächst solle die kritische Infrastruktur wieder versorgt werden und unmittelbar danach die Haushalte, schrieb Präsidialberater Kyrylo Tymoschenko am Samstag auf Telegram. Seit der Rückeroberung Chersons durch ukrainische Truppen am 11. November war die Stadt von der Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten, Heizung gab es ebenfalls nicht.

Nach den russischen Raketenangriffen mit massiven Zerstörungen macht die Ukraine Fortschritte bei der Wiederherstellung ihrer Stromversorgung. Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte jedoch, dass es gerade in der Hauptstadt Kiew nur langsam vorangehe. "Viele Kiewer Bürger waren mehr als 20 oder sogar 30 Stunden ohne Strom", sagte er am Freitagabend. Er erwarte vom Büro des Bürgermeisters Qualitätsarbeit, sagte er in selten offener Kritik an Stadtoberhaupt Vitali Klitschko.

Halb Kiew noch immer ohne Strom

Die Hälfte der Haushalte in Kiew ist nach den schweren russischen Angriffen immer noch ohne Strom. Indes ist die Wasserversorgung wieder hergestellt.

Angriffswelle mit 70 Raketen trifft Ukraine

Mit einem Schwarm von etwa 70 Raketen und Marschflugkörpern hatte Russland am Mittwoch die Energie-Infrastruktur der Ukraine beschossen und schwere Schäden angerichtet. Er war die achte derartige Angriffswelle seit Mitte Oktober.

Infrastruktur kritisch getroffen

Am Mittwochabend nach dem Angriff seien landesweit zwölf Millionen Verbrauchsstellen ohne Strom gewesen, sagte Selenskyj. Freitagabend seien es noch sechs Millionen Verbrauchsstellen. Der Ausfall der Elektrizität bedeutet, dass es an vielen Orten auch kein Wasser und keine Heizung gibt. Internet und Telefon funktionieren schlecht.

Halb Kiew noch immer ohne Strom

Die Hälfte der Haushalte in Kiew ist nach den schweren russischen Angriffen immer noch ohne Strom. Indes ist die Wasserversorgung wieder hergestellt.

EU liefert Generatoren an Ukraine

Selenskyj mahnte die Menschen, sparsam zu sein, selbst wenn es Licht gebe. "Wenn Strom vorhanden ist, bedeutet das nicht, dass Sie mehrere leistungsstarke Elektrogeräte gleichzeitig einschalten können." Die EU will der Ukraine 40 Generatoren liefern. Das teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Gespräch mit Selenskyj mit. Die Geräte könnten jeweils ein kleines bis mittelgroßes Krankenhaus mit Strom versorgen.

Flüchtlinge kehren nicht in Ukraine zurück

Die über Europa verteilten Flüchtlinge aus der Ukraine werden nach Meinung der EU-Kommissionsvizepräsidenten Dubravka Suica auch nach Kriegsende nicht sofort in ihre Heimat zurückkehren. "Ihre Schulen sind zerstört, ihre Häuser sind zerstört, ihre Arbeitsplätze sind verloren", sagte Suica dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). Gastgeberländer wie Deutschland oder Polen müssten sich auf einen jahrelangen Verbleib von Flüchtlingen aus der Ukraine einstellen.

Der Export von ukrainischem Getreide über drei Häfen am Schwarzen Meer geht unterdessen weiter. Zwei Frachter mit Sojabohnen gingen am Freitag auf die Fahrt Richtung Spanien und Türkei, wie das Kontrollzentrum in Istanbul mitteilte. In den türkischen Meerengen warten diesen Angaben nach 107 Frachter auf die Kontrollen zur Fahrt in die Ukraine oder aus der Ukraine. Die Vereinten Nationen und die Türkei ermöglichten in Vereinbarungen mit Kiew und Moskau die Exporte.

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(Quelle: apa)

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