Donald Trump hat bei der US-Präsidentschaftswahl einen klaren Sieg gegen die demokratische Kandidatin Kamala Harris errungen. Diese fünf Erkenntnisse können aus der Wahl gezogen werden.
1. Deutlicher Sieg statt Kopf-an-Kopf-Rennen
Erwartet worden war ein enges Rennen zwischen dem Republikaner und der Demokratin. Viele hatten damit gerechnet, dass ein Ergebnis erst nach mehreren Tagen feststehen würde. Tatsächlich lief es schon früh auf einen Erfolg Trumps hinaus. Der den Republikanern nahestehende Fernsehsender Fox News erklärte den 78-Jährigen bereits am Mittwoch früh (Ortszeit) zum Sieger. Einige Stunden später zogen andere US-Sender nach.
Trump siegte in mehreren äußerst umkämpften Bundesstaaten, darunter North Carolina, Georgia, Pennsylvania, Wisconsin und Michigan - in vier dieser sogenannten Swing States hatte Trump vor vier Jahren noch gegen seinen demokratischen Rivalen Joe Biden verloren. Zudem gelang es Trump als erstem republikanischen Präsidentschaftskandidaten seit George W. Bush vor 20 Jahren, landesweit die meisten Stimmen zu holen.
2. Republikanische Machtfülle
Trump könnte in seiner zweiten Amtszeit mehr Freiheiten genießen als während seines ersten Mandats. Denn parallel zu Trumps Wahlsieg eroberten die Republikaner am Dienstag auch die Mehrheit im Senat von den Demokraten zurück. Sie haben sogar die Aussicht, ihre bisherige Mehrheit im Repräsentantenhaus zu verteidigen. Trump würde damit die Kontrolle über beide Kongresskammern haben, was ihm ein Durchregieren ermöglichen würde.
Wenig Widerstand hat er außerdem vom Supreme Court zu erwarten: Trump hatte in seiner Amtszeit drei konservative Richter nominiert, was das Kräfteverhältnis am Obersten Gerichtshof deutlich zugunsten der Konservativen veränderte.
3. Schwarze und Hispanics wenden sich von Demokraten ab
Trump profitierte davon, dass sich viele Schwarze und Hispanics von den Demokraten abwendeten. Zwar erreichte der Republikaner in keiner der beiden Wählergruppen eine Mehrheit, doch laut einer Nachwahlbefragung des Senders NBC News votierten 45 Prozent der Latinos und zwölf Prozent der schwarzen Wähler für Trump.
Vor vier Jahren waren es noch 32 beziehungsweise acht Prozent. Besonders bei männlichen Wählern konnte er punkten: Eine Mehrheit der hispanischen Männer und 20 Prozent der schwarzen US-Wähler gaben Trump ihre Stimme.
Trump konnte bei den Latinos trotz seiner Attacken gegen Migranten und der herablassenden Kommentare eines Redners über Puerto Rico bei einer seiner letzten Wahlkampfkundgebungen punkten.
4. Kurzer Wahlkampf für Harris
Harris stieg erst Ende Juli in den Wahlkampf ein, nachdem Amtsinhaber Biden nach wochenlangem Druck seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur verkündet hatte. Sie räumte kürzlich ein, dass sie "keinen typischen Wahlkampf" habe führen können und viele Wähler "noch dabei sind, mich kennenzulernen".
"Dieses Desaster der Demokraten ist zu einem großen Teil Joe Biden zuzuschreiben. Er hätte niemals versuchen dürfen, im Alter von 80 Jahren erneut zu kandidieren", sagte der Politikwissenschafter Larry Sabato von der University of Virginia. Harris "Ersatzwahlkampf" habe sich als "unzureichend" erwiesen.
5. Inflation und Einwanderung
Die Zuspitzung seines Wahlkampfs auf die Themen Inflation und Einwanderung hat sich für Trump offenbar ausgezahlt. Laut Nachwahlbefragungen spielten ihm vor allem die wirtschaftlichen Sorgen der US-Bürger und die Unzufriedenheit über die hohen Lebenshaltungskosten in die Karten.
(Quelle: apa)