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Antiterror-Übung "AEGIS 16" mit 800 Soldaten in Niederösterreich

Veröffentlicht: 23. November 2016 13:16 Uhr
Als Reinigungskraft getarnt gelangt ein IS-Kämpfer auf das EVN-Areal in Maria Enzersdorf, wirft eine "schmutzige" Bombe, um Sicherheitskräfte abzuschütteln. Danach flüchtet er in ein Gebäude: Wie der fiktive Terrorist im Zusammenspiel von Polizei und Bundesheer überwältigt wird - Einsatzkräfte seilten sich dabei von einem Hubschrauber auf das Dach ab -, wurde am Mittwoch demonstriert.

Unter dem Titel "AEGIS 16" (ein Begriff aus der griechischen Mythologie: Schutzschild der Göttin Athene, Anm.) wird in dieser Woche der Schutz kritischer Infrastruktur geprobt. An der Antiterror-Übung in den Bezirken Bruck an der Leitha - beim Umspannwerk in Sarasdorf - und Mödling - auf dem Gelände der Zentrale des niederösterreichischen Energieversorgers - nehmen 800 Soldaten (550 Kadersoldaten und 250 Grundwehrdiener) und 50 Polizisten samt gepanzerten Transportfahrzeugen und zwei Hubschraubern teil.

"AEGIS 16": Auch ABC-Kräfte und Cobra im Einsatz

Wie Übungsleiter Christian Habersatter und Roland Scherscher vom NÖ Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung erläuterten, wurden dem Szenario folgend auch ABC-Kräfte zur Dekontamination und Teams des in Wiener Neustadt beheimateten Einsatzkommandos Cobra angefordert. Laut Habersatter wurde das Kommando "schnelle Einsätze" als Spezialverband neu aufgestellt. Die Gesamtleitung lag bei der NÖ Landespolizeidirektion.

Doskozil: "Terror ist in Europa angekommen"

"Der Terror ist in Europa angekommen", verwies Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) auf die Bedeutung der Übung, um die Einheiten aufeinander abzustimmen. Im Hinblick auf die besondere Bedrohungslage in Europa würden in der Terrorbekämpfung neueste Erkenntnisse umgesetzt, sagte Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP). Neben realen Angriffen, wie sie etwa Paris und Brüssel getroffen hatten, würden auch Cyberanschläge eine Herausforderung darstellen.

Zusammenspiel zwischen Militär und Polizei

Beide Politiker betonten, dass das Zusammenspiel zwischen Polizei und Militär funktioniere und die jeweiligen Kompetenzen genutzt würden. Man sei gerüstet, erinnerte Sobotka an eine heuer bereits abgehaltene Antiterrorübung in Wien. "Wir haben Glück", meinte er dazu, dass es bisher keinen Terroranschlag in Österreich gegeben habe. Notwendig sei die bestmögliche Ausstattung der Mannschaften, sah Doskozil noch Aufholbedarf mit modernem Gerät etwa in der Mobilität - Budgetmittel seien reserviert.

(APA)

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(Quelle: salzburg24)

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